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Neuigkeiten
24./25.6.06


Meine Eindrücke von unseren Gästen heute im Spiel in Stuttgart !
Das war wohl wieder nix !
Ich fand das Spiel grausam !
Pomadiges Ballgeschiebe !
Wenigstens ist uns eine Verlängerung erspart geblieben !
Herzlichen Glückwunsch zum Erreichen des Viertelfinales !!!!

Beckham nach tollem Freistoß der Matchwinner - am Ende war er stehend k.o. ! (Bild Weck)


SIEG GEGEN ECUADOR

England stolpert ins Viertelfinale

Der große WM-Favorit England ist im Achtelfinale nur knapp einer Blamage entgangen. Gegen den krassen Außenseiter aus Ecuador benötigte das Team um Superstar Wayne Rooney viel Glück und einen Geniestreich. In dieser Verfassung sind die Engländer kein Kandidat für den WM-Titel.
 

Stuttgart - England zieht durch ein mühsames 1:0 (0:0) gegen Ecuador ins WM-Viertelfinale ein. Kapitän David Beckham erlöste das Team von Trainer Sven Göran Eriksson in der 60. Minute mit einem sehenswerten Freistoß. Ansonsten zeigten die Engländer im ausverkauften Stuttgarter WM-Stadion eine dürftige Partie. Der krasse Außenseiter Ecuador war den Engländern die gesamte Spielzeit ebenbürtig.

Im Viertelfinale treffen die "Three Lions" am kommenden Samstag in Gelsenkirchen auf den Gewinner der Partie zwischen Portugal und den Niederlanden (heute 21 Uhr, Liveticker SPIEGEL ONLINE). Um dort zu bestehen, müssen sie sich jedoch steigern.

Dabei begann der Favorit engagiert und versuchte es zunächst mit langen Bällen in die Spitze. Doch schon die erste große Chance des Spiels hatte Ecuador. Nach einem Fehler von Abwehrspieler John Terry lief Stürmer Carlos Tenorio alleine auf das englische Tor zu. Doch sein Schuss wurde von Ashley Cole in letzter Sekunde noch an die Latte abgefälscht (11.).

Generell wirkte die englische Hintermannschaft, in der Owen Hargreaves auf der rechten Seite spielte und Michael Carrick dessen Platz vor der Abwehr einnahm, bei Standards ausgesprochen nervös.

Die erste Möglichkeit für die favorisierte Mannschaft aus England besaß Steve Gerrard, dessen Distanzschuss aber weit am Gehäuse von Christian Mora vorbei strich (18.). In der 27. Minute prüfte Frank Lampard den Torhüter Ecuadors erneut aus der Entfernung. Insgesamt aber war das Offensivspiel der Engländer wie bereits in der Vorrunde viel zu behäbig. Einzig bei Standards wurde es für die Abwehr Ecuadors gefährlich.
 
 

Die Südamerikaner spielten aus einer sicheren Defensive heraus nach vorne und begegneten ihrem Gegner trotz des hochkarätigen englischen Mittelfeldes auf Augenhöhe. Im ersten WM-Achtelfinale in der Geschichte ihres Landes verkaufte sich Ecuador durchaus positiv. England dagegen bekam  kaum vernünftige Bälle zur einzigen Spitze Rooney.

Auch zu Beginn des zweiten Spielabschnitts konnten die Engländer dem ecuadorianischen Tor nicht gefährlich werden. Erst David Beckham mit seinem Freistoß aus knapp zwanzig Metern erlöste den Favoriten. Aus halblinker Position drehte er den Ball ins rechte untere Eck des Tores von Keeper Cristian Mora.

Nach dem Treffer ergaben sich für die Engländer Konterchancen, die sie aber leichtfertig vergaben. Ecuador drängte auf den Ausgleich, blieb immer gefährlich, war jedoch ebenfalls zu unkonzentriert im Abschluss.

England - Ecuador 1:0 (0:0)
1:0 Beckham (60.)
England: 1 Robinson - 16 Hargreaves, 5 Ferdinand, 6 Terry, 3 Ashley Cole - 7 Beckham (87. Lennon), 18 Carrick, 8 Lampard, 4 Gerrard (92. Downing), 11 Joe Cole (76. Garragher) - 9 Rooney
Ecuador: 12 Mora - 4 De la Cruz, 3 Hurtado, 17 Espinoza, 18 Reasco - 8 Mendéz, 14 Castillo, 20 Edwin Tenorio (69. Lara), 16 Valencia - 21 Carlos Tenorio, 11 Delgado
Schiedsrichter: De Bleeckere (Belgien)
Zuschauer: 52.000
Gelbe Karten: Terry, Robinson, Garragher / Valencia, de la Cruz, C. Tenorio

fpf/AP/sid
 


Städte bis nachts voll - Keine Pause für Stuttgart
 


   (Foto: dpa)
Stuttgart/Berlin (dpa) - Nach einer rauschenden Fußball-Party bis tief in die Nacht werden sich die Fans in den meisten deutschen Städten vermutlich eine kleine Ruhepause gönnen. Ganz anders sieht es in Stuttgart und Nürnberg aus, wo die nächsten Achtelfinalpartien stattfinden.

Zum Spiel England gegen Ecuador werden in Stuttgart bis zu 60 000 englische Schlachtenbummler und 15 000 Ecuadorianer erwartet. Die Stuttgarter Polizei wird wegen möglicher Fan-Krawalle und Ausschreitungen in der Innenstadt und rund um das Stadion verstärkt im Einsatz sein. Am Abend vor dem Spiel waren rund 300 englische Schlachtenbummler von der Polizei eingekesselt und in Gewahrsam genommen worden. Bereits in der Nacht zuvor hatte die Polizei rund 120 Engländer aus dem Verkehr gezogen.

Die Stadt Nürnberg feiert mit dem Spiel Portugal - Niederlande bereits ihr WM-Finale: Zum letzten WM-Spiel im Franken-Stadion erwarten die Nürnberger noch einmal einen Massenansturm auf das Fan-Fest und die Innenstadt. Die holländischen Fans wollen sich bereits vom Vormittag an mit einer großen Party auf das Spiel einstimmen. Am Nachmittag werden rund 10 000 Fans mit einer "Oranje-Parade" zum Stadion und zum Fan-Fest auf dem Volksfestplatz ziehen.

In der Nacht zum 25. Juni feierten bundesweit etwa drei Millionen Menschen den Einzug der deutschen Mannschaft ins Viertelfinale. Beim Deutschlandspiel am Nachmittag platzten die Fan-Meilen aus allen Nähten. In Berlin drängten sich auf dem Festgelände auf der Straße des 17. Juni zwischen Siegessäule und Brandenburger Tor etwa 750 000 Menschen, noch einmal 50 000 mehr als zum letzten deutschen Vorrundenspiel gegen Ecuador in Berlin. Nach Angaben eines Senatssprechers hielten sich im gesamten Bereich der größten WM-Partymeile Deutschlands rund eine Million Menschen auf.

In der Münchner WM-Arena sangen Zehntausende schon nach 15 Minuten Spielzeit "Oh, wie ist das schön". Leipzig glich an seinem letzen Spieltag während der Fußball-WM einem Hexenkessel: Rund 15 000 Argentinier feierten ausgelassen mit tausenden glücklichen Deutschen den Einzug ihrer Mannschaften in das Viertelfinale bis in die Nacht hinein.

Gleich nach dem Schlusspfiff verwandelten die Fans im Freudentaumel die Innenstädte in Fußgängerzonen und die Boulevards in Tanzflächen. Selbst die Autokorsos kamen in vielen Städten nicht mehr durch und begleiteten das Jubelfest im Schneckentempo mit Hupkonzerten. Der Kurfürstendamm in Berlin, die Leopoldstraße in München-Schwabing, die Reeperbahn auf St. Pauli waren dicht und in ein schwarz-rot-goldenes Fahnenmeer getaucht.

In München, Berlin und anderen Städten waren die Kapazitäten erhöht und auch neue Videowände aufgestellt worden. In Frankfurt, wo die Veranstalter an der Main-Arena sich von den Besuchern "regelrecht überrannt" fühlten, wurden kurzfristig zahlreiche Kino-Säle geöffnet, um den Fans dort die Spiele zu zeigen. Bei meist hochsommerlichen Temperaturen und Sonnenschein war die Stimmung bei den Fußball-Partys im ganzen Land überwiegend friedlich und fröhlich.
 



ntv.de meldet

Sonntag, 25. Juni 2006
Engländer und Deutsche
Hooligan-Randale in Stuttgart

Nach neuen Ausschreitungen von Hooligans in Stuttgart hat die Polizei 378 überwiegend englische Randalierer festgenommen. Nach der Live-Übertragung des WM-Achtelfinalspiels Deutschland gegen Schweden war es am Samstagabend in der Stadtmitte zu Randalen zwischen englischen und deutschen Krawallmachern gekommen, die bis in die Nacht gingen. Fünf Menschen wurden verletzt.

Bis zum Sonntagmorgen seien die meisten der Festgenommenen wieder freigelassen worden, sagte ein Polizeisprecher. Sie wurden mit einem Platzverweis für die Innenstadt bis Montag belegt. Zum Achtelfinalspiel England gegen Ecuador in Stuttgart werden etwa 60.000 englische Fans erwartet.

Aus den rund 40.000 Zuschauern, die den 2:0-Sieg Deutschlands gegen Schweden auf der Großleinwand auf dem Schlossplatz verfolgten, lösten sich nach Ende des Spiels kleinere Gruppen und gingen laut Polizei aufeinander los. Deutsche und Engländer bewarfen sich mit Plastikstühlen und -tischen sowie Flaschen. Die Polizei ging mit zwei Hundertschaften zwischen die Randalierer, um die Krawalle zu beenden. Auch berittene Polizei war nach Angaben einer Sprecherin im Einsatz, um Hunderte deutsche und englische Rowdys auseinander zu treiben. Beide Fangruppen hätten ihren Anteil an der Gewalt gehabt, sagte ein Polizeisprecher. Auch mehrere Deutsche wurden in Gewahrsam genommen.

Schon am Freitagabend hatte die Stuttgarter Polizei 122 zum Teil stark betrunkene englische Fußball-Fans festgenommen, die Passanten und später auch Polizisten mit Flaschen und Gläsern beworfen hatten. Unterstützt wurden die Beamten von englischen Polizisten, die ihre deutschen Kollegen mit Informationen über bekannte Gewalttäter versorgten.



Samstag, 24.6.06

Die englische Nationalmannschaft hat sich heute gegen 11 Uhr in Richtung Stuttgart verabschiedet !

Das Badische Tagblatt berichtet heute über die "einmalige" Fanaktion der Englischen Nationalmannschaft
gestern auf dem Schulsportplatz der Schofer-Schule im Eichwald:

Zwei englische Torhüter geben Autogramme auf dem Sportgelände der Bühlertäler Schofer-Schule
Die Schulbank trifft Ersatzbank


Winke, Winke in Bühlertal für die englischen Fußballstars in ihrem Mannschaftsbus. (Foto: Margull)

Bühlertal (gero/sie) - Mit Spontaneinfällen auf dem Spielfeld sind die englischen Fußballer bislang noch nicht aufgefallen, der Verband sehr wohl. Nach der Ein- und kurzfristigen Ausladung Bühlertäler Schulkinder (wir berichteten) gab es gestern wieder einen Schnellschuss. Am Morgen kündigte die Football Association (FA) für den frühen Nachmittag den Besuch des Drei-Löwen-Teams an. 300 Kinder der beiden Bühlertäler Schulen pilgerten daraufhin um 14 Uhr auf das Sportgelände der Schofer-Schule. Wenig später entstiegen zwei Insel-Kicker einem Kombi: die beiden Ersatztorhüter Scott Carson und David James.

Ihre Kollegen könnten sich derweil ihren Gameboys oder Frauen hingegeben haben. Minimalismus beim Spiel wie auch bei der öffentlichen Präsentation lautet die Taktik. Die Bühlertäler Grund- und Hauptschüler hatten nach den bisherigen Erfahrungen mit den Engländern ihre Erwartungen ohnehin nicht sonderlich hoch angesetzt und empfingen die beiden Abgesandten höflich und mit viel Applaus. Schulbank meets Ersatzbank.

Glücklich springt das junge Mädchen auf den Beifahrersitz des Autos, als ihre Mutter sie am Schulsportgelände abholt. Was sie sagt, ist durch die geschlossene Scheibe nicht zu verstehen. Aber das ist auch gar nicht nötig. Entscheidend ist, was sie mit wilder Gestik ihrer Mutter vor die Augen hält: die Autogrammkarte eines englischen Nationalspielers. Die Schüler haben sich in rote Schale geworfen: Sie tragen die auffälligen T-Shirts mit dem Wappen der Briten, das die Engländer beim öffentlichen Training im Mittelbergstadion kurz vor der WM-Eröffnung verteilt hatten.

Bei soviel Enthusiasmus nehmen sich die beiden Star-Kicker denn auch gut 30 Minuten Zeit, um die Signierwünsche der jungen Fans zu erfüllen. Einige können gar nicht genug bekommen und packen die Autogrammkarten gleich dutzendweise ein. Andere lassen sich die Unterschrift breit auf die rote Brust ihres England-Shirts setzen. "Wir waren schon oben am Mittelberg. Es war toll, die Spieler noch einmal zu sehen", freut sich ein Mädchen über den Überraschungsbesuch. Ihre Schulkameraden wirken nach dem Auftritt der Torhüter alle ein wenig aufgedreht. Gut zwanzig Kinder springen auch noch eine halbe Stunde nach der Abfahrt der Fußballer tobend am Sportgelände umher und zeigen sich immer wieder stolz gegenseitig ihre Autogramme. Und wer hat da jetzt eigentlich unterschrieben? "David James", lautet die schnelle Antwort von fünf Jungs. Aha, der spielt bei Manchester City. Stand bislang 33 Mal für die Nationalmannschaft im Kasten. Immerhin mehr als Paul Robinson, der in den Vorrundenspielen das Tor hüten durfte.

Und wer war der Zweite? "Keine Ahnung", krähen die Jungs fröhlich. "Vielleicht können Sie es lesen?", meint der eine, und streckt stolz die rote Brust heraus.

Die beiden Torleute kritzeln jedenfalls ihre Namen auf sämtliche Vorlagen, die man ihnen entgegenstreckt. Als Zugabe verteilen die Funktionäre die obligatorischen Fan-Devotionalien: Hemd, Cap und einen kleinen Fotoapparat. Für die beiden Rektoren, Walter Meer und Manfred Dörner, gibt es jeweils ein Nationaltrikot und zusammen mit den Schülern ein gemeinsames Erinnerungsfoto. Danach geht es schon wieder weiter - in den Hochsicherheitstrakt Bühlerhöhe.
 

Quelle: http://www.badisches-tagblatt.de



Baden online:
 » Organisatoren der WM-Quartiere in der Region «
Lange Gesichter und gemischte Gefühle
Lange Gesichter und gemischte Gefühle bei den Organisatoren der WM-Quartiere in der Region.
In Bühlertal ist man von Gästen aus England mehr als enttäuscht. »Die einstige Euphorie ist einer weitgehenden Ernüchterung gewichen«, so der Chef des Hotel-Restaurants »Rebstock«, Karlheinz Hörth. Wegen der strengen Sicherheitsmaßnahmen seien auch einige deutsche Stammgäste vergrault worden.
Auch der erwartete Ansturm niederländischer Touristen blieb im Schwarzwald aus.
Nach Angaben des Geschäftsführers der Schwarzwald-Tourismus-Gesellschaft in Freiburg, Cristopher Krull, sind statt der erwarteten rund 15 000 holländischen Urlauber nur rund 3000 gekommen.

http://www.baden-online.de



24.6.06
RANDALE IN STUTTGART
100 englische Fans festgenommen

Polizisten nehmen einen englischen Fan fest.
Foto: dpa


Ihre Kollegen halten eine Gruppe von englischen Fans in Schach.
Foto: dpa

Stuttgart – Die Stuttgarter Polizei hat in der Nacht zum Samstag rund 100 teilweise stark betrunkene englische Fußballfans in Gewahrsam genommen.
Sie hatten in der Innenstadt Passanten angepöbelt und mit Stühlen, Flaschen und andere Gegenständen um sich geworfen.

Nach den ersten Festnahmen kurz vor Mitternacht seien auch Beamte angegriffen worden. Wie die Polizei weiter mitteilte, wurde aber niemand verletzt.

Die Fans waren am Freitag angereist, um das Achtelfinalspiel England-Ecuador am Sonntag in Stuttgart zu sehen. Die Polizei erwartet, dass sich dann rund 50.000 englische Schlachtenbummler in der Stadt aufhalten werden.

Die Achtelfinalspiele Deutschland-Schweden am Samstag in München und England-Ecuador am Sonntag werden nach Angaben der Stuttgarter Polizei einsatzmäßig den Höhepunkt der bisherigen Fußball-WM bilden.

Landespolizeipräsident Erwin Hetger sagte, man werde am Wochenende mit 1900 Beamten in der Stadt und mit weit über 4000 Polizisten landesweit im Einsatz sein.

Er schloss ein "Aufeinandertreffen" englischer und deutscher "Problemfans" nicht aus. Eine bundesweite Mobilisierung von Hooligans sei jedoch nicht erkennbar.
quelle: http://www.express.de


WM-taz: der spieltag

Atmosphärische Störungen
Vor dem morgigen Achtelfinale gegen Ecuador will Englands Trainer Eriksson seinen Star David Beckham nicht heiraten
BÜHLERTAL taz  Ist es die Hitze, ist es die Höhe, ist es die Langeweile? Es gibt schon länger atmosphärische Störungen im englischen Lager, und unter der Woche hat es jetzt richtig gekracht. Laut Independent flogen zwischen zwei Journalisten die Fäuste, aus irgendeinem nichtigen Grund. Alkohol soll im Spiel gewesen sein. Es ist ja wirklich verdammt hart, fünf Wochen lang in Baden-Baden zu sitzen und jeden Tag für Aufregung sorgen zu müssen.

Doch auch Sachfragen beschäftigen England vor dem Achtelfinale am Sonntag gegen Ecuador: 4-5-1 mit Wayne Rooney als einsame Spitze oder doch das 4-4-2 der beiden ersten, beschämend schlechten Partien? Trainer Sven-Göran Eriksson scheint aktuell zur zweiten Variante zu tendieren, weil Rooney im Grunde eher eine hängende Spitze ist und die Ecuadorianer sich vor Crouch und seinen zwei Metern Körpergröße erschrecken sollen. "Wir können beides, es ist eigentlich egal, wir müssen nur als Mannschaft gut spielen", sagte David Beckham.

Der Kapitän war nicht gut gelaunt, das war offensichtlich. Die Sun hatte am Freitag Victorias schlanken Körper auf der Titelseite des Sportteils abgebildet, ihr Gesicht aber war in der Fotocollage sehr faltig, sie trug den Ansatz einer Glatze und Brille - oh weh, es war Erikssons Antlitz. "Sven: I'm no Poshover" ("Ich bin kein Jasager"), stand darüber, "pushover" war absichtlich mit "o" geschrieben, wie Posh Spice, der alte Kampfname von Victoria. Sven hatte, das war die Story, bestätigt, dass er mit Beckham "weder verheiratet noch verlobt" sei und ihn jederzeit auf die Bank setzen würde, falls die Form nicht entsprechend sei. Anlass dazu gäbe es, dazu kommen wird es nicht. "Eriksson und Beckham sind durch die Nabelschnur miteinander verbunden", schrieb die Sun, "beide füttern sich gegenseitig".

Es stimmt, die beiden halten sich in guten und in schlechten Zeiten eisern die Treue. Das ist löblich, kommt aber derzeit nicht gut an, denn Beckham spielte gegen Schweden furchtbar schlecht. Selbst Geoff Hurst, der Hattrick-Schütze von 1966, forderte am Freitag seine Versetzung auf die Bank.

Beckham ist sauer. "Ich sitze nicht hier, um über meine Leistung zu reden", sagte er auf dem Podium. Es fiel John Terry zu, seinen Kapitän in Schutz zu nehmen. "Er spielt sehr gut, ich verstehe die Kritik nicht. Es ist nicht fair, ihn herauszugreifen", sagte der Verteidiger.

Ganz ehrlich war Terry, als er schließlich ausführte: "Von mir aus können wir schlecht spielen und alle Spiele gewinnen. Bisher haben wir die Ergebnisse erreicht. Mannschaftlich und individuell können wir uns noch steigern, das dürfte den anderen Teams Sorgen machen." Und vielleicht auch den mitgereisten Journalisten. Wer weiß, was noch passiert, wenn sie alle bis zum 9. Juli bleiben müssen.

RAPHAEL HONIGSTEIN

taz vom 24.6.2006, S. VII, 94 Z. (TAZ-Bericht), RAPHAEL HONIGSTEIN



Hamburger Abendblatt: 24.6.06
Eriksson kritisiert Beckham und läßt Elfmeter üben
Sonntag, 17 Uhr, RTL: England - Ecuador
BÜHLERTAL -
Bei Englands Nationalmannschaft liegen vor dem Achtelfinale gegen Ecuador in Stuttgart die Nerven blank. Nationalcoach Sven-Göran Eriksson rüttelte am Freitag sogar am Thron des bislang unantastbaren Kapitäns David Beckham. "Ich bin nicht mit ihm verheiratet, verlobt sind wir auch nicht. Ich werde ihn auswechseln, wenn er nicht gut spielt. Ich habe ihn auch schon in der Vergangenheit vom Feld genommen", sagte der 58jährige.
"Es ist nicht meine Aufgabe, bei der WM über meine Leistung zu sprechen. Das können die Medien machen. Mich interessiert nur der Erfolg der Mannschaft. Wir wollen Weltmeister werden. Und mit Beginn der K.-o.-Phase geht das Turnier für uns richtig los", sagte Beckham, der die Augen vor dem bislang "rumpeligen" Spiel der Engländer nicht verschließt: "Keine Frage, wir müssen uns steigern. Auf Ecuador sind wir bestens vorbereitet. Ich bin sehr optimistisch."

Trotz seiner Formkrise glaubt der 31jährige von Real Madrid weiter fest an den Titelgewinn. Auch sein Elfmeter-Trauma nach dem kapitalen Fehlschuß beim EM-Aus gegen Gastgeber Portugal vor zwei Jahren scheint er endgültig verarbeitet zu haben. "Ich hoffe natürlich, daß wir am Sonntag keine Elfmeter schießen müssen. Aber wenn es doch so sein sollte, stehe ich bereit. Ich habe genug Selbstbewußtsein", sagte Beckham und beendete damit Spekulationen, er könnte sich als Kapitän vor einem möglichen Elfmeterschießen drücken.

Bereits seit ihrer Ankunft im Teamquartier Bühlerhöhe vor knapp drei Wochen trainieren die Engländer, die 1970 das einzige Duell mit Ecuador 2:0 gewannen, täglich Elfmeterschießen. Keeper Paul Robinson setzte bei den Übungen durch, daß er vorher informiert wird, in welche Ecke der Spieler schießt. "Dadurch werden sie gezwungen, präzise zu schießen. Nur so kann man sich verbessern und bleibt konzentriert", sagte der Torwart.

Voraussichtliche Aufstellungen:

England: 1 Robinson - 15 Carragher (16 Hargreaves), 5 Ferdinand, 6 Terry, 3 Ashley Cole - 7 Beckham, 4 Gerrard, 8 Lampard, 11 Joe Cole - 21 Crouch, 9 Rooney.

Ecuador: 12 Mora - 4 De la Cruz, 3 Hurtado, 17 Espinoza, 18 Reasco - 16 Valencia, 14 Castillo, 20 Edwin Tenorio, 8 Mendez - 11 Delgado, 21 Carlos Tenorio.

Schiedsrichter: De Bleeckere (Belgien).

sid



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