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Gschichtle von früher



Gschichtle 113:
Immer wieder montags......
war

 von  Martin Weck
(23.1.10)


Immer wieder montags

war bei uns früher Waschtag.

Während heute an jedem Wochentag Waschmaschine
und Trockner zum Einsatz kommen können, war in meiner Kindheit der Montag der Waschtag.

Das war bei uns und in den meisten Haushalten einfach so. Samstag war Badetag, Montag Waschtag. Da die Hausfrau sehr viel Zeit für die Wäschereinigung benötigte, war der Montag ideal, denn am Montag wurde nicht groß gekocht – es gab meist die Reste vom Wochenende. Gab es keine „Überbleibsel“ vom Sonntag mehr, reichte am Montag auch mal eine Suppe oder ein Eintopf,
Bis zum Montag war bei uns immer ein großer Wäscheberg angewachsen. Meist wurden die Wäschestücke am Sonntag schon in Zinkwannen „eingeweicht“. Besonders bei der Arbeitskleidung vom „Kohleausladen“ am Samstag war das auch dringend erforderlich.


 


So ähnlich sah auch unser Waschkessel aus

Ich kann mich noch ganz gut an unseren Waschkesselofen erinnern, der bis Ende der 50er in unserer Waschküche im Einsatz war. Wäschestampfer, Wäschezange und Waschbrett habe ich als Kleinkind auch noch kennen gelernt.


Der alte Aufsatz des Waschkessels - heute unser Brunnentrog


Wäschestampfer und Waschbrett (siehe unter alte Geräte)

Besonders mühsam für die „Waschfrauen des Hauses“ war nach dem Wenden und Reiben der Wäsche in der Waschlauge das Auswringen.

siehe Gerät 2
Eine Erleichterung brachte da unsere Frauenlob Wäschepresse und später eine elektrische Wäscheschleuder.


„Die Befreiung der Hausfrau“ ereignete sich dann am Ende der 50er Jahre  mit der Anschaffung unserer ersten Waschmaschine – einer Constructa – ein Wunderwerk der Technik.

Die Wäscheschleuder blieb aber weiter im Einsatz. Ich kann mich noch besonders gut an eine kleine Schleuder erinnern, die meine Oma Maria aus Bühl mitbrachte, als sie 1960 zu uns in den Eichwald zog.


So sah die Schleuder von meiner Oma aus.
Dieses „Wasserentziehungsgerät“ war nicht nur wahnsinnig laut, nein es hopste regelrecht durch die ganze Waschküche – so weit es die Leine (Stromkabel) erlaubte.
Aber immerhin gelang es ihr dabei, die Wäsche etwas trockener zu machen.

Nasse Wäsche war für mich und auch für unseren Hund ein echtes Problem – auf jeden Fall in der kalten Jahreszeit.
Im Frühjahr, Sommer, Herbst hatte unsere frische Wäsche ihren luftigen Platz zum Trocknen. Auf unserem Schuppendach (Blechdach) gab es einen großen Wäscheplatz mit vielen Seilen. wenn nicht gerade Kohle angeliefert wurde (das bedeutete: schnell Wäsche in Sicherheit bringen) oder es regnete.

Unser Wäscheplatz auf dem Blechdach rechts


Im Hintergrund rechts oben unser Wäscheplatz auf dem Schuppendach 1961
(Auf dem Bild: Reinhard und Gabriele Späth, der Webmaster, Martina und Reinhard Müll, Regina Ganter)

Wenn aber nasses oder kaltes Wetter auf der Tagesordnung stand, hing die Wäsche
unter dem Schuppendach oder vor allem überall im Keller.  Da diese Räumlichkeiten bei solchem Wetter auch bevorzugte Spielplätze für uns waren, waren in den langen Trocknungszeiten Konflikte vorprogrammiert.


Meine Freunde und ich waren schon vorsichtig, wenn wir uns unter oder zwischen der nassen Wäsche bewegten, aber ab und zu blieb man halt schon einmal hängen.


Der Webmaster, Dicki und Michael Egner - wir spielten gerne im Keller - auch zwischen nasser Wäsche

Besonders kritisch wurde es, wenn wir vergessen hatten die Tür zur Waschküche nach uns zu schließen. Mein wichtigster Spielkamerad, unser Hund, hatte seinen erweiterten Bewegungsraum sofort erkannt und seine Haare klebten hervorragend
an den nassen Wäschestücken. Ab und zu spielte er auch unfreiwillig gerne "Betttuchgeist"…….  Die Wäschestücke hingen bei uns recht tief, da meine Mutter nicht besonders groß war.
Heute kann ich gut verstehen, dass sich meine Mutter über unsere Arbeitsbeschaffungsmaßnahmen ziemlich ärgerte. Mit schmutziger oder nasser Wäsche kann ich mich auch heute noch nicht anfreunden, ich habe noch nie eine Waschmaschine bedient. Mit einem Wäschetrockner kenne ich mich aber  aus.


heute

So sieht heute unsere Waschküche aus. Rechts in der Ecke stand der Waschkessel
und überall in diesen Räumen hing  nasseWäsche




Gschichtle 114:
Der Winter ist ein rechter Mann

 von  Hubert Ganter
(6.2.10)
Mit Bildern von "früher" - mal nicht aus dem Eichwald.
 

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