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Gschichtle aus dem Eichwald



Gschichtle 21
Zu Besuch im Eichwald:
Natasha, 17 Jahre aus der Ukraine
von Marion Ganz, Eichwald



Wir Eichwälder haben sie alle in Herz geschlossen.
Natasha, die zum zweiten Mal im Eichwald bei Resel und Egon Urlaub macht.
Marion  hat das folgende Gschichtle über Natascha geschrieben.


Natasha Korotchuk ist am 27.06. 1989 in der Ukraine im Ort Luhansk geboren.
Ihr Vater Vasil ist 41 Jahre alt und von Beruf Maurer. Natashas Mutter Alla ist
45 Jahre alt und Revisor bei der örtlichen Gemeinde in Ostrog.
Zur Familie gehören noch die Brüder Andy, 11 Jahre, und Roma, 5 Jahre.

Natasha besuchte bisher die Gesamtschule in Ostrog für 11 Jahre und hat hier
ihren Abschluss absolviert. Im Spätjahr beginnt sie ihr Studium für Sprachen
an der Universität in Ostrog für 5 Jahre. Ihr späterer Berufswunsch ist Dolmetscher.

Die Hobbys von Natasha sind Sprachen, Zeichnen, Musikhören und alles, was mit
Mode zu tun hat.

Zu ihren Lieblingsspeisen gehören Kartoffeln und Pizza. Natürlich geht auch sie sehr gerne
zu McDonalds, um dort die leckeren Pommes mit einer Cola zu genießen.

Ostrog hat knapp 20.000 Einwohner
(Punkt = Tschernobyl)

Zum Unglück von Tschernobyl am 26.04.1986, eines der größten Umweltkatastrophen überhaupt, äußert sich Natasha mit folgender Aussage:
„A big mistake, which people made!“
Sie selbst wurde 3 Jahre nach dem Unglück mit einem Tumor im Kopf geboren.

Die Geschichte wie Natasha in den Eichwald kam:

Herr Thilo Keller aus Neuweier unterstützt schon seit vielen Jahren die Ukraine, indem er Spendenaufrufe startet und Hilfstransporte nach Ostrog begleitet. Bei einem seiner Besuche
in Ostrog hat Herr Keller durch Alla Korotchuk, der Mutter von Natasha, deren Familie
kennen gelernt und von Natashas Tumor im Kopf erfahren.
Zu diesem Zeitpunkt war Natasha 9 Jahre alt und Herr Keller organisierte spontan eine
Spendenaktion, um ihr zu helfen. Diese ermöglichte, dass sie in Freiburg operiert werden
konnte. Leider war es nicht möglich den Tumor vollständig zu entfernen und das hat für
Natasha zur Folge, dass sie nicht mehr weiter wachsen wird, da der Tumor auf das
Wachstumsorgan drückt.
Ein paar Jahre später, Herr Keller, startete einen erneuten Spendenaufruf, mit Hilfe einer
hiesigen Zeitung, wurde Frau Resel Ganz auf die Geschichte von Natasha aufmerksam.
Auch sie spendete kurz entschlossen und entschied, Natasha und ihre Familie bei sich ein-
zuladen. In diesem Jahr nun ist Natasha, dieses Mal alleine, zum zweiten Mal für ein paar Wochen zu Besuch bei Resel und Egon Ganz.


Natasha und Resel

Natashas größte Wünsche sind: gesund und glücklich zu sein, eine gute Zukunft zu haben, genügend Geld zum Leben zu haben, eine Familie zu gründen und viele Länder zu bereisen.
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Wir wünschen Natasha alles Gute und hoffen, dass sie uns noch oft im Eichwald besucht !
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Die Katastrophe von Tschernobyl
Eine kurze Darstellung der Ereignisse und Folgen
• Man wollte am 25.04.86 ein Experiment durchführen, um zu schauen, ob Turbinen bei einem kompletten Stromausfall genügend Wasser liefern,
um die Notkühlung zu gewährleisten
• Das Experiment wird auf den 26.04. verschoben und wird von der Nachtschicht in Block 4 übernommen.
• Notprogramm "Havarieschutz" (alle Sicherheitseinrichtungen wie Notkühlung und Einfahren der Brennstäbe) wird abgeschaltet
• Reaktorleistung fällt stark ab, obwohl sie immer mehr sinkt, wird das Experiment durchgeführt
• Die Kühlpumpen werden geschlossen, wodurch das Wasser verdampft
• Schichtleiter will den Test abbrechen, aber Djatlow (stellv. Chefingenieur) will trotzdem fortfahren
• Nachdem das Wasser um 22:30 Uhr kocht, will der Schichtleiter erneut abbrechen, doch Djatlow verneint erneut
• Um 23:04 Uhr wird der Strom abgeschaltet, die Turbinen gehen an, das Wasser kocht noch mehr, woraufhin es immer weniger wird. Der Reaktor wird noch heißer.
• Um 23:40 Uhr hätte normalerweise der Havarieschutz anlaufen müssen und hätte so die Katastrophe verhindert, aber dieser war ja abgeschaltet
• Daraufhin wird der Havarieschutz manuell ausgelöst, dies ist aber zu spät, da sich die Brennstäbe und die Kanäle bereits aufgrund der Hitze verformt haben. Sie verkleben sich.
• Um 23:58 Uhr kommt es zur Knallgasexplosion, alles wird weggesprengt und der radioaktive Reaktorinhalt nach draußen geschleudert
• Bei der Explosion gelangen über 100 radioaktive Elemente in die Atmosphäre, dort zerfiel der Großteil
• Aber z.B. Jod verursacht Schilddrüsenkrebs (vor allem bei Kindern), Strontium (zerfällt erst nach 90 Jahren) verursacht Leukämie (Blutkrebs) und Knochenkrebs, Cäsium (zerfällt nach 137 Jahren) bestrahlt den ganzen Körper und verursacht Magen-, Leber-, und Milzkrebs; Erbanlagen werden
geschädigt.
• Glühende Teile zünden alles an, nur Feuerwehrleute und Kraftwerksmitarbeiter verhindern eine noch größere Katastrophe. Es wurden mehrere Menschen von herabstürzenden Trümmern erschlagen und weitere starben an der gewaltigen Strahlung (das ganze Betriebspersonal des Kraftwerks)


Das Kraftwerk nach der Explosion


Das Kraftwerk heute, umbaut von einem Sarkophag

Um die unkontrollierte weitere Freisetzung von radioaktiven Substanzen aus dem offenen Reaktor zu verhindern, bauten 2000 Freiwillige eine Betonhülle um den Reaktorblock. Kaum einer der Freiwilligen lebt heute noch.
Im Jahr 2003 wurde für das Jahr 2004 der Neubau des Sarkophags angekündigt. Die Betonhülle ist nach 17 Jahren so brüchig und bereits löchrig, dass der Austritt von Radioaktivität nicht mehr kontrollierbar ist. Der Bau wird durch wetliche Hilfsgelder finanziert werden. Bis Ende 2003 waren über 800 Millionen US-$ fest zugesagt.
 

Info: Die Lebenserwartung ist Ostrog beträgt ca. 60 Jahre.

 Presseberichte zum Schicksal von Natasha


Story from Eichwald
Story number 21 (from Resl Ganz)

Natasha on a visit with Egon and Resl  at Bühlertal  -Eichwald-
Natasha is here for the second time. She is very popular by all the Eichwälder.
Natasha, Resl and Selina exchange letters and emails the whole year and Resl
invited Natasha again for three weeks. Friends of Resl and also our neighbours
helped Natasha, she is very liked. Selina took her to all places she went.
She like going swimming very much and is very interessed in german culture.
We all wish her all the best for her life and hope she will visit us still very often.

Marion reports on to Natasha:

Natasha, 17 years old, was born in Luhansk (Ukraine). Her father Vasil (41) is a
bricklager, but out of work for many years. Her mother Ala (45) is revisor at the
local government in Ostrog, where they live. There are still Andy (11) her brother
and Roman (5). Natascha attended the second school and graduated this summer.
She is going to study languages at university in Ostrog. She wants to become a
translater. Her hobbies are languages, drawing, music and fashion, she likes pizza
and pommes from McDonald and ice coffee with wipped creme. Her wishes are
health, money enough to live on and travel to foreing countries.

How came Natasha to Resl and Egon?
An artikel in the newspaper reported on to Natashas fate.
She is a victim of tschernobyl. Natasha says: “A big mistake which people made!”
Thilo Keller from Varnhalt made it possible that she was operated in Freiburg.
She have a tumor in her head. Natasha says: “Thilo is an angel, without him,
I wouldn`t live anymore.” Also Resl and her friends spent money for Natasha.
She invited Natasha, her mother Ala and her brother Andy to a stay for three
weeks last year.



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