Gschichtle von früher
Schule gestern
Ähnlichkeiten mit heute
wären rein zufällig und nicht beabsichtigt!
von Hubert Ganter
(11.10.08/ Bilder ergänzt
29.10.08 )
Neusträssel
aber auf dem Heimweg, wenn die Stimmung
nach schwerer Arbeit locker und entspannt war, gelegentlich auch die Hauptstrasse,
weil man dort auf der letzten Strecke die grossen Randsteine wunderbar
als Teststrecke für Schwindelfreiheit benutzen konnte.
Teststrecke für Schwindelfreie
Mehrere gut gespitzte Griffel waren unbedingt erforderlich. Gespitzt wurden sie auf einem "Grindestein",ein flacher Sandstein,den wir tatsächlich vom Gebiet der Hornisgrinde hatten.
Lappen und Schwamm hingen an Schnüren
am Schulranzen und waren,in kleineren Klassen, u.U. auch so etwas wie ein
Statussymbol. Ebenfalls die Schulranzen selbst.
Die Normalausführung war sehr bescheiden.
Würde man unsere Schulranzen mit den heutigen der Erstklässler
vergleichen,so wäre das, als würde man den Trabi neben einen
Mercedes der S-Klasse stellen.Eine einzige Ausnahme:der Schulranzen von
Hubert Stolz vom Kirchweg.Mit weißem Kalbfell !! überzogen hat
er mich so beeindruckt, dass ich das, wie ihr seht, noch heute genau weiß.
Die Zweierbänke im Schulzimmer hatten
jeweils ein Tintenfass,das der Lehrer immer wieder nachfüllen musste
(siehe Gschichtle Nr.46 "Granate ") und jeder Schüler einen Federhalter
mit möglichst einer Ersatzfeder im "Griffelkasten" aus Holz,dessen
Deckel man verschieben konnte. Mäppchen gab es noch keine.
Der nasse !!Schwamm, an der Schiefertafel angebunden, war insofern auch für den Lehrer sehr praktisch,weil er im Vorbeigehen bei Nichtgefallen der Hausaufgaben selbige sofort auslöschen konnte.--"Nochmal schreiben!"--Diesen Satz habe ich öfters gehört,das Schönschreiben war nicht meine Sache und mit der Note 3 auch immer meine schlechteste Note.
Bei der Einschulung im Jahre 1942 gab es kein Fest, keine Feier wie heute mit wochenlangem Einstudieren verschiedener Vorführungen. Wir stellten uns zwischen den beiden Schulhäusern im Viereck auf -natürlich exakt ausgerichtet - und mussten während der ganzen Zeremonie die "Hand zum Gruss " heben. Mein Glück, wegen meiner Grösse stand ich in der letzten Reihe und konnte meine Hand auf die Schulter des Vordermanns legen.
Hubert bei der Einschulung 1942
Links die beiden Schulhäuser im Obertal
Die beiden Schulhäuser von "oben" betrachtet.
Nach Kriegsende hatten wir zeitweise Unterricht
im Cafe´Huber, heute "Krabbenest".
Die ersten Schulhefte waren aus so schlechtem
Papier,dass man die Rückseite des Blattes nicht mehr verwenden konnte,die
war in "Spiegelschrift"schon beschrieben!
Hausaufgaben auf der Schiefertafel - in Ganter´s Hof
Den Begriff "Elternabend" gab es nicht. Die
Eltern allesamt haben niemals!! ein Schulhaus betreten! (wie schön
u.gut das für die Lehrer war - liebe Eltern, habt Verständnis
für mich,aber ich bin noch von "früher"!!)
Der Begriff "Sportunterricht" war uns nicht
bekannt.Wo hätte ein solcher Unterricht stattfinden sollen? Als ich
bei einer überaus strengen Aufnahmeprüfung in das Internat in
Meersburg ein Seil hätte hochklettern sollen musste ich bald passen.Unmöglich!
Ich traute mich aber, den Herren meinen bisherigen Sportunterricht zu beschreiben
und sie hatten ein Nachsehen mit mir.
(Anmerkung: von 200 Bewerbern aus dem gesamten
Land Baden wurden 60 Schüler aufgenommen).
Von meinen 8 Jahren Volksschulzeit war ich
sieben !! Jahre bei ein und demselben Lehrer,dem strengsten und besten!!Lehrer,in
der Klasse und habe Herrn Glaser sehr viel zu verdanken.
Im Grunde war er es, der meinen Lebensweg
entscheidend geprägt hat.
1957: Lehrer Gauges, Lehrer Glaser - Frau Gauges, Frau Glaser
Schul-Ausflugsbilder von Hubert:
1950
Eichwälder aus dem früheren Jahrgang:
Einschulung 28.8.1941 - Vor dem Gasthaus Eichwald:
Reinhold Karcher, Hubert Egner, Karin Weck, Bruno Ganter, Dieter Pfeffinger
(Im Hintergrund- Karl Pfeffinger)
Ein Klassenzimmer von früher - allerdings nicht aus Bühlertal
Ortskern Obertal in den 40ern