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Aus unserem Laden:
Ein Trichter und ein Messbecher aus Zinn
aus den Anfängen um 1910
hergestellt 1906
(25.2.07/27.12.16)


1910 wurde unser Haus gebaut und unser Ladengeschäft eröffnet.
Viele Dinge wurden "offen" verkauft, z.B. Öl, Essig, Petroleum .......
Entsprechende Messgeräte und Hilfsmittel waren dazu notwendig, damit
alles mit rechten Dingen zuging.
Dieser alte Zinnmessbecher und der Trichter stammen aus den Anfängen
der Kaufmannstätigkeit meiner Großeltern.
 siehe Gschichtle 22


Etwas eingedellt aber noch funktionsfähig.


Der Messbecher hat am Ausguss einen Riss, der aber leicht verlötet werden kann.


Was wohl mit ihm verkauft wurde ? Milch, Essig, Öl oder gar Petroleum ?
Auf jeden Fall konnte mit dem Becher 0,5 Liter abgemessen werden.


Am Boden befindet sich eine Gravur.


Hersteller( Zinngießer Carl Woldemar Pilz (Freiberg/. Sachsen), bleifrei (wichtig bei Lebensmitteln) und ein Eichstempel.

Im aktuellen Eichgesetz von Baden-Württemberg habe ich gefunden:

Erfüllt ein Messgerät bei der Prüfung alle Anforderungen, wird es als geeicht gestempelt und kann bis zum Ablauf der Gültigkeitsdauer der Eichung im eichpflichtigen Verkehr verwendet werden.

Hauptstempel für nationale Eichung

Der Eichstempel besteht meist aus dem Eichzeichen und dem Jahreszeichen. Das "D" im Eichzeichen steht für Deutschland, die Zahl 22 auf dem gewundenen Band für Baden-Württemberg. Das Jahreszeichen mit Schildumrandung gibt das Jahr des Ablaufs der Eichgültigkeit an. In unserem Beispiel ist das Messgerät bis 31.12.2006
gültig geeicht.

Der Stempel auf unserem Gefäß sieht so aus:

Müsste bedeuten: Eichbereich 12 - Deutsches Reich  - geeicht bis 31.12.1906
Der Eichstempel hat sich also kaum verändert !

So ein Gerät - wie alle Messgeräte des Kaufmannes -  musste natürlich immer wieder überprüft werden.
Ich kann mich noch gut  an die "Eicherei" erinnern. Die Waagen wurden vor Ort überprüft.
Gewichtsteine, Meterstäbe ..... etc. habe ich z.B. in den 80iger Jahren in die alte Schule im Tal
bringen müssen, wo sie gebührenpflichtig überprüft wurden.

War alles in Ordnung, erhielt man den Eichstempel "eingeschlagen".

Auch unser Messbecher hat viele solcher Stempel:


1914 wurde der erste Stempel angebracht.


Der letze Stempel ist von 1956 !!
Die Abstände zwischen den einzelnen Eichungen differieren allerdings,
wahrscheinlich wurden da die Gesetze geändert. In den 50iger Jahren
wurde alle 3 Jahre geeicht.

Eine solche Prozedur musste der Trichter nicht über sich ergehen lassen:


Von Opa sicher einmal nachgelötet !


 

Ergänzung vom 27.12.16:
Ich erhielt folgende mail:
"Sie haben die Eichung falsch interpretiert. 12 steht für das Land, in dem Fall 12 steht immer für Sachsen (1- Berlin, 2 Brandenburg usw.).

DR- Deutsches Reich und 6 steht für die Stadt, in der sich das Eichamt befindet. 6 hab ich bis heute noch nicht entschlüsselt. Die Zahl 9 würde für Meißen stehen.

Die Jahreszahl befindet sich immer in einer Kartusche (Wappen), Also für 1906 müsste 06 in einer Kartusche stehen.  Die Jahreszahl 14 auf Ihrem Becher wird dann wahrscheinlich auch Herstellungsdatum sein, natürlich könnte der Becher ein Jahr oder zwei Jahre früher hergestellt sein, bevor er einen Käufer fand.

Ein paar Beispiele für Sie:

2 DR 33 – 2 – Brandenburg DR 33- Potsdam

8 DR 1 – 8 Niedersachsen DR  1 - Hannover"

 Danke!
 



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