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Quelle: www.sportal.de
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Baden-Baden (AP) Die Teams von England und Portugal sind gespickt mit Stars, die bislang bei dieser Weltmeisterschaft ihr Potenzial nur selten abgerufen haben. Immerhin zeigten die Portugiesen als Mannschaft schon ein paar ordentliche Auftritte. England war dagegen eine spielerische Enttäuschung. Am Samstag treffen die beiden Mannschaften im Viertelfinale (17 Uhr) in Gelsenkirchen aufeinander.
«Wir hätten keine bessere Vorbereitung haben können. Wir hätten keinen besseren Spielplan haben können, um diese Runde zu erreichen», sagt der englische Abwehrroutinier Gary Neville. «Wir sind nur noch zwei Spiele vom WM-Finale entfernt. Können wir zwei Fußballspiele gewinnen? Ich glaube, dieses Team kann jeden schlagen.»
Für Portugal ist es erst die vierte WM-Teilnahme, und erst zum zweiten Mal gelang es dem Land, über die erste Runde hinauszukommen. Das letzte Mal war vor 40 Jahren. Damals schlug Gastgeber England die Portugiesen mit Weltstar Eusebio im Halbfinale mit 2:1 und gewann anschließend auch das Finale gegen Deutschland mit 4:2 - der einzige Titelgewinn für das Heimatland des Fußballs in der WM-Geschichte.
«Ich will das Team so weit bringen, wie es Eusebio getan hat, was einen Platz im Halbfinale bedeutet», sagte Trainer Luiz Felipe Scolari und erweist damit einem der besten portugiesischen Spieler aller Zeiten die Referenz.
Nach 1966 hat Portugal gegen England bei allen großen internationalen Turnieren die Oberhand behalten. 1986 gab es bei der WM einen 1:0-Sieg, bei der Europameisterschaft 2000 war es ein 3:2-Sieg und vor zwei Jahren bei der EM in Portugal setzte man sich im Viertelfinale mit 6:5 nach Elfmeterschießen durch.
«Jedes Mal, wenn wir bei einem solchen Turnier in diesem Stadium ausscheiden, ist das sehr schmerzhaft. Und wenn es das zwei Mal gegen Portugal im Viertelfinale wäre, wäre das besonders hart», sagt der englische Kapitän David Beckham. «Für uns gilt jetzt, dass wir nicht über das nachdenken, was in der Vergangenheit war, sondern dass wir nach vorne blicken und daran glauben, dass wir dieses Team schlagen.»
Auch für Portugals Coach, den Brasilianer Solari, ist es ein besonderes Spiel. Bereits beim EM-Sieg über England vor zwei Jahren trainierte er Portugal, außerdem betreute er Brasilien beim 2:1-Viertelfinalsieg gegen die «Three Lions» vor vier Jahren. Und vor zwei Monaten erteilte er dem Werben des englischen Fußballverbandes eine Absage, der ihn gerne als Nachfolger für den scheidenden Nationaltrainer Sven-Göran Eriksson verpflichtet hätte.
Zum letzten Mal konnte England vor sechs Jahren gegen Portugal gewinnen. Bei einem Freundschaftsspiel im April 1998 behielt man mit 3:0 die Oberhand.
«England ist ein gefährliches Team mit einer Menge Erfahrung», sagt Verteidiger Nuno Valente. «Sie haben bis jetzt keinen schönen Fußball gespielt, sind aber sehr effektiv.» Stürmer Pauleta erklärt, das Spiel am Samstag könne nicht mit dem bei der EM 2004 verglichen werden. «Das wird eine komplett andere Partie», sagt er. England habe großartige Weltklassespieler. «Wir müssen uns darauf einstellen, auf eines der besten WM-Teams zu treffen.»
Das englische Team hat im laufenden Turnier drei Spiele gewonnen und ein Mal unentschieden gespielt, war jedoch weit davon entfernt zu überzeugen. «England hat die Spieler, die ein Team mit einem Schlag entscheiden können», sagt Nuno Valente trotzdem.
Die Portugiesen ihrerseits haben alle ihre vier Spiele gewonnen und bislang lediglich ein Tor zu gelassen. Aber zumindest das letzte Spiel war alles andere als ansprechend. Beim 1:0 über die Niederlande gab es insgesamt 16 gelbe Karten, darunter vier gelb-rote Karten.
Defensivspieler Costinha und Mittelfeldregisseur Deco sind für das Viertelfinale gesperrt - die ersten beiden Feldverweise seit Scolaris Amtsantritt. «Die Menschen versuchen jetzt, aus uns ein aggressives Team zu machen, aber das ist nicht der Fall», sagt Nuno Valente.
Armando Petit soll Costinha ersetzen, Tiago soll voraussichtlich in die Rolle von Deco schlüpfen - oder aber Luis Figo rückt vom Flügel in die Mitte und Simao Sabrosa nimmt seine Position ein.
«Wir respektieren sie», sagt Figo über die Engländer. «Wir wissen, wie sie spielen können, wir kennen ihre Spiele. Ich hoffe nur, dass sie uns nicht mit irgendeiner Überraschung kommen. Diese Art von Spielen wird durch kleine Dinge entschieden. Das Wichtigste ist, dass wir uns konzentrieren und keine Fehler machen.»
England wird voraussichtlich mit Neville beginnen, der die letzten drei Spiele wegen einer Verletzung pausieren musste. Owen Hargreaves vom FC Bayern München könnte dann ins defensive Mittelfeld rücken, wo er sich ohnehin wohler fühlt.
Wayne Rooney wird immer fitter. Der Angreifer von Manchester United spielte im Achtelfinale gegen Ecuador seine erste volle Partie über 90 Minuten seit seinem Fußbruch am 29. April. «Wir werden besser spielen, als wir es bisher getan haben», verspricht Rooney. «Aber es bereitet mir auch kein Kopfzerbrechen, wenn wir nicht am allerbesten spielen und trotzdem weiter gewinnen.»
Quelle: http://de.sports.yahoo.com
Wie sich das englische Team auf das Match gegen Portugal vorbereitet / Neuauflage des Viertelfinales der EM 2004
VON W. HETTFLEISCH (BÜHLERTAL)
Nun üben sie wieder. Vom Kreidefleck im Strafraum des Mittelbergstadions in Bühlertal, immer aufs Tor am Waldrand, immer feste druff. Beckham, Rooney, Hargreaves, Lampard, Gerrard - sind sie die fünf, die im Zweifelsfall ranmüssten am Samstag in Gelsenkirchen? Oder doch lieber John Terry und Joe Cole? Und wer müsste für die beiden weichen? Diesmal will die englische Fußballnationalmannschaft nichts dem Zufall überlassen. Bloß nicht wieder in einem Elfmeterschießen rausfliegen - so wie vor zwei Jahren, auch ein Viertelfinale, das der Europameisterschaft. Der Gegner damals wie morgen: Portugal. Das Elfmeterdrama von Lissabon war einer der vielen Höhepunkte in der unendlichen Soap um Kapitän David Beckham. Die imaginäre Bananenschale: Beckham rutscht im Elfmeterschießen das Standbein weg, später verschießt Einwechselspieler Vassell - der Traum vom Titel war dahin, das englische Trauma tiefer als je zuvor.
Also üben sie wieder. Die akribische Vorbereitung vom Elfmeterpunkt
ging sogar so weit, dass die Schützen Keeper Paul Robinson die anvisierte
Ecke ansagten, um sich selbst die Aufgabe zu erschweren. Nur für den
Fall der Fälle. "Wir wollen den Job in 90 oder maximal 120 Minuten
erledigen. Aber wenn es doch zum Elfmeterschießen kommt, sind wir
auch darauf vorbereitet", sagt Steven Gerrard.
"Wir schauen nach vorne"
Nach den bisherigen Leistungen im Turnier müssen sie das auch sein. Auch wenn Kapitän Beckham gar nicht mehr zurückschauen mag. Nicht auf die Ereignisse von 2004 und auch nicht auf die bisherigen Spiele dieser WM: "Lassen wir die Vergangenheit Vergangenheit sein. Wir schauen nach vorn und wollen ein Spiel gewinnen." Innenverteidiger Rio Ferdinand hatte die Nörgler schon vor ein paar Tagen belehrt: "Fußball besteht nicht darin, grandios zu spielen und 0:3 zu verlieren." Wenn's nach ihm gehe, "können wir jede Begegnung 1:0 gewinnen und dabei nicht besonders gut spielen. Daran wird sich später niemand erinnern. Nur an den Titel."
Der Ruf mag zuletzt gelitten haben, das Selbstbewusstsein offenbar nicht. "Ich denke, wir bleiben noch ein Weilchen in Deutschland", sagt Trainer Sven-Göran Eriksson. Dabei lächelt er sein dünnes Lächeln, das weniger Zuversicht als vielmehr Verachtung ausdrückt. Verachtung für all jene, die nach Auftritten seines Teams noch immer herummäkeln. Eines Teams, das im WM-Viertelfinale steht. Muss man noch mehr sagen? "Elfenbeinküste hat sehr gut gespielt. Auch Holland, Ghana und Spanien waren stark. Und wo sind sie jetzt?"
Eriksson weiß natürlich: Morgen steht die Nagelprobe an.
Ein Sieg, und die Kritiker auf der Insel werden auf einen Schlag verstummen.
Selbst wenn sich Beckham und Co. in schon bewährter Manier ins Halbfinale
rumpeln sollten. So what? "Es gab vom ersten Tag des Turniers an einen
starken gemeinsamen Glauben in diesem Team, der bis heute ungebrochen ist",
sagt Gary Neville. Der Rechtsverteidiger, der verletzungsbedingt drei Spiele
pausieren musste, könnte auf seine angestammte Position zurückkehren,
womit Owen Hargreaves wohl ins defensive Mittelfeld rücken würde.
Gradmesser für die Fitness
Die Sterne fürs "Drei Löwen"-Team stehen günstig. Deco muss nach Gelb-Roten Karte zuschauen. Auch der wichtige Balleroberer Costinha foulte sich gegen die Niederlande zur Spielpause. "Die beiden sind für Portugal sehr wichtig", sagt Ferdinand. Doch Neville warnt: "Es wird schwer genug gegen Spieler wie Cristiano Ronaldo. Bei ihm darfst du nie glauben, du hättest ihn im Griff. Er kann auch in der 90. Minute noch etwas Außergewöhnliches machen." Ähnlich viel Respekt schwingt bei Steven Gerrard mit, wenn er über Luis Figo sagt: "Es wird entscheidend sein, ihn zu stoppen. Wenn man ihn lässt, kann er ein Spiel ganz allein entscheiden."
Die Partie gegen Portugal wird nicht zuletzt ein Gradmesser sein, wie es um die Fitness von Stars wie Beckham, Gerrard und Frank Lampard wirklich bestellt ist. Längst kursieren am Rand des Trainingsplatzes in Bühlertal Zweifel an der Effektivität der Vorbereitung. Beckham, der im Achtelfinale in Stuttgart eine Art Schwächeanfall erlitt, und Gerrard betonen pflichtschuldig, sie fühlten sich gut und seien topfit. Beide erwarten ein körperbetontes Spiel, rechnen nach eigenem Bekunden aber nicht damit, dass die Portugiesen nach dem Skandalspiel gegen die Holländer erneut die Contenance verlieren könnten. "Ich erwarte ein faires Spiel", sagt Beckham. Und er freue sich auf eine schnelle und körperbetonte Begegnung, denn: "Das entspricht der englischen Mentalität. Und falls es am Ende doch zum Äußersten kommt? "Ich habe das Selbstvertrauen, einen Elfmeter zu treten", sagt Beckham und grinst. Jeder Fluch muss ja irgendwann mal zu Ende gehen.
Quelle: http://www.fr-online.de
Lange nicht so viele Engländer wie gestern noch erwartet haben ihre Zelte auf dem städtischen Campingplatz aufgeschlagen. Die aber, die gekommen sind, sind voll auf zufrieden.
Achern. »Ja, das ist schon was ganz anderes hier«, sagt
Keith Horan aus London, und sitzt gemütlich vor seinem Igluzelt im
Schatten auf dem Campingplatz. Der 29-Jährige, der morgen nach Stuttgart
und von dort nach Hause reist, hat ein paar Tage im England-Camp gewohnt.
»Die Stimmung unter den Deutschen und den Engländern war gut,
aber das Areal nicht«, sagt er.
Ähnlich sehen das Paul, Dave, John und Nigel aus Bristol. Sie
hatten das Camp bis Samstag gebucht, sind aber froh, da raus zu sein. »Die
Duschen waren kalt, der Platz lausig. Hier haben wir alles, was wir uns
fürs Camp erhofft hatten«, sagt Paul. Dass erst rund 30 Engländer
den Platz gewechselt haben, liegt, so die vier Briten, daran, dass viele
nach Schalke, dem nächsten Spielort der Engländer gefahren sind.
Im Falle des Weiterkommens liegt der nächste Spielort mit Dortmund
gerade einen Steinwurf entfernt.
Mit den Engländern, die bislang den Campingplatz dem Camp in der
Heid den Vorzug gaben, gibt es überhaupt keine Probleme. Gerard Schmiederer,
einer der Verwalter, kann nur das bestätigen, was Polizei, DRK, die
Stadt und überhaupt alle Acherner sagen. »Es gab noch überhaupt
keine Probleme, das läuft alles hier sehr ruhig und geordnet ab.«
Auch ein Pärchen aus Garmisch-Partenkirchen, das jetzt englische
Nachbarn bekommen hat, unterstreicht dies. »Alles ruhig hier, die
Jungs sind absolut in Ordnung.«
Zahlen müssen die Engländer auf dem Campingplatz allerdings
den vollen Preis für eine Übernachtung. So ist zumindest derzeit
die Sachlage. Hans-Jürgen Habich, kaufmännischer Leiter der Stadtwerke
Achern, bestätigt das. »Das stimmt. Briten, die vom Camp kommend
auf dem Campingplatz einchecken, müssen den vollen Preis bezahlen
und sich dann mit McCabe selbst um die Regulierung kümmern.«
Ein Angebot seitens der Stadt an McCabe, die Verrechnung untereinander
zu klären, erging zwar, wurde von ihm aber bislang nicht beantwortet