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Wagenfeld - Design:
Jenaer Eierkocher aus den
50ern
(27.6.11)
Mein Exemplar, das ich auf einem Flohmarkt
in der Originalverpackung entdeckt habe,
müsste aus den 50ern stammen. Es trägt
auf beiden Glasteilen das Schott + Gen. Logo und hat 14 Rillen am Deckel
(das Modell von 1933 - hatte nur 11 Rillen).
Die Neuauflage von 2009 hat kein Logo.
siehe:
http://www.wagenfeldleuchten.de/eierkoch.htm
Heute kostet der Eierkoch je nach Größe
zwischen 10 u.15 Euro
Deckel
Jenaer
Glas (Wikipedia)
Jenaer Glas wird ein von Otto Schott im
Jahre 1887 entwickeltes hitzebeständiges und chemisch resistentes
Borsilikatglas genannt.
Das „feuerfeste“ Gebrauchsglas wurde seit den 1920er Jahren in Jena unter dem Markennamen JENAer GLAS produziert und vertrieben. Es fand sowohl in der Industrie als auch in Haushaltsgeräten Anwendung. Bedeutende Gestalter wirkten seit den 1920er Jahren an der Formgebung dieser Produkte mit: Gerhard Marcks, Wilhelm Wagenfeld, Heinrich Löffelhardt, Bruno Mauder, Ilse Decho und Hans Merz. Eine vom Bauhauskünstler László Moholy-Nagy initiierte Werbekampagne in den 1930er Jahren trug maßgeblich zum Erfolg bei.
In der DDR war Jenaer Glas ein gefragter Exportartikel in das NSW (Nichtsozialistisches Wirtschaftsgebiet) und wertvoller Devisenbringer.
Mitte 2005 stellte die Schott AG die Produktion von Jenaer Glas am Gründungsstandort des Unternehmens in Jena ein, nachdem in den 1990er Jahren noch mehrere Millionen Mark in eine neue Fertigungsstraße investiert worden waren. Der Schmelzofen wurde am 29. April 2005 abgelassen und stillgesetzt. Ende Mai 2005 wurde die Nachbearbeitung geschlossen. Die Marke Jenaer Glas blieb im Besitz des Unternehmens, die Lizenz wurde zum 1. Januar 2006 an die Zwiesel Kristallglas AG vergeben.
Seither wird Jenaer Glas in der niederbayerischen
Stadt Zwiesel hergestellt.
zur Schott - Geschichte (Der Zug der 41 Glasmacher - PDF)
Wilhelm
Wagenfeld (wikipedia)
Wagenfeld machte eine Lehre in der Bremer
Silberwarenfabrik Koch & Bergfeld und besuchte die Hanauer Zeichenakademie,
bevor er 1923 als Silberschmied-Geselle am Bauhaus in Weimar aufgenommen
wurde. In den dortigen Werkstätten entstand 1924 unter seinem Lehrer
László Moholy-Nagy der Entwurf für die Lampe WG24. Die
zeitlose Tischleuchte mit der halbkugelförmigen Glasglocke, auch als
„Wagenfeld- oder Bauhaus-Leuchte“ bekannt geworden, entwarf er zusammen
mit Karl J. Jucker. Sie ist bis heute einer der bekanntesten Wagenfeld-Entwürfe.
Nach der Verlegung des Bauhauses nach Dessau im Jahre 1925 blieb Wagenfeld in Weimar und trat 1926 als Assistent in die Metallwerkstatt der neu gegründeten Bauhochschule Weimar ein, 1928 übernahm er die Leitung der Metallwerkstatt. Nachdem die Staatliche Bauhochschule Weimar bereits 1930 wieder geschlossen wurde, wurde Wagenfeld freier Mitarbeiter beim Jenaer Glaswerk Schott & Gen. In dieser Zeit entstanden so bekannte Entwürfe wie das Teeservice aus feuerfestem Glas, die zu Klassikern wurden und bis heute produziert werden.
1931 bis 1935 hatte er eine Professur an der Staatlichen Kunsthochschule Grunewaldstraße in Berlin inne. Danach übernahm er die künstlerische Leitung der Vereinigten Lausitzer Glaswerke (VLG) in Weißwasser. Durch die Zusammenarbeit mit Charles Crodel fanden die Arbeiten für die Vereinigten Lausitzer Glaswerke Zugang zu Museen und Ausstellungen. Crodel entwickelte dazu teilweise patentierte Dekorationsverfahren für die Massenproduktion.
Im Zweiten Weltkrieg wurde er zum Kriegsdienst eingezogen und musste aufgrund seiner Weigerung, der NSDAP beizutreten, an die Ostfront. Nach der Rückkehr aus der sowjetischen Kriegsgefangenschaft hatte er für kurze Zeit eine Professur an der Hochschule für Bildende Künste Berlin inne.
1954 ging er nach Stuttgart und machte sich
dort selbständig. Er gründete die „Werkstatt Wagenfeld“, die
er bis 1978 betrieb. Seine Auftraggeber waren namhafte Hersteller von Gebrauchsgütern
wie beispielsweise WMF, Johannes Buchsteiner, Braun oder Rosenthal. Im
Jahr 1964 wurden Arbeiten von ihm auf der documenta III in Kassel in der
Abteilung Industrial Design gezeigt.
Wagenfelds Design zeichnet sich durch zeitbeständige
Gestaltung und zeitgemäße Funktionalität aus und war seinerzeit
stilprägend. Einige seiner über 600 Entwürfe, vorwiegend
in Glas und Metall, werden als sogenannter Design-Klassiker bis heute produziert.
Viele Werke befinden sich in den Sammlungen namhafter Museen.
Der Nachlass wird durch die Wilhelm-Wagenfeld-Stiftung in Bremen bewahrt und ausgestellt.
Im Zuge des Verbotes von Glühbirnen
geringer Energieeffizienz wird in Bezug auf die "WG24" unter anderem befürchtet:
„Wenn man dort eine Energiesparlampe hineinschraubt, ist sie zwar durch
einen Glasschirm verdeckt, aber es ergeben sich schreckliche Schatten,
und die Leuchte verliert ihre wertige Aussagekraft. Der beabsichtigte ästhetische
Ausdruck ist nicht mehr gegeben.“[3]
Die Wilhelm-Wagenfeld-Schule in Bremen orientiert
sich in der gestalterischen Ausbildung der Schüler an den Werken und
Leitideen von Wilhelm Wagenfeld.