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Serie:
"Bühlertäler
des Monats"
April 2009
Der Bühlertäler des Monats April ist nicht nur ein gebürtiger Bühlertäler, sondern zugleich ein Urgestein vom Buchkopf. Dort nämlich, im Anwesen Eichwaldstr.37, wuchs Berthold Fritz, noch besser bekannt als der „Fritze Bertel“ mit seinen Eltern Rösel und Heinrich Fritz, einem Bruder und zwei Schwestern auf. Sein Elternhaus bot zur damaligen Zeit jedoch mehreren Familien ein Zuhause.
Das Elternhaus auf dem Buchkopf
Da sein Vater Heinrich einer der ältesten Skifahrer gewesen war, war es natürlich klar, dass auch Berthold das Skifahren bereits im Alter von 6 Jahren vom Vater beigebracht bekam. Und bis heute ist unter zahlreichen anderen Hobbys eine seiner größten Leidenschaften geblieben ist.
In der Mitte der einjährige Berthold neben Mutter Rösel
Der Vater Heinrich links sieht aus wie Berthold später , die Schwester,
der Bruder und ganz links die Mutter vorne klein Berthold vor
dem Haus
Auf dem Schoß der Mutter, rechts Vater Heinrich
Und so berichtet uns Berthold Fritz, dass
er bereits 1946, also kurz nach Kriegsende, in den Skiclub eingetreten
ist, und ein Jahr später veranstaltete man oben auf dem Buchkopf den
ersten Jugendskitag, den sein Vater Heinrich, der kurz zuvor aus der russischen
Gefangenschaft in Sibirien heimgekehrt war, organisierte. Später seien
diese Skijugendtage auch oben auf Hundseck, Hinterzarten und Schonach ausgerichtet
worden.
Skijugendtag auf dem Buchkopf - links Berthold
Berthold fuhr selbstverständlich bei
vielen Rennen mit und holte auch etliche Siege nach Hause. Und er absolvierte
eine Woche lang einen Olympialehrgang in Schonach. Doch bevor Berthold
Fritz “seinen“ Skiclub Bühlertal prägen sollte wie kein anderer,
und sein Name untrennbar mit diesem Verein und dessen Geschichte verbunden
war, sollten noch ein paar Jahre ins Land gehen.
In Bühlertal gab es früher allein
im Obertal zwei Schulhäuser, einmal die Schule im Hof und zum anderen
die Obertäler Schule. Bertold Fritz ging also in die Obertäler
Schule, weil dies geographisch so eingeteilt war, dass die Kinder vom Buchkopf
eben in diese und nicht in die Höfner Schule mussten. Nach der Hauptschule
besuchte er die Handelschule in Bühl, wo er 1951 bei der Firma Brenzinger
den Beruf des Großhandelskaufmanns erlernte, danach arbeitete er
3 Jahre bei einem Steuerberater, setzte seine Arbeit 10 Jahre in der Fa.
Bosch im Einkauf fort und dann begann seine Karriere bei der Sparkasse
Bühl.
Lehrstelle bei der Firma Brenzinger in Bühl
Berthold mit 18 Jahren
Freunde: Gerold Hunkler, Berthold und Jürgen Hunkler 1955
Berthold bei der Firma Bosch
In der Fußballmannschaft der Firma Bosch
Mit seiner Tätigkeit bei der Sparkasse verhält es sich ein bisschen so wie mit dem Skiclub. Der Name Berthold Fritz ist auch mit der Sparkasse untrennbar verbunden.32 Jahre arbeitete Berthold Fritz insgesamt bei der Sparkasse. Über 20 Jahre als Geschäftsstellenleiter der Filiale Obertal, dort kannte ihn in der Tat praktisch jedes Kind. Und er kannte natürlich die Leute, war mit vielen per Du, und man vertraute ihm, was natürlich besonders wichtig war, gerade in Bankgeschäften und Geldangelegenheiten.
Die letzten 10 Jahre jedoch, bis zur Pensionierung im Jahre 2000, war er Filialdirektor. An seinem letzten Arbeitstag wurde er mit einem Oldtimer vor seinem Haus abgeholt und mit einem Chauffeur an jede seiner Filialen gefahren, um sich zu verabschieden, was natürlich eine große Ehre für ihn war und die Wertschätzung seiner Sparkasse zum Ausdruck brachte.
Letzter Arbeitstag im Jahr 2000
Wir fragen ihn, wie es denn dazu kam, dass er seine Arbeit bei Bosch aufgegeben habe, so erklärt er, der damalige Bürgermeister Benno Huber sei auf ihn zugekommen und habe ihn gefragt, ob er denn nicht in bei der Sparkasse arbeiten wolle. Da die Bürgermeister auch Mitglied im Verwaltungsrat der Sparkassen sind, habe Huber über Kenntnisse für zu besetzende Stellen verfügt, und Berthold Fritz hat sich dafür entschieden bei der Sparkasse anzufangen.
1956 mit seiner Frau Doris
Der junge Vater Berthold mit seinen Kindern
Will man den Menschen Berthold Fritz porträtieren, könnte man ganze Buchseiten füllen, so interessant, vielfältig und zahlreich sind seine Hobbys, sein Leben in den Vereinen und in seiner Familie.
Rekordverdächtig sind allein die Mitgliedschaften
in 19 meist Bühlertäler Vereinen, bei vielen ist er Kassenprüfer
oder Kassenwart, und bei 2 Vereinen Ehrenmitglied, zum einen im Sportverein
seit 2003,( dort hat er auch von 1951 bis 1965 aktiv Fußball gespielt)
und in seinem Skiclub seit 1986.
Im Team des SV Bühlertal - Berthold hintere Reihe 3 v.r.
Beim Skirennen 1963
Über seine Tätigkeiten im Skiclub
wollen wir nun ein bisschen mehr erzählen. Seit 1946 also ist Berthold
Mitglied im Skiclub, ununterbrochen seit 1964 an als 1. Vorsitzender,
dies ist ein absoluter Rekord.
Bei der Generalversammlung des Skiclubs 1965
Weitere Auszeichnungen - wie Träger
der Landesehrennadel seit 1986,
Bronzene Ehrennadel des Ski-Verbandes,
Silberne Ehrennadel des Ski-Verbandes Schwarzwald,
Ehrenurkunde des Deutschen Ski-Verbandes
mit silberner Ehrennadel 2003,
Ehrenbrief des Ski-Verbandes Schwarzwald
2000,
Vizepräsident des Ski-Verbandes Schwarzwald
1993-97, um nur einen Auszug zu nennen.
1965 - Vater Heinrich wird vom Skiclub geehrt
Ein Meilenstein unter seinem Vorsitz war die Planung und der Bau der neuen Skihütte, die unter seiner Leitung 1974 fertig gestellt wurde, und die er damals in den ersten Jahren mit seiner Frau Doris bewirtete. Ihre Kinder mussten mit dem Bus vom Hundseck oben hinunter in die Schule, der älteste Sohn gar habe in einige Zeit bei der Oma in Bühl Quartier bezogen, um den langen Weg hinunter in die Ebene zu sparen. Es sei eine sehr arbeitsreiche Zeit gewesen, bestätigt auch seine Frau Doris, die Jahre in der Hütte. Das Haus daheim sei in der Zeit oft „leer gestanden“ so berichten Berthold und seine Frau Doris, weil die ganze Familie oben auf der Skihütte beim Arbeiten war und deshalb gäbe auch keine Bilder darüber.
Skihüttenneubau
Die neue Skihütte auf der Hundseck
Doch von 1980 bis 1992 entschloss man sich
zur Verpachtung der Hütte, aber mit den Pächtern hatte man selten
das große Los gezogen und so entschied sich der Verein 1992, die
Hütte selbst zu übernehmen. Noch heute verwaltet Berthold Fritz
die neue und auch die alte Skihütte, die man beide zu Feiern und anderen
Anlässen mieten kann. Die alte Skihütte sei gerade erst wieder
auf Vordermann gebracht und herausgeputzt worden, so berichtet Berthold
Fritz voller Stolz.
(siehe bei eichwaelder.de: Alte Skihütte
renoviert)
Seit Berthold Fritz sich im Ruhestand (es ist eigentlich das falsche Wort) befindet, ist es nicht ein bisschen ruhiger geworden, seine Motivation kenne keine Grenzen, es wird in der Familie regelmäßig Kniffel gespielt, seine Familie, Kinder, Schwiegerkinder und Enkel kommen oft zu Besuch, die ganze Familie fährt natürlich Ski (die Enkelsöhne fahren auch schon Rennen), er kegelt jede Woche und das seit 50 Jahren mit immer den gleichen Freunden, früher im Rebstock, heute im Haus d. Gastes in Bühlertal, er fährt noch immer leidenschaftlich gerne Ski , auch auf den Langlaufloipen kann man ihn antreffen, es sei ja ein besonders langer Winter heuer, mit noch ausreichend Schnee fürs Skifahren, er wandert gerne mit seiner Frau Doris in Reit im Winkel und in Kössen, aber sie genießen auch gerne das Meer auf den Kanaren oder in Italien.
Doris und Berthold auf der Loipe
Berthold Fritz und seine Familie pflegen
den regen Kontakt mit 3 Familien aus der Partnerstadt Faverges. Berthold
Fritz war 1989 Gründungsmitglied vom Partnerkomitee. Auf die Frage,
wie denn die sprachliche Verständigung klappt, meint Berthold,
zwei Damen aus diesen Familien seien Lehrerinnen und beherrschen zum Glück
die deutsche Sprache und seine Tochter Carmen könne auch dolmetschen,
sie habe auf dem Gymnasium Französisch gelernt. Um die Städtepartnerschaft
auch mit der jüngeren Generation zu vertiefen, treffen sich die Familien
regelmäßig in Faverges und zum Gegenbesuch auch in Bühlertal
auf dem Buchkopf, was den jungen Leuten sehr gut gefällt.
Besuch aus Faverges
Wenn man von all diesen Begebenheiten hört,
kann man davon ausgehen, dass Berthold Fritz hoch motiviert und voll in
Aktion seiner Familie , seinen Freunden und seinen Vereinen und seinem
Bühlertal mit Rat und Tat auch weiterhin zu Seite steht….
……am Ende verrät er uns:
Er lebe gerne…
weil er gesund sei, eine intakte Familie
habe,
man viel miteinander kommuniziere,
und er uns seine Frau Doris (mit der er
schon das Fest der goldenen Hochzeit feierte) von einem Kreis guter Freunde
umgeben sind.
Doris und Berthold Fritz beim Stöbern in alten Alben
Zum Wohl !
(Berthold und Freund Duni Brügel)
Vielen Dank an Doris und Berthold
Fritz und natürlich Elvi (Elvira Frey) !
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Nachtrag vom 27.5.14 - BT