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Gschichtle aus dem Eichwald
2) Kochtrauma
Anfang der sechziger Jahre verbrachte ich
meine Zeit noch im Kindergarten im Eichwald.
Zu den Höhepunkten des Jahres gehörte
für uns Kinder selbstverständlich die Fasnachtszeit.
Im Kindergarten wurde die närrische
Zeit natürlich gefeiert. Wir durften uns vekleiden-
und fast sämtliche Märchengestalten
und Berufe waren schließlich im Kindergarten vertreten.
Sogar unsere Kindergartenschwester und die
Erzieherin setzten sich ein Hütchen auf !
(Bild:
Fasnacht 1961 im Kindergarten -
in der Mitte Bärbel Mardo, rechts die
Köche Martin Weck
und Reinhard Müll)
Die Mütter nähten die bunten Kostüme
natürlich mit viel Liebe und Sorgfalt selbst-
"von der Stange" gab es noch nicht viel.
Die Vorüberlegungen im Hause Müll
und Weck mündeten in diesem Jahr 1961 in die
Kreation von Kochkostümen. Meine Kockkünste
waren zu dieser Zeit zwar nicht
besonders ausgeprägt - heute übrigens
auch noch nicht - aber ich war vom
Kochdress begeistert, besonders von der
"gestärkten" Mütze. Was ist aber ein Koch ohne
entsprechendes Produkt seiner Künste
? Einfach nichts !
Deshalb durfte ich mithelfen, eine große
Schüssel Vanille- Pudding zu kochen.
Der Gedanke: Reinhard und ich als Köche,
Pudding, kleine Schüsselchen und Löffel
im Gepäck, wir wollten alle Kinderschüler
am Nachmittag bei der Faschingsfete
überraschen !
Endlich war es 14 Uhr. Stolz maschierten
wir Köche mit Puddingschüssel
und Geschirr zum Kindergarten. Dort herrschte
schon richtig gute Stimmung und buntes Treiben.
Jetzt noch unser Dessert ! Tolle Aussichten
für ein Superfest !!
Mit großem Hallo wurden wir auch sofort
begrüßt. Unser Kochdress gefiel allen.
Einige Kinder sahen auch gleich die Schüssel
und freuten sich schon auf unser Mitbringsel.
Da passierte es ! Zu den Begrüßungsritualen
gehörte bei einigen Kindern auch die
Konfettidusche für Neuankömmlinge.
............
Leider war die Puddingschüssel nicht
abgedeckt !!!!!!!
Ergebnis: Aufschreie, Tränen, Frust........
!
Alle Rettungsversuche, d.h. Trennung von
Pudding und Konfetti, scheiterten kläglich !
Der Tag war gelaufen !
Aber die Schwester schaffte es dann doch
noch, unsere Stimmung wieder aufzuheitern.
Es wurde noch ein tolles Fest !
Am nächsten Tag unternahmen wir einen
neuen Anlauf mit unserer Puddingaktion !
Dank eines allgemeinen Konfettiverbotes
hatten wir schließlich auch Erfolg !!!
Das Bild zeigt mich mit der Konfetti-Pudding-Schüssel
!
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Gschichtle3: Medizin für Konrad
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