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im Eichwald !
Das Team vor dem Portugalspiel
"Nach sechs Jahren ist es an der Zeit, die Armbinde wieder abzugeben. Es war mir eine große Ehre, Englands Kapitän zu sein", sagte Beckham, der als einziger englischer Nationalspieler bei drei WM-Teilnahmen Tore erzielte.
Entgegen anderslautender Gerüchte will der Profi vom spanischen Rekordmeister Real Madrid seine Karriere im Nationalteam aber noch nicht beenden und offenbar bis zur Europameisterschaft 2008 in Österreich und der Schweiz weiter für den Weltmeister von 1966 spielen.
Beckham: "Ich will weiterspielen"
"Ich will weiterspielen und dem Team auch in Zukunft helfen. Eigentlich wollte ich meine Entscheidung erst nach einem gewonnenen Finale verkünden, aber unsere Leistungen haben es nicht erlaubt, dass wir weiterkommen. Es tut unheimlich weh", erklärte Beckham.
© SID
Rooney wird zum Sündenbock
Vom Hoffnungsträger zum Sündenbock: Englands Wayne Rooney
trug die Hoffnungen des Fußball-Mutterlandes auf seinen breiten Schultern,
doch ausgerechnet der Jungstar, der sich nach einem Fußbruch sensationell
doch noch für die Weltmeisterschaft fit meldete, fügte seinen
seit dem Titelgewinn 1966 bei großen Turnieren immer wieder gequälten
Landsleuten eine weitere Wunde zu. "Roo" leistete sich mit einem Tritt
in die Weichteile von Ricardo Carvalho am Samstag eine Rote Karte (62.)
und war damit ungewollt mitverantwortlich für das Aus von England
im WM-Viertelfinale gegen Portugal (1:3 n.E.).
Die englische Yellow Press kannte am Sonntag ebenso wenig Gnade mit dem 20-Jährigen wie 1998 mit David Beckham. "Zehn Löwen und ein dummer Junge", titelte der Sunday Express. Vor acht Jahren war Beckham, damals 23 Jahre jung, der Sündenbock, als er Diego Simeone umtrat und die Rote Karte sah. England schied im Achtelfinale im Elfmeterschießen gegen Argentinien aus. Danach schrieb die Sun: "Zehn Helden und ein Idiot."
Eriksson nimmt Rooney in Schutz
Allerdings diktierte Sven-Göran Eriksson den englischen Medien am Sonntag in die Blöcke, seinen Lieblingsspieler in den kommenden Wochen in Frieden zu lassen. "Macht ihn nicht kaputt. Er ist der goldene Junge des englischen Fußballs. Ich bin wirklich nicht sauer auf ihn", sagte der 58-jährige Schwede auf seiner letzten Pressekonferenz als englischer Nationalcoach im Bühlertal.
Rooneys Kurzschluss am Samstag war der vorläufige Tiefpunkt in seiner Karriere. Nach dem rauschenden Einstieg in die Premier League mit dem FC Everton 2002 und dem kometenhaften Aufstieg mit dem Wechsel zu Manchester United lernte der kräftige und schnelle Angreifer bald auch die Schattenseiten der großen Fußballbühne kennen. Bei der Euro 2004 war der Stürmer mit einem gebrochenen Fuß schon früh ausgeschieden. Es folgten weitere kleinere Verletzungen und die unangenehmen Erfahrungen mit den aggressiven Reportern auf der Insel, denen scheinbar nichts entgeht.
So sorgte sein Besuch bei einer reiferen Prostituierten für großes Aufsehen. Seine Lebensgefährtin Coleen Mcloughlin verließ ihn und kehrte nach seinen öffentlichen Bitten zurück. Dazu kam für den Sohn eines Amateurboxers Ärger mit der Staatsgewalt. Auf einer Party, die Rooney zum 18. Geburtstag seiner Verlobten gab, zettelte er eine Massenschlägerei an, die von der Polizei geschlichtet werden musste. Knapp zwei Monate vor WM-Beginn musste Rooney Medienberichten zufolge bei einem Anbieter von Pferdewetten angeblich 945 000 Euro Spielschulden begleichen.
Nun kämpfte sich Wayne Rooney innerhalb von nur 47 Tagen nach seinem Fußbruch WM-fit - und machte ausgerechnet mit einem Fuß-Tritt wieder alles zunichte.
© SID
Der Moment, in dem für Wayne Rooney die WM beendet ist.
AFP
Gelsenkirchen - Portugal hat als drittes Team das WM-Halbfinale
erreicht. 3:1 gegen England im Elfmeterschießen.
Wieder ein Spiel spitz auf Knopf. Spannend, dramatisch, aber spielerisch eher dürftig. Portugal merkt man das Fehlen der gesperrten Deco und Costinho (Gelb-Rot im Achtelfinal-Krieg gegen die Niederlande) an. Wenigstens Cristiano Ronaldo ist dabei, hat den Oberschenkel-Tritt des Holänders Bouhlarouz rechtzeitig auskuriert.
England dagegen in Bestbesetzung. Aber wie eigentlich schon das gesamte Turnier über erschreckend uninspiriert. Trifft besonders auf Kapitän David Beckham zu. Becks wieder mal "Flasche leer", er fällt kaum auf im vermeintlichen Super-Mittelfeld um Lampard, Gerrard und Cole.
Folgerichtig nimmt Trainer Sven-Göran Eriksson seinen verlängerten Arm schon in der 52. Minute für Lennon vom Platz. Zehn Minuten später aber der Schock für alle England-Fans unter den 52 000 Zuschauern, darunter auch Rolling-Stones-Sänger Mick Jagger und Tote-Hosen-Frontmann Campino: Wayne Rooney, Englands einzige echte Spitze, sieht von Schiedsrichter Horacio Elizondo (Argentinien) nach einer Tätlichkeit gegen Ricardo Carvalho die Rote Karte.
England in Unterzahl, aber Portugal nutzt es nicht aus. Lange 58 Minuten bis zum Ende der Verlängerung. Was Nationalheld Eusebio (Torschützenkönig der WM 1966) auf der Tribüne und Trainer Luiz Felipe Scolari am Spielfelldrand nahezu zur Verzeiflung bringt.
Elfmeterschießen. Wie schon vor zwei Jahren bei der EM. Auch damals
im Viertelfinale. Portugals Keeper Ricardo pflückt die Schüsse
von Lampard, Gerrard und Carragher. Dass auch die Portugiesen Viana und
Petit verschießen – egal. Ronaldo schießt sein Team ins Halbfinale!
Berliner Kurier, 02.07.2006
Auf portugiesischer Seite musste der Brasilianer Luiz Felipe Scolari
nach dem Skandalspiel gegen die Niederlande (1:0) auf zwei Positionen umstellen.
Für die Gelb-Rot-gesperrten Costinha und Deco rückten Petit und
Tiago in die Startelf.
Schnell wurde deutlich, dass vor allem der Ausfall Decos nicht zu kompensieren war. Die Südeuropäer standen tief in der eigenen Hälfte und hatten deutliche Probleme im Spielaufbau. So gehörten die ersten Minuten klar den Engländern, die ihre gefährlichste Situation durch einen Freistoß von David Beckham hatten, den Portugals Schlussmann Ricardo mit einer spektakulären Faustabwehr aus dem Strafraum boxte (7.).
Nach etwas mehr als zehn Minuten konnten die Portugiesen die erste nennenswerte Offensivaktion für sich verbuchen. Doch Cristiano Ronaldos Distanzschuss hielt Paul Robinson ohne Probleme.
Überhaupt suchten auf beiden Seiten meist die jungen Angreifer den schnellen Abschluss. Dabei entwickelte Wayne Rooney allerdings deutlich mehr Torgefahr als sein portugiesischer Teamkollege Cristina Ronaldo von Manchester United. Obwohl die Engländer spielbestimmend waren, blieben klare Gelegenheiten allerdings auch beim Weltmeister von 1966 aus.
Zu Beginn der zweiten Halbzeit überschlugen sich für England die Ereignisse. Eriksson nahm seinen Kapitän Beckham vom Feld, der matt wirkte und kaum etwas für das englische Spiel tat. Für ihn kam Aaron Lennon in die Partie (52.). In der 59. Minuten vergab Joe Cole die große Chance zur Führung, als er den Ball aus Nahdistanz weit über das Tor jagte (59.). Es folgte die Rote Karte für Rooney nach einer Tätlichkeit gegen Ricardo Carvalho (62.). Die Portugiesen konnten aus der Überzahl aber zunächst kein Kapital schlagen.
Erst in der Schlussviertelstunde gelang es der „Selecao“, den Gegner zeitweise an dessen Strafraum zu binden. Doch Luis Figo (78.) und der eingewechselte Hugo Viana (81.) scheiterten mit Distanzschüssen.
Auf der anderen Seite bereitete Frank Lampard Portugals Ricardo mit einem Freistoß aus knapp 30 Metern große Probleme. Doch der Versuch eines Abstaubers durch Lennon geriet zum Kullerball (83.). In der Nachspielzeit tankte sich Hargreaves auf der linken Seite in den gegnerischen Strafraum, doch die portugiesische Abwehr konnte die Situation mit viel Mühe bereinigen.
In der Verlängerung bemühten sich beide Seiten nochmals, die letzten Kräfte zu mobilisieren. Doch ohne Deco wirkten die Portugiesen am gegnerischen Strafraum ratlos. Dass Scolari kurz vor Ende der regulären Spielzeit Helder Postiga für Figo gebracht hatte, entpuppte sich als zusätzliches Manko. So versuchte man es immer wieder mit Distanzschüssen. Den besten lieferte noch Cristiano Ronaldo ab, der nur geringfügig zu hoch zielte (105.).
Auf der anderen Seite sorgten neun englische Feldspieler für reichlich Aufregung. Aber mehr als ein Kopfballduell zwischen Peter Crouch und Portugals Miguel (99.) und eine Unsicherheit von Ricardo bei einer Faustabwehr (102.) gab es auch hier nicht zu vermelden.
In der 107. Minute setzten die Portugiesen zu früh zum Jubeln an, denn Helder Postiga stand bei seinem Kopfball im Abseits. Ansonsten tat sich nicht mehr viel, bis Miguel in der letzten Minute scharf in den englischen Strafraum flankte, aber alle Spieler verpassten.
Im Lotteriespiel Elfmeterschießen scheiterten die Engländer fast schon traditionell. Auch beim dritten Versuch in ihrer WM-Geschichte verließen die „Three Lions“ den Platz als Verlierer. Lampard, Gerrard und Carragher scheiterten am überragenden Schlussmann Ricardo. Nur Hargreaves brachte den Ball zum zwischenzeitlichen 1:1 im Tor unter. Auf der anderen Seite trafen Simao, Helder Postiga und mit dem entscheidenden Ball Cristiano Ronaldo. Hugo Viana traf nur den Pfosten und Petit schoss links vorbei. (tso/ddp)
Quelle: http://www.tagesspiegel.de
Gelsenkirchen (dpa) - Nach dem Ausscheiden der Engländer bei der WM ist es in Gelsenkirchen auch in der Nacht friedlich geblieben. Man müssen allen Fans ein Lob aussprechen, sagte ein Polizeisprecher. Seinen Angaben zufolge kamen 180 Menschen wegen Beleidigung, Körperverletzung oder Diebstahl in Gewahrsam. Die Betroffenen waren meist Briten, aber auch mehr als 40 Deutsche. England hatte gegen Portugal mit 1:3 nach Elfmeterschießen verloren. Außerdem schaffte Frankreich mit einem 1:0 gegen Brasilien den Einzug ins Halbfinale.
„Es hat keine größeren Schlägereien oder Ausschreitungen gegeben“, fügte er hinzu. Im Laufe des gesamten Tages seien mehr als 80 englische Fans fest- oder in Gewahrsam genommen worden. Hinzu kämen 20 weitere, bei denen es sich überwiegend um Deutsche handle. Die meisten würden im Laufe des Sonntags auf freien Fuß gesetzt.
Die Polizei hat in der Stadt ein Großaufgebot im Einsatz, um Ausschreitungen von Fans zu verhindern. Zu dem Spiel waren rund 60.000 englische Fans nach Gelsenkirchen gereist.
Am Freitagabend hatte es am Hauptbahnhof Auseinandersetzungen zwischen
deutschen und englischen Fußball-Fans gegeben, bei denen unter anderem
Flaschen geworfen wurden. 53 Personen wurden vorübergehend fest- oder
in Gewahrsam genommen.
Quelle: apa/nachrichten.at
vom 02.07.2006