Gschichtle aus dem Eichwald
Hier nun die spannende Geschichte
von Dieter Meier :
An diesem Tag findet die Bischofsmesse oder Firmung zweimal statt. Am Vormittag für die Kinder aus dem Bühlertal und am Nachmittag für die Kinder von der Schwarzwaldhochstraße: Herrenwies, Hundsbach, usw. Zur Firmung soll jeder Firmling ein Firmopfer, in Form von Geld, mitbringen. Dieses Geld wird dann dem Bischof aus Freiburg übergeben.
Ich kann nicht mehr genau sagen, ob es vor
oder nach der Messfeier gewesen ist, als am Nachmittag der Pfarrer von
Herrenwies, mit einer Gruppe Firmlingen, in unsere Sakristei kam um dem
Gehilfen des Bischofs das Firmopfer zu übergeben. Aufgefallen ist
mir dabei, dass der Herrenwieser Pfarrer einen großen grauen, selbstgebastelten
Umschlag überreicht, der auf der Vorder- und Rückseite beschriftet
ist. Außerdem ist die Vorderseite mit Ansichtskarten mit Motiven
aus den entsprechenden Gemeinden geschmückt.
Am nächsten Morgen bin ich zum Messedienst
in der Frühmesse eingeteilt. Mit dem Fahrrad kann ich die Strecke
von genau einem Kilometer vom Buchkopf zur Kirche in wenigen Minuten zurücklegen.
Deshalb bin ich noch vor dem Messner Steimel vor dem Sakristeieingang der
Kirche. Als der Messner eintrifft sagt er, dass bis zum Gottesdienst noch
sehr viel Zeit ist. Und er fragt mich, ob ich für ihn nicht eine Arbeit
übernehmen möchte. Die Sakristei ist vom Vortag mit Papier vollgestopft.
Und das Papier muss weg. Messner Steimel bittet mich darum, das Papier
zu einer eingemauerten Grube hinter der Kirche zu tragen und dort zu verbrennen.
Bei dieser Tätigkeit fällt mir jedoch auf, dass der oben bereits
erwähnte Umschlag mit unter dem Papier liegt. Ich zeige den Umschlag
dem Messner Steimel und frage, ob ich die Ansichtskarten abmachen und behalten
darf. Hinter der Kirche entzünde ich dann ein großes Feuer.
Als ich jedoch die erste Ansichtskarte von dem großen, grauen Umschlag
ablösen will bemerke ich, dass der Umschlag relativ schwer ist. Außerdem
spüre ich deutlich, dass sich etwas weiches in dem Umschlag befinden
muss. Ich öffne den Umschlag vorsichtig. Und was ich dann zu sehen
bekomme überrascht mich sehr: es ist das Firmopfer der Kinder, die
gestern Nachmittag zur Firmung ins Bühlertal gekommen waren! Ein großer
Bündel D-Mark-Scheine befindet sich in dem Umschlag. Wie viel Geld
es ist, kann ich nicht sagen. Ich gehe mit dem Umschlag zurück in
die Sakristei und zeige ihn dem Messner und Pfarrer Schneble, der in der
Zwischenzeit ebenfalls eingetroffen ist.
Eines war uns allen klar: Der Sekretär
des Bischofs hat den Umschlag einfach zum Altpapier gegeben ohne nachzusehen
was sich in dem Umschlag befunden hat!
Wer weiß, vielleicht hatten die Herrenwieser und Hundsbächer Glück gehabt, dass ich so an ihrem Umschlag und den Bilder interessiert war. Und vielleicht hat meine eigene Firmung einen Tag später bereits ihre Wirkung gezeigt! -
Ergänzung: Da sich sicher nicht mehr
alle an Dieter erinnern, möchte ich unbedingt dieses Bild von ihm
hier veröffentlichen:
Vielen Dank an Dieter !
Wir hoffen, dass Du und Deine Frau zu unserem
100 Jahre - Eichwaldfest 2008 kommst !