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Serie:
"Bühlertäler des Monats"
August 2009



Wir stellen Mitbürgerinnen und Mitbürger vor:
Rolf Fritz
(2.8.09)
Vorgestellt von Elvi


Rolf Fritz 2007 in den Dolomiten

Im Monat August wollen wir einen Bühlertäler vorstellen, der von sich sagen kann, dass er auch ein „Freund und Helfer“  ist, nämlich ein Freund und Helfer der Bürger. Rolf Fritz vom Haaberg, genauer gesagt vom „Pfrimbuckel“ arbeitet bei der Polizei. Er hat das große Glück, in seinem Traumberuf zu arbeiten und viele Bühlertäler werden sich noch an die Zeit erinnern, als er der Leiter des Polizeipostens in Bühlertal war. Doch zunächst sollte erst einmal das Pech seine Pläne, was die berufliche Zukunft anging, durchkreuzen….
Doch nun der Reihe nach…

Rolf Fritz erblickte im Juni 1961 das Licht der Welt in seinem Elternhaus auf dem Pfrimbuckel in der Oberen Haabergstrasse 3, wie diese damals genannt wurde. Er wuchs zunächst mit der älteren Schwester Silvia auf, bevor drei Jahre später die Schwester Eva Maria und 1968 der Bruder Alexander geboren wurden.

1962 am Pfrimbuckel


Schwester Silvia, Eva-Maria und Rolf


Auf dem Schlitten Alexander, Silvia, Rolf und Eva-Maria (1970)

Das Elternhaus von Rolf wurde von seinen Großeltern Toni und Stefan Seebacher  um 1938 erbaut. Rolf selber wohnte darin mehr als 31 Jahre bis 1992, so erzählt er uns. Seine Mutter Wilfriede heiratete ebenfalls einen Haaberger, der aus der Nachbarschaft stammte und Theo Fritz hieß.

Rolf mit Mutter Wilfriede 1961

 Eine sehr glückliche Kindheit habe er verbracht mit den Geschwistern, und die Mutter war die gute Seele der Familie , wenn der Vater unter der Woche auswärts gearbeitet hat ( bei Krause Walters im Straßenbau) und nur am Wochenende vom südlichen Schwarzwald nach Hause kam, so erzählt uns Rolf weiter. Mit 4 kleinen Kindern alleine zu Hause, gab es jede Menge zu tun für Mutter Wilfriede und es war keine leichte Aufgabe. Sie erkrankte 1995 leider schwer und verstarb viel zu früh im Jahre 2000. Die lange Krankheit und der Tod der Mutter waren einschneidende Erlebnisse für Rolf  gewesen.

1987 Mutter Wilfriede und Vater Theo

Wenn der Vater jedoch daheim war, hat er viel mit seinen 4 Kindern unternommen, so wurde im Sommer gewandert und im Winter fuhr man Ski. Der Vater brachte das all seinen Kindern bei. Am Pfrimbuckel war der Übungshang, wo man auch Schanzen baute und Schlitten fuhr. Die Begeisterung, die Rolf durch den Vater Theo fürs Skifahren und die Natur erfuhr,  hat bis heute angehalten.  In die „Kinderschule“ allerdings gingen die Geschwister nicht, man war ja zu viert und spielte daheim , es sei immer etwas los gewesen, so schildert uns Rolf die Jahre vor der Schulzeit.


Sprungschanze am Pfrimbuckel


Im Jahre 1967 wurde Rolf in die Obertäler Schoferschule eingeschult. 1971 wechselte er in die Realschule im Untertal und beendet seine Schulzeit dort mit dem Abschluss der mittleren Reife. Und nun stand seiner Bewerbung bei der Polizei nichts mehr im Wege, sollte man zumindest meinen. Doch ein vereiterter Zahn machte alles zunichte, er wurde nicht angenommen. Das war Pech.
Aus diesem Umstand heraus erlernte Rolf dann 1977 das KFZ Handwerk bei der Daimler Benz AG in Baden-Baden und beendet 1980 seine Lehre dort mit einer Auszeichnung und der Note 1,0.


1978 - Ausbildung bei Daimler-Benz

Doch für Rolf stand fest, dass er sich weiterbilden wollte. Weitere 6 Monate verbrachte er noch im Lehrbetrieb Daimler Benz, bis er einen Studienplatz an der Fachhochschule in Offenburg in Aussicht hatte, um dort Maschinenbau zu studieren. Alles war soweit klar, doch dann kam die Einberufung zur Bundeswehr, und aus dem Maschinenbaustudium wurde erst einmal nichts.


1982 Bundeswehrzeit in Stuttgart
Man könnte nun meinen es sei wieder Pech im Spiel, doch es war, wenn man den weiteren Weg von Herrn Fritz verfolgt, kein Pech - sondern großes Glück. Denn bei den Feldjägern  konnte er Kontakte zur Polizei knüpfen und sein Traumberuf rückte nach der Wehrzeit wieder in greifbare Nähe, denn er bewarb sich bei der Polizei in Stuttgart, (einen vereiterten Zahn gab es diesmal nicht), bestand die Einstellungsprüfung und begann am 1.3.1983 an der Polizeischule in Lahr seine 2 jährige Ausbildung.
Für normale Leute ist es nicht ganz einfach die einzelnen „Ebenen“  und Dienstgrade im Polizeidienst zu verstehen, dennoch versucht Rolf Fritz, uns das anschaulich zu vermitteln. So wie bei den Fernsehkommissaren, ist das wirkliche Polizeileben allerdings nicht immer, meint er.
Nach der 2 jährigen Ausbildung in Lahr ging es zur Polizei nach Karlsruhe, um einen 6 monatigen Fachlehrgang zu absolvieren. Danach darf man sich Polizeihauptwachtmeister nennen. Wieder ging es nach Lahr zurück, als Einsatzbeamter, wobei er auch die Polizei in Freiburg unterstützt hat  - etwa bei Demos.


Ausbildung in Lahr
Ab 1987 gehörte Rolf Fritz zum Stammpersonal Lahr 4. Bereitschaftspolizei, Abteilung SE-Zug, war Ausbilder und Gruppenführer bis 1994. Von 1993 -95 absolvierte er berufsbegleitend die Fachhochschulreife an der Robert Schumann Schule in Baden-Baden und wurde dann für den gehobenen Dienst zugelassen.

Und noch einmal wollte Rolf die Schulbank drücken, diesmal in Villingen Schwenningen, um an der Hochschule für Polizei zu studieren. 1997, nach erfolgreichem Studium, hatte er den abgeschlossenen Hochschulgrad Diplomverwaltungswirt für Polizei in der Tasche und wurde zum Kommissar ernannt. Nicht alle Kommissare tragen dann, wie oft angenommen wird, auch zivil, es gibt ebenso Kommissare in Uniform, man erkennt den Dienstgrad  an den Sternen auf den Schulterklappen der Jacke.
 Sein nächster Arbeitsplatz war das Polizeirevier in Rastatt als stellvertretender Dienstgruppenleiter im Jahre 1997. Und ein Jahr später sollte er in seine Heimat Bühlertal zurückkehren. 1998 also begann sein Dienst in der Heimatgemeinde als Nachfolger von Herrn Hundsdörfer, der in den Ruhestand verabschiedet worden war.


1997 Dienstgruppenleiter im Polizei-Revier Rastatt

  Die Arbeit dort im Polizeiposten Bühlertal bereitete ihm viel Freude, schildert uns Rolf,  er leistete auch einiges an Sozialarbeit. Zum Bespiel war er mit einer Kollegin im Kindergarten in Altschweier, um die Kinder mit dem Dreirad in einem Verkehrsübungsparcour zu schulen und ihnen einiges Wissen zu vermitteln, wie man sich an einem Zebrastreifen und an der Ampel verhält, was den Kindern großen Spaß bereitet hat. Anschließend bekamen die Kinder den Führerschein für alle “nicht motorisierten Fahrzeuge ohne Verdeck“ verliehen.

2004 im Kiga in Altschweier


2007 in den USA mit einem Cop

Einmal sei ein Anruf von einer Lehrerin gekommen, die mit einer Klasse auf einer Hütte oben im Höhengebiet war. Einigen Kindern ging es nicht so gut und sie wollte Hilfe holen, doch  wusste sie nicht genau, wo die Hütte stand - auch nicht wie die Hütte hieß. Anhand der Farbe von den Fensterläden konnte Rolf die Hütte ausfindig machen. Dies nahm er zum Anlass, dass er alle Hütten zusammen mit seinem Kollegen Jürgen Seiser in Eigenarbeit beschriftete und auch Routen ausarbeitete, wie man dahin gelangen konnte. Gerne denkt er an die Jahre am „Heimatpolizeiposten“ zurück. Er versteht sich als Bürger in Uniform, der eher für die Belange der Bürger eintritt.
Seit 2005 arbeitet er jedoch  wieder in Rastatt, wo er nun als Leiter vom Bezirksdienst Tages und Ermittlungsdienst im Polizeirevier tätig ist.

2004 Budokai in Belgien
Rolfs Hobbys sind alle sportlicher Natur, seit 33 Jahren ist er Mitglied im Budokai, war dort jahrelang Aktiver, Schriftführer, Sportwart, 26 Jahre Jungendtrainer und einige Jahre 1. Vorsitzender. Er hat den Trainerschein und ist im Besitz des Schwarzen Gürtels, darf sich also Dan-Träger nennen. Auf lange Sicht konnte er jedoch Beruf, Familie und Verein nicht mehr miteinander koordinieren, so dass er sich eine andere Sportart suchte, bei der er das Training individueller gestalten konnte.

So kam er zu seiner derzeit größten Leidenschaft, dem Radfahren. Zuerst begann es im Jahre 2000  mit dem Mountainbike und später ist er dann auf das Rennrad umgestiegen. Rolf ist auch Mitglied im RSV Falkenfels. So fährt er seit einigen Jahren jeden Frühling mit der Radgruppe ins Eldorado der Radfahrer nach Mallorca und im Sommer in die Dolomiten.


2006 Stilfser Joch - sein Traumberg


Stilfser Joch


Trainingslager in Mallorca


Seiser Alm


2006 Dolomiten
Mit von der Partie sind immer sein Bruder Alexander, zu dem er ein sehr inniges Verhältnis hat. Der Radsport verbindet die Brüder auch noch im Erwachsenenalter und sein Kollege und guter Freund Jürgen Seiser gehört auch zum Team. Zusammen hätten sie schon viele Berge mit den Rädern erklommen und einige tausend Radkilometer zurückgelegt.


Rolf Fritz und Jürgen Seiser
Es gibt einen weiteren guten Freund, Jürgen Wäldele. Leider kann dieser nicht bei den Radtouren mitfahren, da er seit einem schweren Unfall vor vielen Jahren querschnittsgelähmt ist.

Rolf mit Freund Jürgen Wäldele in Damp

Zusammen mit der Radgruppe fährt man auch bei Radrundfahrten mit, wie die Deutschlandtour in Bad Säckingen, den  symbadischen Radmarathon, Jedermannsfahren  oder dem bekannten Giro de Dolomiti. Dort geht es um eine Strecke von ca. 840 km in 6 Tagen und 14.745 Höhenmetern . Wer dort mitfahren möchte, braucht schon eine sehr gute Kondition.


Bei der Deutschlandtour 2006


In den Dolomiten (Mendelpass) 2009

Ebenso stand der  Ötztaler Radmarathon in August  auf dem Plan. Für diesen Radmarathon hatte Rolf in diesem Jahr hart trainiert, hatte einen Startplatz erkämpft und verletzte sich jedoch vor einigen Wochen bei einer privaten Trainingsfahrt in den Dolomiten an der Schulter, die nach einem Sturz mehrfach gebrochen war.  Der Startplatz ist nun futsch. Bruder Alexander, der ebenfalls beim Radmarathon im Ötztal mitgefahren wäre, verzichtete nun aus Solidarität auf das Rennen.

 Ja, und zu Guter Letzt, man glaubt es kaum, gibt es auch noch den Familienmenschen, den Ehemann und den Vater Rolf. Seine Frau Gaby, die übrigens sehr tolerant ist, wie er uns verrät und all seine Vorhaben was den Sport angeht unterstützt, heiratete er im Jahre 1987.

Hochzeit 1987 in Ottersweier


31.3.91 Papa von Annika


1995 in Österreich
Einige Jahre später, 1991 wurde die einzige Tochter Annika geboren. Diese kam unlängst vom 6 monatigen Schüleraustausch aus Montreal in Canada zurück, und im nächsten Jahr steht das Abitur an. Seit 92 wohnt Rolf mit seiner Familie in der Haabergstr. 89, dem Elternhaus seines Vaters, das er komplett in jahrelanger Eigenarbeit mit Hilfe vom Familie, Vater und Schwiegervater um- und ausgebaut hat.

2005 Luftbild von der Haabergstr.89


Und das ist der tolle Ausblick vom Haus Fritz in das Bühlertal

Im Winter fährt die Familie aus Tradition  seit mehr als 25 Jahren ununterbrochen über Silvester nach  Melchsee- Frutt in die Schweiz. Es sei immer sehr erholsam dort und sie können es sich gar nicht vorstellen, irgendwo anders zu sein zwischen den Jahren, als in jener landschaftlich schönen Gegend, die fast zur zweiten Heimat geworden ist. Die Gegend eigne sich sehr gut für Langlauf und Spaziergänge in der verschneiten Landschaft.

Winterdomizil Melchsee-Frutt

Nach den vielen interessanten Eindrücken aus seinen Leben verrät Rolf uns zum Schluss seine Lebensphilosophie: Leben heißt für mich, mehr Träume in der Seele zu haben, als die Realität mir nehmen kann.

Vielen Dank  an Rolf Fritz und Elvi !



Monat 2-09 (Gaby Frey)
Monat 3-09 (Fritz Kögel)
Monat 4-09 (Berthold Fritz)
Monat 5-09 (Rowald Lamprecht)
Monat 6-09 (Siegmund Rieger)
Monat 7-09 (Marianne Degler)
Monat 8-09 (Rolf Fritz)
Monat 9-09 (Stefan Kumm)
Monat 10-09 ("Schäfers Lina" - Lina Lohmüller)
Monat 11-09 (Fahrlehrer Rolf Schulz)
Monat 12 - 09 (Franz Müll)
Monat 2 - 10 (Günter Seebacher)
Monat 3- 10 (Kurt Bauer)
Monat 4 - 10 (Bernhard Hönig)
Monat 5 - 10 (Klaus Hundsdörfer)
Monat 8-10 (Engelbert Seeger)
Monat 11-10 (Norbert Meier)

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