www.eichwaelder.de
Gschichtle aus dem Eichwald
Gschichtle 24:
Wiederentdecktes
Baustellenfahrzeug
(29.9.06)
Vor über 40ig Jahren war ich ständig
mit ihm im Eichwald unterwegs. Irgendwann wurde er
dann wahrscheinlich verschrottet. Jetzt
habe ich mein erstes Automobil wiederentdeckt – bei einer ebay – Auktion.
(das beste und einzige Bild von meinem Traumauto und mir - 1961)
Doch zunächst der Reihe nach. Wie ja
schon in einem anderen Gschichtle erzählt, war mein erstes Fahrzeug
ein Hausser Dreirad. Ihm folgten ein Roller,
ein kleines Fahrrad und vor allem mein roter Ferbedo – Renner. Heute würde
man wahrscheinlich sagen: „Kettcar“.
So lange ich darin Platz hatte, strampelte
ich mit dem Tretkurbel-Gefährt durch den Eichwald. Bergauf musste
ich mein Automobil allerdings meist schieben, denn Steigungen waren damit
nicht zu schaffen.
Aber es gab ja auch recht ebene Strecken
im Eichwald: Der Hof von Familie Ganz,
beim Schwesternhaus, bei Späth’s oder
auf dem Herrenweg.
Bevorzugtes Ziel von mir war am Anfang der
60iger Jahre allerdings die Baustelle Schoferschule, die mich magisch anzog.
Ich glaube, jeder Bauarbeiter kannte mich dort.
Ich durfte eigentlich auch fast überall
auf der Baustelle ein- und ausmaschieren – fahren ging ja nicht überall
auf dem Gelände.
Oft lieferte ich vom Laden Vesper,
mein Ferbedo musste dabei natürlich als Transportfahrzeug dienen.
Die Ware lag auf dem Sitz, einen Kofferraum gab es ja leider nicht, und
ich schob.
Wenn ich heute darüber nachdenke, dann
muss ich den Arbeitern
ganz schön auf den Geist gegangen sein,
aber sie waren immer nett zu mir und ließen mich „mitarbeiten“!!
In den Baracken gegenüber dem Pfarrhaus
wohnten hauptsächlich jugoslawische Gastarbeiter.
(In unserem Garten - oben im Hintergrund die Baracken)
Ein Arbeiter, Stefan aus Split, war ein
richtiger Freund von mir und unserer Familie geworden. Im kalten
Winter 1961/62 durfte er sogar bei uns wohnen, da es in den Holzhütten
saukalt war.
Stefan schob mich oft mit meinem Renner
an, wenn ich irgendwo auf der Baustelle feststeckte.
(Auch einer unserer jugoslawischen Freunde, Josef mit Regina und Elvira)
Leider habe ich nur noch 3 weitere
(schlechte) Bilder von
meinem Ferbedo:
(meine Mutter - passte nicht ganz hinein !!)
(in unserem Hof - links im Hintergrund unser Opel-Blitz)
Als ich den Ferbedo nun bei ebay schon
zum 2.Mal entdeckte, schlug mein Sammlerherz sofort höher und höher.
Farbbilder vom genau gleichen Gefährt
!
Das Ende der ersten Ferbedo-Auktion im August
hatte ich leider verpasst. Bei der 2.Auktion im September wollte ich aber
auf jeden Fall mitbieten. Wie toll würde sich das wunderschöne
Stück in meinem Keller machen........... .
Meine Elli unterrichtete ich von meinen
Ersteigerungsabsichten lieber nicht ........ ("mir hänn kei Platz
mee !")
Als die Auktion dann aber schließlich
mit 342,23 Euro-Erlös endete, war ich schon längst ziemlich
enttäuscht ausgestiegen. ......
Immerhin konnte ich die Auktionsbilder noch
herunterladen, um mich an ihnen in Zukunft zu erfreuen.
Ferbedo
produziert übrigens noch immer Kinderfahrzeuge aller Art - und
das schon seit 1914.
Nun die Bilder aus den Auktionen im August/September
- natürlich in Farbe:
(man erkennt, dass es sich um 2 verschiedene
Fahrzeuge handelt)
Ferbedo - Tretauto:
Baujahr etwa um 1960
Länge: 106 cm
Breite: um 40 cm
Höhe: etwa 50 cm
Gewicht: etwa 13 kg
Wenn ich es bekommen hätte, wäre es natürlich wieder
restauriert worden.
Bilder
von der Grundsteinlegung der Schofer-Schule 1961 - Eichwälder früher
zum
Gschichtle 25: Blühendes Wirtschaftsleben (15.10.06)
zur
Übersicht Gschichtle
home