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26.07.2006
Pipeline durch den Schwarzwald
Die Nato-Kraftstoffleitung zwischen Kehl und Tübingen
wurde gestern in Betrieb genommen
Gestern wurde im Tanklager bei Kehl-Zierolshofen die knapp hundert
Kilometer lange Nato-Pipeline, die bis Tübingen reicht, ihrer Bestimmung
übergeben. Sie dient zum Transport von Kraftstoffen wie Kerosin, Benzin
und Diesel für militärische Zwecke.
Von: Reinhard Reck
Ortenau. Die Pipeline ist von oben meist unsichtbar
und oft nur an den rotweiß gestreiften Markierungspfählen
zu erkennen. Gleichwohl hat die gestern in Betrieb genommene Leitung für
Kraftstoffe zwischen Kehl und Tübingen eine enorme strategische Bedeutung.
Wie Götz-Friedrich Baron von der Ropp, Präsident der Wehrbereichsverwaltung
Süd, gestern in einer Feierstunde betonte, ist die überdimensionale
Rohrleitung Teil des zentraleuropäischen Pipeline-Systems der Nato
und garantiert die Versorgung der Streitkräfte mit Kraftstoff. Mit
der Trasse wird das letzte Teilstück der Leitung, die von Marseille
über das ostfranzösische Phalsbourg bis Aalen und Neuburg reicht,
gebaut.
Bereits vorher gab es eine im Jahr 1962 errichtete Rohrverbindung.
Diese musste jedoch 1989 geschlossen werden, da sie nicht mehr auf dem
neuesten Stand war. Fast 44 Millionen Euro – ein Betrag, der zum größten
Teil von der Nato bezahlt wurde, – wurden jetzt investiert, um die knapp
100 Kilometer lange neue Leitung zu bauen. Sie beginnt im Tanklager bei
Kehl-Zierolshofen, verläuft über Achern und das Hornisgrindegebiet
bis nach Tübingen. Vor der Fertigstellung musste der Kraftstoff mit
Tanklastern mühsam über den Schwarzwald gefahren werden. 9700
Transportfahrten pro Jahr waren dafür notwendig.
Wie Baron von der Ropp deutlich machte, waren für die Verlegung
der Rohre, die einen Durchmesser von rund 25 Zentimetern und eine Wandstärke
von einem Zentimeter haben, besondere Anstrengungen notwendig. Immerhin
galt es, bei der Trassenführung über den Hochschwarzwald einen
Höhenunterschied von gut 900 Metern zu bewältigen.
Außerdem musste man besondere Sicherheitsvorkehrungen treffen,
denn die Pipeline durchquert auch Wasserschutz- und Quellgebiete. So forderte
die Naturschutzbehörde im Naturschutzgebiet »Wildsee/Hornisgrinde«
eine Änderung der Trasse auf einer Länge von vier Kilometern.
Wie Hans Joachim Pieper. Leiter des für die Projektsteuerung zuständigen
Staatlichen Hochbauamts Baden-Baden, gestern deutlich machte, galt es auch,
sich mit Bedenken von Landwirten, Hoteliers und Sprudelwasserherstellern
wegen der neuen Pipeline zu beschäftigen.
Denn das ist für die Verantwortlichen klar: Bei der neu errichteten
Pipeline handelt es sich um das »sicherste und gefahrloseste Transportmittel
für Mineralölprodukte überhaupt«, wie der Präsident
der Wehrbereichsverwaltung Süd unterstrich. Mit »Leos«
verfügt man nämlich über ein hochsensibles so genanntes
Leckortungssystem. Es besteht aus einem am Rohr entlanglaufenden Kunststoffschlauch,
der in der Lage ist, bereits sehr geringe Mengen an austretendem Öl
zu entdecken. Sollte dieser Fall eintreten, ergeht automatisch eine Alarmmeldung
an die zuständige Zentrale der Fernleitungs-Betriebsgesellschaft in
Idar-Oberstein, die rund um die Uhr besetzt ist. Diese kann die schadhafte
Stelle mit in regelmäßigen Abständen eingebauten Schiebern
per Fernbedienung verschließen. Die Sicherheit sei auf jeden Fall
deutlich höher als beim Kraftstofftransport auf der Straße,
erläuterte Baron von der Ropp. 320 000 Kubikmeter Kraftstoff sollen
jährlich transportiert werden.
26.07.2006 - » Immer mehr Menschen leben in Baden «
Einwohnerzahl der Stadt Freiburg am stärksten gestiegen
Im Jahr 2005 ist die Einwohnerzahl der Stadt Freiburg am stärksten
gestiegen.
Nach Angaben des statistischen Landesamts Baden-Württemberg
stieg die Zahl um 1.970 Menschen.
Ebenfalls in der Spitzengruppe befand sich der Landkreis Karlsruhe
mit einem Plus von einem Prozent.
Trotz Bevölkerungszuwachs wurden im vergangenen Jahr in zahlreichen
badischen Stadt- und Landkreisen weniger Kinder geboren als Menschen starben.
Ein nennenswertes Geburtsdefizit gab es im Landkreis Rastatt und
im Stadtkreis Baden-Baden - hier starben fast 300 Personen mehr als Kinder
geboren wurden.
Stuttgart
Sonne heizt den Flüssen ein
Die anhaltende Hitzewelle und die mangelnden Niederschläge bereiten auch einigen Gewässern im Land Probleme. Flüsse und Seen sind so warm wie lange nicht mehr. Vor allem Flüsse heizen sich durch die niedrigen Wasserstände stark auf.
Verschwunden: Dreisam bei Nimburg
So hat die anhaltende Trockenheit hat Teile der Dreisam zwischen March
(Kreis Breisgau-Hochschwarzwald) und Riegel (Kreis Emmendingen) trocken
gelegt. Der Neckar hat an der Schleuse Heidelberg mit 28 Grad derzeit einen
kritischen Wert erreicht. Noch sei der Sauerstoffgehalt für die Fische
hoch genug, dies könne sich aber von einem Tag auf den anderen ändern,
erklärte das Landesamt für Umwelt in Karlsruhe. Empfindliche
Muschelsorten seien bereits in größerer Menge abgestorben. Vom
Schwimmen in den Flüssen raten die Experten ausdrücklich ab,
da sich bei den hohen Wassertemperaturen auch die Keime der eingeleiteten
Klärabwässer besonders schnell vermehren.
Badewannentemperatur im Bodensee
Die Temperaturen im Bodensee betragen gegenwärtig zwischen 24
und 27 Grad. Nach Angaben von Kurt Egloff von der Fischereiaufsicht des
Schweizer Kantons Thurgau wird ein Hitzesommer wie 2003 "oder noch schlimmer"
erwartet. Noch gebe es allerdings kein Fischsterben. Der Wasserstand des
Sees ist nach der anhaltenden Hitze weiter gesunken und hat den Vergleichswert
von 2003 bereits unterschritten. Am Pegel Konstanz wurden gestern 3,17
Meter registriert - acht Zentimeter weniger als am 25. Juli 2003. Nach
Angaben der Polizei in Friedrichshafen gibt es bislang aber keine Einschränkungen
bei der Beladung für die über den See verkehrenden Fähren.
Niedrigwasser auf dem Rhein
Auf dem Rhein ist die Schifffahrt durch das Niedrigwasser bereits eingeschränkt. "Bei Niedrigwasser muss jeder Schiffer selbst entscheiden, ob er noch genug Wasser unterm Kiel hat und ob sich die Fahrt für ihn lohnt", sagte Gerd Franke vom Wasser- und Schifffahrtsamt Köln. Auf Grund der immer weiter sinkenden Pegel könnten große Rheinschiffe nur noch mit reduzierter Ladung fahren.
Am Oberrhein haben die Schiffe schon weniger Ladung. Laut einem Sprecher der Wasserschutzpolizei Karlsruhe muss man sich bei dem derzeitigen Pegel von 4,20 Meter bei Karlsruhe-Maxau aber "noch keine Sorgen machen". Auf dem Neckar gibt es laut Polizei in Heidelberg für die Schifffahrt keine Probleme. Der Neckar sei ein geregelter Fluss, sagte ein Sprecher. Die Regulierung durch Schleusen ist ein wesentlicher Grund dafür, dass die meisten Flüsse auch im Hochsommer gut schiffbar sind.
AKW-Betreiber: Energieversorgung sicher
Das anhaltend warme Wasser könnte bald auch den Atomkraftwerksbetreibern
Schwierigkeiten machen, die Flusswasser zur Kühlung ihrer Anlagen
benötigen. "Der Sommer ist noch nicht mit 2003 vergleichbar", sagte
ein Sprecher der Energie Baden-Württemberg (EnBW). Damals beeinträchtigte
die wochenlang andauernde Hitze die Stromversorgung in ganz Europa erheblich.
Auf die Sommerhitze in diesem Jahr habe sich EnBW aber vorausschauend eingestellt.
Bislang liefen die Kraftwerke "ohne nennenswerte Einschränkungen".
Alle Kraftwerke des Karlsruher Energiekonzerns im Land könnten aber
notfalls auf Kühlmittelbetrieb umgeschaltet werden und so weiter laufen.
Quelle: http://www.swr.de/nachrichten/bw