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Gschichtle aus dem Eichwald



Gschichtle 17
Nach 61 Jahren wiedergefunden
(18.6.06)
Wolfgang Bühlichen aus Lübeck schickte mir diese Woche diese
einmalige Geschichte.
 siehe Beitrag vom Vatertag


Heute möchte ich nun mein Versprechen einlösen und die kleine Geschichte der beiden Eichwälder, die heute 75 Jahre alt sind, zum Besten geben.
Es handelt sich um Adelbert Weis, Hauptstr. 162 und um mich Hauptstr. 164 wohnhaft gewesen.
Wir wurden in der Obertäler-Schule, beim Lehrer Herrn Brunner, eingeschult. Wir haben uns gut verstanden und wir waren auch oft zusammen gewesen. Adelbert kann sich noch gut an unsere gemeinsame "Marine-Zeit" erinnern. Wir haben auf dem Schmiedekanal von meinem Opa oft Schiffte schwimmen lassen.
Dann kam das Kriegsjahr 1942 und mein heutiger alter Freund Adelbert ist als junger Bub vom Eichwald weggezogen. Wir wussten nicht, wo die Familie Weis abgeblieben ist. Soweit es meinen Eltern bekannt war, wohnten keine Verwandte der Familie Weis in Bühlertal, so dass Rückfragen nicht möglich waren.
Nach 1945 konnte auch nichts Weiteres in Erfahrung gebracht werden.
Erst 1956 teilte meine Mutter mit, dass Adelbert kurz zu Besuch war und die Anschrift hinterlassen hätte. Sofort ging ein Brief an den für mich "vermissten" Adelbert. Dieser Brief konnte jedoch nicht zugestellt werden, das hat mich sehr traurig gemacht. Nun war mir ja der Landkreis des Wohnortes bekannt geworden. Nachforschungen in diesem Landkreis, den ich heute ja nicht mehr
benennen kann, erbrachten nichts.
So vergingen die Jahre bis zum PC-Zeitalter. Schon etwa 1991/92 habe ich versucht, über eine Telefon-CD den Namen Weis ausfindig zu machen. Aber auch diese Suche verlief negativ. Der Name Weis war zwar vermerkt, jedoch nicht identisch mit Adelbert seiner Familie; auch Bühlertal war für diesen Personenkreis kein Begriff.
Trotz dieser "Niederschläge" habe ich mich mit Freunden beraten, die mir auch geraten haben, kaufe dir einen internettauglichen PC und versuche es weiter. Auf diesen Rat habe ich gehört und das war auch gut so.
Der Kauf war schnell erledigt, der Internetanschluss installiert und der erste Versuch führte sofort zum Erfolg:
Bühlertal angeklickt, Gästebuch aufgerufen und auf gut Glück einen Hinweis gesucht und auch gefunden "Adelbert Weis, früher Bühlertal, sucht Wolfgang Bühlichen und Josef Schnurr, bitte meldet Euch.
Ich musste das ganze erstmal verdauen und einige Jahre zurückdenken und ich fragte mich immer wieder, das kann doch nicht wahr sein!
Nun habe ich zum Telefon gegriffen und den Adelbert angerufen. Das spielte sich etwa so ab:
Hier ist Adelbert Weis, und hier spricht der Wolfgang aus dem Eichwald. Nach geraumer Zeit vernahm ich die Worte: Wolfgang bist Du es wirklich, ja ich bin es…. usw.
Zwischen dem Weggang von Adelbert und diesem Telefongespräch lagen rund 61 Jahre. Und ich meine getrost sagen zu können, nur unserer Kinderfreundschaft ist es zu verdanken, dass wir uns wiedergefunden haben.
Es ist natürlich nicht so einfach, nach 61 Jahren eine frühere Bubenfreundschaft aufleben zu lassen.
Aber ich meine, wir haben das gemeistert, obwohl wir ja rund 1000 Kilometer voneinander entfernt wohnen.
Zwischendurch haben wir uns bereits 4 mal getroffen und wir hoffen, es wird noch einige Treffpunkte geben.
Wenn nun ein Bekannter oder Freund von dieser Kurzgeschichte hört, könnte bei ihm die Vermutung aufkommen, nur ich hätte versucht den Adelbert zu finden, dies ist aber nicht so.
Hätte Adelbert keine Notiz im Gästebuch von Bühlertal hinterlassen, wäre die Suche noch schwieriger geworden.

Vielen Dank für dieses tolle Gschichtle !!!
Wir freuen uns schon auf ein Wiedersehen !

Die Familien Bühlichen und Weis beim Besuch im Eichwald vor Wolgang Bühlichens Elternhaus.
 (siehe Beitrag vom Vatertag)


Haus Bühlichen (Reitheschmiede) in der Hauptstraße.


Auf diesem Bild sieht man links im Hintergrund das Haus Braun


Haus Braun in der Hauptstraße neben der Wessingerschmiede hier wohnte Adelbert Weis


Links, wo heute die neue Mauer sitzt,  verlief früher der Kanal zur Reitheschmiede wo Wolfgang und Adelbert ihre
"Marinespiele" machten.


Wo der Grünstreifen links des Baches verläuft, befand sich der Kanal.


Die Reitheschmiede kurz vor dem Umbau. Links unten (hinter den Absperrbändern) sieht man das Ende des Kanals.

 (siehe auch Gschichtle 6)

 (siehe auch Gschichtle 14)

(siehe auch Gschichtle 35)



 Nr.18 - Unsere Historikerin aus dem Eichwald

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