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Nato-Gipfel:
Berlusconi kommt doch nicht
Keine NATO-Gäste
im Luxushotel Bühlerhöhe
Während des NATO-Gipfels in Baden-Baden
wird aus Sicherheitsbedenken kein Staatsgast im Luxushotel Bühlerhöhe
(Kreis Rastatt) übernachten. Ursprünglich sollte die italienische
Delegation unter Leitung von Ministerpräsident Silvio Berlusconi dort
unterkommen.
Das Bundeskriminalamt habe Bedenken geäußert, erklärte Hoteldirektor Heinz Imhof, ohne weitere Details zu nennen. Daher müssten die Veranstalter des NATO-Gipfels nun versuchen, ein neues Quartier für die italienische Delegation mit rund 70 Mitgliedern zu finden oder sie auf mehrere Standorte aufzuteilen.
Nach der Absage Berlusconis sucht das Luxushotel mit seinen 77 Zimmern und 13 Suiten händeringend nach neuen Gästen. "Das Haus ist schon vor langer Zeit geblockt worden, wir haben viel Zeit und Mittel in die Vorbereitung für die Gipfel-Gäste investiert, kritisierte Imhof die kurzfristige Entscheidung des Bundeskriminalamtes. Die Frage nach Schadenersatz muss nach Angaben Imhofs noch geklärt werden. "Man hat etwas in Aussicht gestellt", sagte er.
Zum NATO-Gipfel am 3. und 4. April werden
Delegationen aus 26 NATO-Mitgliedsstaaten erwartet. Baden-Baden ist nach
bisherigem Stand Gastgeber für Bundeskanzlerin Angela Merkel. Sie
wird wahrscheinlich im Brenners Parkhotel übernachten.
Nach Angaben des Innenministeriums
in Stuttgart wird Baden-Baden neben den deutschen Gipfelteilnehmern auch
die Delegationen aus Bulgarien, Tschechien, Estland, Ungarn, Niederlande,
Italien, Litauen, Polen, Slowenien, Türkei, Rumänien und Kroatien
beherbergen, bestätigte das Ministerium. Die Liste könne sich
allerdings noch ändern, sagte eine Sprecherin.
US-Präsident Obama übernachtet
in Straßburg
Auf französischer Seite übernachten
den Angaben zufolge die Delegationen aus Belgien, Kanada, Dänemark,
Griechenland, Island, Lettland, Luxemburg, Norwegen, Portugal, Slowakei,
Spanien und England. Für US-Präsident Barack Obama und seine
Mitarbeiter wird ein Hotel in Straßburg reserviert.
100.000 zusätzliche Übernachtungen
Für die Hotelbranche bedeutet
der Gipfel vor allem eins: volle Betten. Am Oberrhein sind mehrere hundert
Hotels, Pensionen und Gasthäuser ausgebucht, so Klaus Althoff, Geschäftsführer
des Deutschen Hotel- und Gaststättenverbandes (DEHOGA) Anfang März
in Freiburg. Der Gipfel bringe der Branche allein auf deutscher Seite deutlich
mehr als 100.000 zusätzliche Übernachtungen.
Die ganze Region profitiere vom politischen
Großereignis: Hotels zwischen Mannheim und südlich von Freiburg
sind voll belegt. Neben den Spitzenpolitikern müssen Polizisten, andere
Sicherheitskräfte, die Delegationen der am Gipfel teilnehmenden Länder
sowie Medienvertreter und Mitarbeiter rund um die Tagungsorte untergebracht
werden.
Polizisten brauchen 14.000 Hotelbetten
Allein die Polizei hat rund 300 Hotels
rund um Baden-Baden und Kehl gebucht. "Wir benötigen mehr als 14.000
Betten", so Lothar Weber, der Verwaltungschef der Lahrer Bereitschaftspolizei
ist. Kasernen oder andere staatliche Einrichtungen, die Übernachtungsmöglichkeiten
bieten, gibt es am Oberrhein nicht.