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Gschichtle von früher



Gschichtle 76:
"Geht immer"  -oder-  "Geht gar nicht"
vom Webmaster
(7.2.09)


Dieser Winter hat es in sich.  Seit Wochen muss man sich zwangsläufig mit dem „Autoscheibenfreikatzen“ beschäftigen, wenn man keine Garage - oder eine Autostandheizung besitzt, wie ich sie seit 2 Jahren einsetze.


Meine Standheizung

Tolle Sache. Kostenpunkt um die 80 Euro. Versorgt wird der kleine Elektrolüfter aus der Steckdose, d.h. die Autobatterie wird nicht belastet (Nachteil: funktioniert nur vor der eigenen Haustüre).


6 Uhr vereist - 6.45 Uhr alle Scheiben frei

Ein weiterer Vorteil dieser Keramik-Heizung ist, sie arbeitet ohne glühende Heizdrähte. Und das kann  sehr wichtig sein. Mein erstes Fahrzeug, mein VW-Käfer hätte  einmal fast Feuer gefangen, weil „meine Standheizung“ zu viel Power hatte. Und das sogar in der Garage, bzw. unserem Schuppen, wo mein gelber Käfer einen festen Platz hatte (heute steht da übrigens unser zur Zeit abgemeldeter VW - Bully). Sie werden nun fragen, wieso Standheizung – wenn Garage vorhanden?


Mein Käfer in der Mitte der 70er vor unserem Schuppen

Mitte der 70er Jahre begann ich mein Studium an der PH in Karlsruhe. Im ersten Jahr musste/durfte ich noch mit meinem alten 61er Käfer täglich nach Karlsruhe fahren. Wer schon einmal stolzer Besitzer eines solchen Fahrzeuges war, der hat sehr wahrscheinlich auch „Käfer-Heizungserfahrungen“ gesammelt. Die Heizung des Käfers (zumindest der Baujahre bis Mitte der 60er) war an sich schon im Winter vollkommen unzureichend, meine funktionierte gleich gar nicht. Ich bin (war) kein Käferexperte, glaube mich aber zu erinnern, dass ein Seilzug (Bowdenzug) Probleme machte.
Also heizte ich jeden Morgen den Innenraum mit unserem Heizöfchen (immerhin 2000 Watt- wovon ich allerdings nur 1000 nutzte) auf, bevor ich mich auf den Weg nach Karlsruhe machte.

Meine "Standheizung - Marke Rowenta aus den 50ern" - habe ich zur Erinnerung immer noch !

So schaffte ich immerhin die Hinfahrt ohne vereiste Innenscheiben. Auf dem Heimweg ging es dann natürlich wieder viel frostiger zu.
Wenn man allerdings die Dreiecksfenster aufstellte, konnte man eine von innen vereiste Frontscheibe vermeiden. Empfindlich gegen Kälte und Zugluft durfte man natürlich nicht sein ……….
Wie bereits erwähnt, wäre ein Aufheizvorgang fast schief gegangen, weil der Heizer auf der falschen Heizstufe eingestellt war.


Stufe 3 wurde kritisch

Es roch schon ziemlich verschmort im Fahrzeug, als ich das damals bemerkte. Eine halbe Stunde länger gefrühstückt, dann wäre mein zitronengelbes Käferchen sicherlich in Flammen aufgegangen… Er roch in der folgenden Zeit auch recht „brenzlig“ in meinem ersten Auto, da man aber eh immer „belüftet“ fahren musste, war das nicht so tragisch.

Baujahr 1961 - Käfer 1200 mit 34 PS

Viel unangenehmer roch es in jenen Jahren in einem anderen Käfer: im Käfer von Arno Geiges.

Arno bei der Eröffnung des Jugendzentrums 1972 (vielleicht schickt mir Arno noch ein besseres Bild !?

Und auch dies hing mit der Heizung zusammen. Es stank ständig nach Öl und Benzin aus dem Heizungsschacht. Ständig deshalb, weil sich seine Heizung überhaupt nicht abstellen ließ. Immer Winter vielleicht ganz praktisch - im Sommer weniger ! In jener Zeit fuhren wir immer gemeinsam in Arnos Käfer zu den KSC- Heimspielen. Wenn es draußen schon um die 30 Grad hatte und drinnen die VW-Heizung unerbittlich ihre wahre Leistungsstärke demonstrierte, dann hatte das schon was. Da wir damals auch noch alle  lange Mähnen hatten, trug dann auch noch dieser Umstand zu einem besonderen Saunafeeling bei.


Der Webmaster in der 70ern

Wir gingen „schier drauf“, obwohl wir „alle Löcher offen hatten“.  Dennoch bevorzugten wir Arnos Gefährt, weil Arno einen kleinen SW - Fernseher an Bord hatte. Die Sportschau im Ersten mit der Bundesliga-Berichterstattung begann damals bald nach Spielende. Wir hätten also keine Chance gehabt, Bühlertal und einen Fernseher mit dem lahmen Käfer rechtzeitig zu erreichen. Genial also, wenn man einen Fernseher dabei hatte. Weniger genial, wenn dieser ständig in den Einstellungen korrigiert werden musste, um einigermaßen störungsarme Bilder zu erzeugen. Kam auf der Heimfahrt das Top- oder das KSC - Spiel steuerten wir einen Autobahnrastplatz an. In erster Linie um das Spiel besser sehen zu können (was  besonders auch für unseren Fahrer einfacher war), und dann natürlich auch um  abzudampfen, denn die Heizung spuckte natürlich auch auf der Heimfahrt gnadenlos. Und dann war ja da auch noch der Geruch aus Benzin und Öl – und viel Schweiß ……..

Wenn sie mich nun fragen würden, in welchem Zustand der Heizung („geht immer“ – „geht gar nicht“) es erträglicher war VW-Käfer zu fahren, dann würde ich heute sagen: „Geht gar nicht“ war angenehmer !!! Ehrlich !

Arno kaufte mir übrigens meinen gelben Käfer später ab !



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