Gschichtle von früher
Herr Schneider, ein angesehener und bekannter
Mann, war Friseur und zugleich Dentist. Seine Praxis hatte er über
der Friseurstube. Ich erinnere mich, wie mein Vater auch mal sagen konnte:
"Ich habe Zahnweh o.ä., ich muss unbedingt zum Schneider-Karl! "Ich
habe seine "Bohrmaschine !" zwar nicht selbst gesehen, aber zurückgerechnet
war das ein bedrohliches Gestänge mit Riemenantrieb und einer so geringen
Drehzahl, dass für entsprechende "Vibrationen" reichlich gesorgt war.
Hier "praktizierte" Karl Schneider
Wieder zum Thema:
Wir wussten alle von seinem "dressierten!!!
"Hund. Er verstand Sitz, Platz, Komm, machte Männchen u.a. Wir kamen
aus dem Staunen nicht mehr heraus, war es doch völlig unüblich,
dass ein Hund derartig gut erzogen, d.h. "dressiert" war. So kam unser
Hund auch auf Zurufen zurück, machte auch mal "Platz", das alles aber
nur, wenn er diese Manöver gerade jetzt auch schon geplant hatte.
Sonst normalerweise nicht.
Unser erster Hund war ein wunderschön
gezeichneter Dalmatiner, der, kaum einigermaßen erzogen, von einem
lieben Nachbarn mit einer riesigen Menge hochgiftigem Quecksilber vergiftet
wurde. Der Anschlag galt zwar einem anderen Hund, der sehr viel bellte,
während eine Nachbarin über unseren Hund sagte: "Kann euer Hund
überhaupt bellen, ich habe ihn noch nie gehört!!! "Der Tierarzt
Dr.Schappeler, der spät abends Stunden bei uns war, war selbst so
betroffen, dass er von uns noch nicht einmal ein Honorar verlangte.
Die Airedalesterriers haben wir schon sehr
gut erzogen gekauft.
So lag der eine schon mal im schönen
Titisee-Hotel mit einem Saunatuch um den Hals vor der Sauna und ließ
die anderen Gäste unbehelligt, wenn auch staunend, vorübergehen.
In einem Hotel in Garmisch-Partenkirchen lag er so still und regungslos
unter unserem Tisch, so dass er von niemanden bemerkt wurde. Den Oberkellner
allerdings hatten wir vorher gefragt, er ließ es sich nicht nehmen,
jeden Morgen das Hundefrühstück persönlich zu servieren,
natürlich unter dem Tisch.
Bei einem Besuch im Oberschulamt war er
dabei, auch schon beim Heilpraktiker alleine im Wartezimmer zurückgelassen
und vor der Metzgerei Vogt in Bühl wartete die "dressierte" Hundedame
geduldig, bis die ältere Dame aus Altschweier ihr eigens ein Wienerle
gekauft hatte. Man musste immer zuerst sagen: "Wie sagt man?", dann klapperte
sie ganz eigenartig mit den Zähnen und diese ältere Dame hatte
einen Heidenspaß damit.
Kleine Studie über Hundebesitzer (nicht
böse gemeint, aber Realität):
Besonders, wenn ich mit dem Fahrrad unterwegs
bin, erlebe ich Situationen der besonderen Art.
Lange Leine voll über Wiedigstrasse
gespannt!(vom Bäcker bis zum Kaufhaus).
Lange Leine gespannt von Schaufenster Konkordia
bis zum Bach (bei Dunkelheit).
Leine gespannt über breiten Radweg
-man sieht mich kommen, leint an, lässt aber den Hund auf der anderen
Seite laufen, großes Erstaunen beim wiederholten Klingeln.
Sehr schmaler Waldweg, eine Frau geht mit
einem großen Hund, dreimaliges lautes Klingeln!, nicht die geringste
Reaktion. Die ältere Frau ist sicher schwerhörig, muss beinahe
noch absteigen, und sie schnauzt!! mich an: "Haben Sie nicht genug Platz?
mein Hund geht immer rechts, wenn wir nach Hause gehen!! "Ich habe wieder
eine Bildungslücke geschlossen.
Fahrradweg durch den Wald, völlig zugewachsene
Kreuzung, 2 große Hunde rennen direkt vor dem Rad über die Strasse,
"Ich konnte Sie nicht sehen!! "Welche Erkenntnis.
Sehr schmaler Radweg, ein Hund macht sein
Geschäft links, der Herr steht rechts, Vollbremsung mit Bremsspuren,
um Unfall zu vermeiden. Sagt er mir doch wegen meiner Bremsaktion: "ich
habe nicht gewusst, dass Sie so stark bremsen! "Ein Kommentar dazu fällt
schwer.
Samstag Nachmittag Seepromenade in Überlingen,
Menschenmassen.
Eine Frau mit gar 2 Airedaleterriers kommt
entgegen. Natürlich Gespräch über Hunde.
Plötzlich packt mich der eine und zerreißt
mir meine neue Jeans (zumindest nicht das Bein erwischt) von oben bis unten
um dann ganz cool zu berichten:
"Das machen die beiden öfters, ich
habe immer Geld bei mir, um die Hosen zu bezahlen, die Versicherung, bei
der ich selbst angestellt bin, hat mich von Erstattungen schon lange ausgeschlossen!"
Danke für den freundlichen Hinweis.
Außer auf eine etwaige Behandlung (nicht des Hundes!)hinzuweisen
fehlen die passenden Worte.
Ich hoffe, dass ich noch viele Jahre mit
dem Fahrrad unterwegs sein darf und vielleicht reicht mir mal der angesammelte
Stoff für ein kleines Buch mit dem Titel:
"Am anderen Ende der
Hundeleine"
Nichtsdestotrotz liebe ich die Hunde, nicht
aber immer diejenigen, die von den Hunden gezogen werden.
Meines Wissens hatten auch Wecks einen Hund,
ich glaube einen Schäferhund. Wenn sich Martin mal ein bisschen anstrengen
würde, dann könnte er vielleicht auch etwas über das Thema
"Hund" schreiben.
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2. Teil von Martin Weck
Hunde und Eichwald, das gehört zusammen. Gibt es doch heute fast in jedem Haus einen Hund. Bei Pfeffingers 2, bei Familie Ganz - Dusty, bei Heidi und Volker ein ganz kleines Exemplar und im Hause Ganter sogar 3, die allerdings eigentlich gar nicht Brunhilde gehören, aber das wäre eine andere Geschichte.
Bei Wecks gibt es keinen Hund mehr. Die lange
Reihe der Weckschen Hunde wurde nach schlechten Erfahrungen mit dem letzten
Schäferhund beendet.
Hubert erinnert sich nur an einen Hund bei
uns, ich erinnere mich an einige mehr. Vor meiner Geburt gab es Wolfi.
Wolfi
Mit mir wuchs unser schöner Bummi auf.
Bummi ein Prachtkerl
Mein Eltern, Bummi und ich
Der Webmaster mit Bummi
Karin, Bummi und ich
Dann folgte Dickie, denn ich als Überraschung
in einer Persilschachtel mit etwa 7 Jahren bekam. Das war Freude pur. Dickie
ging mit mir durch dick und dünn und musste alles, aber auch alles
mitmachen. Er wurde in der Cowboy-Zeit als Pferd missbraucht oder durfte
als Schlittenhund arbeiten.
1962 kam Dickie - sein besonderes Kennzeichen war ein Schlappohr (auf
dem Bild hingen sogar noch beide)
Schwierig war es vor allen Dingen für
ihn ein geeignetes Nachtlager zu finden.
Zuerst baute im Ludwig Schindler eine große
Hundehütte für den Hof, die zog Dickie nicht nur ständig
durch den ganzen Hof, nein er heulte sogar permanent dabei. Da streikte
schließlich die Nachbarschaft wegen entgangener Nachtruhe und Dickie
durfte endlich ins Haus einziehen.
Beim Kindergeburtstag - im Hintergrund Dickie vor seiner Hundehütte.
Dickie war sehr scharf. Messner Geiges wurde
von ihm einmal im Gesicht schwer verletzt, weil er dem Hund die Pfote beim
Öffnen der Haustür eingeklemmt hatte.
Sein Nachfolger hieß Ajax. Eine Seele
von Hund. Er wuchs mit unserer Nadine auf und beschütze sie von klein
auf. Ihrem Kinderwagen hätte sich kein Fremder zu sehr nähern
dürfen.
Ajax (vom Weindorf) ein leidenschaftlicher Fußballer
Ajax kannte keine Leine, er lag immer
an der Grenze unseres Hofes. Nie hätte er ohne Erlaubnis diese Linie
überschritten. Nur einmal war er verschwunden. Und dieser Ausflug
wäre ihm fast zum Verhängnis geworden. Nach einigen Stunden vergeblicher
Suche entdeckte ihn Ludwig Schindler (wie immer: Helfer in allen Lagen)
in der Hochwasser führenden Bühlot
auf einem großen Felsen. Die Rettungsaktion
war ganz schön schwierig.
Auf Ajax folgte bald Billi. Er war ein sehr
schlauer und auch fußballbegeisterter Schäferhund. Sein größtes
Manko am Anfang – er fuhr kein Auto. Da es ihm bei seinen ersten Autofahrten
immer schlecht wurde, nahm ihn einige Jahre niemand mehr mit, später
wollte er dann gar nicht mehr einsteigen.
Klein Tara von Brunhilde und Billi
In seinen letzten Jahren war es aber viel
schlimmer, dass er Besuchern gegenüber immer unberechenbarer wurde.
Tierarzt Dorr wurde einmal von ihm einige Wochen außer Gefecht gesetzt.
Er hielt danach zu dem Vierbeiner immer einen gehörigen
Sicherheitsabstand und stellte „Ferndiagnosen“ !
Neben dem Haus und Hofhund gab es bei Wecks
auch immer viele, viele Katzen, die sich mit den Hunden gar nicht oder
sehr gut verstanden. Meine Mutter war eine richtige Katzennärrin.
Von den verschiedenen Katzenerlebnissen zu erzählen, wäre eine
unendliche Geschichte. Doch eine kleine Episode muss ich doch erzählen,
sie führt auch wieder zurück zu Ganters, wo dieses Gschichtle
ja eigentlich begonnen hat.
Katzen gab es bei Wecks früher immer
Wir besaßen einmal eine richtig alte Katzendame mit dem Namen Lilli, die unseren Hund Dickie voll im Griff hatte. Wenn sie Lust hatte – und das war sehr oft der Fall – schlief sie eingerollt zwischen Dickies Beinen. Sie wusch ihn und er durchweichte sie mit einem Zungenschlag, was sie aber immer mit einem heftigen Schnurren quittierte. Eigentlich waren die beiden unzertrennlich. Es gab aber eine Zeit, da war unsere Lilli jeden Nachmittag
Ich kann mich nicht mehr erinnern, ob das Lilli war - es sieht aber
eher nach Kater aus.
nach ihrem Mittagsmahl plötzlich für
mehrere Stunden verschwunden. An sich nichts Ungewöhnliches bei einer
Katze. Alle unsere Katzen hatten schließlich irgendwo ihre Plätzchen.
Da Lilli viele Wochen lang immer zwischen etwa 13 und 17 Uhr unauffindbar
war, fragte ich doch einmal in der Nachbarschaft nach. Bei Brunhilde bekam
ich gleich eine etwas merkwürdige Antwort. Sie meinte geheimnisvoll:
„Wenn du wissen willst, wo euere Katze ist, dann komm einmal so um 16.30
Uhr rüber.“ Mehr wollte sie nicht rauslassen. Als ich um 16.30 Uhr
bei ihr eintraf, sagte sie noch geheimnisvoller: „Wir gehen jetzt leise
in die Küche und du setzt dich ganz ruhig auf die Eckbank und schaust
zum Küchenfenster. Du musst aber ein wenig Geduld haben.“ Gesagt,
getan. Auf dem Ablagebrett vor dem Küchenfenster lag Ganters Dackel.
Oben Ganters Küchenfenster mit Ablagebrett
Elvira und der Dackel
Das hatte ich allerdings schon oft beobachtet.
Aber jetzt erst entdeckte etwas versetzt vor dem Dackel ein zweites Tier
– unsere Lilli. Beide schienen sich vollkommen regungslos anzustarren.
Die Situation veränderte sich auch in den nächsten 10 – 20 Minuten
nicht. Doch plötzlich schnellte unsere Lilli in die Höhe, machte
einen extremen Buckel, fauchte den Dackel brutal an und machte dann gemütlich
einen Abgang. Der Dackel war nicht besonders erregt von dieser Hasstirade.
Als Brunhilde mir dann erklärte, dass sich dieses „Spiel“ seit Wochen
fast täglich ereignete, war mir nun Lillis Nachmittagsbeschäftigung
klar. Der Dackel schlief bei entsprechendem Wetter jeden Mittag nach dem
Essen auf dem Fenstervorsprung. Lilli kam dann immer nach ihrem Mittagsmahl
hinzu und setzte sich vor den Hund. Wahrscheinlich schliefen auch beide.
Zumindest so lange, bis Lilli dann so kurz vor 17 Uhr ihren Fauchabgang
hatte. Schließlich musste sie sich ja nun auch mal wieder um ihren
2. Hundefreund kümmern….
Katzen haben wir übrigens heute auch
keine mehr. Dafür tummeln sich einige Kaninchen in den Weckschen Wänden.
Gschichtle
110:
"Fastenurlaub
in Herrenwies"
von
Hubert Ganter
(14.11.09)