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Gschichtle aus dem Eichwald



Gschichtle 30:
"Ochs am Berg"
(25.März 2007)



Webmaster 1960

Wir wohnen im Eichwald schon „am Berg“, doch der Titel dieses Gschichtles hat wenig mit unserer Lage zu tun. „Ochs am Berg“ ist eines der Spiele, die wir Kinder des Eichwaldes in den 60igern sehr gerne spielten. Bevorzugter Ort für Spiele dieser Art war der Hof des Schwesternhauses.

An der Wand  neben der Kellertreppe  stand der Ochse.
Nach dem Spruch: „Ochs, am Berge: Eins, Zwei, Drei ---“,  drehte er sich blitzschnell um und „überführte“ die Mitspieler, die sich noch bewegten………. Sie „durften“ zurück auf ihren Startplatz. Oh, das gab oft Diskussionen: „Des isch ungerecht !“

In einer Zeit, da es keine Computer, elektronische Spiele und 24 Stunden Fernsehprogramm gab, waren wir eigentlich zum Spielen fast immer draußen, d.h. in der frischen Luft. Es war richtig Leben im Eichwald. Langeweile hatten wir fast nie.


Es gab – dem Alter entsprechend – natürlich immer wieder neue Hauptaktivitäten. Ob wir nun mit unseren diversen Fahrzeugen (Roller, Tretauto, Dreirad, Fahrrad, Seifenkiste …) unterwegs waren, ins Ganze -  Hof oder am damaligen Schulsportplätzel Fußball spielten - oder am Bach Wehre bauten, alles lief meist in der freien Natur ab. Im Winter natürlich auf unserem „Schlittenbuckel“ (siehe Gschichtle 1).
Vor den Wohnungen der Familien Einzmann und Steimel  spielten wir nicht nur gerne „Ochs am Berg“, auch für Versteck, Fang-  und Hopsspiele (z.B. „Himmel und Hölle“), Kegelspiele (mit selbstgedrechselten Kegeln von Herrn Einzmann), …… war der Hof ausgezeichnet geeignet. Ein Spiele  - Hit war dort auch „Kaiser wie viel Schritte erlaubst du mir?“


Natürlich hingen wir nicht immer alle zusammen.
Während die Mädchen ihre Ausdauer im Gummitwist, Seilspringen, Rollschuhlaufen oder Hulla – Hoop bewiesen, interessierten wir Jungs uns mehr für sportliche Aktivitäten mit Ball oder Kugel. Fußball, Handball, Federball, Murmelspiele, Mini-Golf, Tischtennis (meine Platte von 1964 habe ich noch heute !) standen abwechselnd auf dem Spielplan.
Streit gab es natürlich auch immer mal wieder, aber wir hatten ja genügend Platz, dass man sich auch einmal für ein paar Stunden aus dem Weg gehen konnte.



In unserem Hof (wenn er gerade mal nicht wieder mit Kohlen gefüllt war), Schuppen und Garten durften wir auch überall ungehindert spielen und toben. Im früheren Holzschopf bauten wir tolle „Geheimverstecke“ mit allem Komfort, die galt es natürlich auch  zu bewachen und verteidigen.

Schwer bewaffnet - als Cowboys oder Ritter  - hatten wir aber immer alles im Griff. Weniger erfolgreich waren wir bei unserem „Hüttenbau“ im Wald. Der Rettig Otto sah das nicht besonders gerne und bestand immer rigoros auf die restlose Entfernung unserer „Festungen“. Aber diese Gefahr, des plötzlichen Erscheinens des "Herrn über Wälder und Wiesen", hatte natürlich einen besonderen Reiz.  Besonders gruselig und spannend war es, wenn wir mal wieder den Luftschutzbunker im Wäldchen (siehe Geschichte Eichwald ) aufsuchten, was uns eigentlich verboten war.  Nicht gern gesehen waren wir auch im Sägewerk. Dass es dort für uns auch zu gefährlich war, konnten wir damals halt noch nicht richtig verstehen.

Diese Kinderjahre im Eichwald waren für uns schon wunderschön, wobei natürlich klar gesagt werden muss, dass sie für den Rest der Kinderwelt im Bühlertal, sicherlich genau so toll waren.
Herrlich finde ich es heute, wenn ich unseren Kevin und seine Freunde  im Eichwald
höre und sehe. Bei jedem Wetter ist er draußen auf Achse und erinnert mich an jene  Zeit im Eichwald.

Die Bilder (mit Namensnennung) finden sich fast alle unter "Eichwälder".



Gschichtle 31: "Wiehennenfeschd" - von Elvi (7.8.07)

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