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Noch in der ersten Hälfte des vorigen
Jahrhunderts war in jeder Küche üblich, dass oberhalb der Spüle
ein Bord mit drei Gefäßen für Soda, Seife und Sand angebracht
wurde: Soda zur Enthärtung, Seife zum Waschen und Sand zum Scheuern.
Damals konnte, ja musste die geplagte Hausfrau
diese Saubermacher noch offen, also pfundweise im Kramerladen um die Ecke
kaufen: als Scheuersand, Seifenflocken und Sodapulver. Abgepackte oder
gar exakt dosierte Fertigware gab es nicht.
Da behalf man sich bei der Zusammenstellung
und Bevorratung der Ingredienzen für den wöchentlichen Waschsud
eben mit solchen Spendern im praktischen Wandhalter. Natürlich reagierte
die seinerzeitige Haushaltswarenindustrie sofort darauf und stellte hierzu
eine schier unerschöpflich breite Palette ansprechender, meist preisgünstiger
Utensilien bereit.
Noch
bis ins 20. Jahrhundert wurde die Wäsche hauptsächlich durch
Scheuern, Stampfen, Reiben, Schlagen und Bürsten mechanisch gereinigt
und nur teilweise unter Verwendung von Seife (manche Völker tun das
heute noch).
Seife
gab es ursprünglich nur in Stücken. Beim Waschen wurde die Wäsche
dann entweder mit einem Stück Seife eingerieben, oder man schabte
von dem trockenen Seifenstück zunächst Späne ab, löste
diese in Wasser auf und gab dahinein das Waschgut. Soda und andere Stoffe,
die den Waschvorgang unterstützen sollten, wurden von den Wäscherinnen
selber beigemischt. Noch unsere Urgroßmütter arbeiteten so.
Gegen
1880 kam das erste Waschpulver auf den Markt. Es war Seifenpulver, dem
das wasserenthärtende Soda und Wasserglas (Me(I)2O . n SiO2) gleich
beigemischt waren.
Einen
Meilenstein in der Waschmittelentwicklung bildet das Jahr 1907, als Fritz
Henkel mit Persil das erste Vollwaschmittel
erfand. Ein solches Waschmittel konnte nicht nur waschen, sondern gleichzeitig
auch bleichen, da es neben Seife (als Waschaktivator) und Soda (als Wasserenthärter)
noch Perborat und Silikat (als Bleichmittel) enthielt. So wurde die bis
dahin übliche aufwendige Rasenbleiche überflüssig.
Quelle u.a. und weitere Infos: http://www.uni-giessen.de/~ge1016/publikation/geuther/waschen/waschmittel.html
Der praktische Wandhalter
Die herausnehmbaren Gefäße
für Sand, Seife, Soda
(das geht immer noch sehr gut über
die Lippen)
Hier noch einige Halter, die ich in Büchern
oder bei ebay gefunden habe:
Im Stukenbrok - Katalog von 1926
habe ich noch folgenden beiden Angebote
gefunden:
(die "Sandtopfhalter" sind allerdings "nur"
aus Weißblech, bzw. Holz und Steingut)