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Berichte von der Schwarzwaldhochstraße
(75 Jahre Schwarzwaldhochstraße-gefeiert 2007)

Attraktives Grindenfest in alter Kulturlandschaft



18.8.08
 BT


Attraktives Grindenfest in alter Kulturlandschaft

Schwarzwaldhochstraße - (gat) - Vom Grindenmarkt über Weideführungen und Demonstrationen des Schafscherens bis zur geführten Nordic-Walking-Tour und zum Beobachtungs-Spaziergang unter dem Sternenhimmel reichte das Programm beim Grindenfest auf dem Schliffkopf. Das Naturschutzzentrum am Ruhestein vermittelte darüber hinaus, dass das Naturschutzgebiet Schliffkopf in diesem Jahr seinen 70. Geburtstag feiert. Und nicht zuletzt wurde das Grindenfest zu einem echten Geburtstagsfest, da eines der Rinder auf der Schliffkopfweide am Samstagmorgen kalbte.

Bereits am frühen Nachmittag herrschte ein reges Treiben auf dem Markt beim Schliffkopfhotel. Viele Besucher nahmen die attraktiven Festangebote wahr. Abwechselnd boten Forstwirt Hans-Jörg Abend und Ranger Jörg Klüber Führungen zu den Weiden an, auf denen die Hinterwälder Rinder grasten. Dabei vermittelten sie, dass die Beweidung der Hochflächen vom Kniebis bis zur Hornisgrinde in den vergangenen Jahrhunderten kulturgeschichtlicher Bestand war und dass gemäß geschichtlicher Quellen bis ins 18. Jahrhundert zeitweise bis zu 1500 Rinder auf den Hochflächen grasten.

Der Waldbestand sei in jenen Jahrhunderten sehr dünn gewesen und teilweise durch Brandrodung klein gehalten worden, um den Graswuchs zu fördern. Wenn man heute also wieder ausgesuchte Flächen mit Schafen, Ziegen oder Rindern beweide, versuche man zum einen, ein Stück dieser ehemaligen Kulturlandschaft zu erhalten beziehungsweise wieder herzustellen. Zum anderen werden die Tiere als natürliche Landschaftspfleger eingesetzt, was auf diesen Flächen letztlich zu einer größere Artenvielfalt führe.

Das Naturschutzzentrum am Ruhestein (NAZ) leistete mit seinem Stand und mit einer Ausstellung ein Übriges, um über die Naturschutzarbeit auf den Grinden aufzuklären. Die Ausstellung zeigte den Entwicklungsgang von der "Schliffkopfaktion 1965", bei der Mitglieder des Schwarzwaldvereins damit begannen, die Verbuschung und Verwaldung der Landschaft auf dem Schliffkopf-Areal zu verhindern, bis zur aktuellen Beweidung ausgewählter Grindeflächen.

Mit einem Naturforscherspiel brachte Susanne Mayerhofer vom NAZ Kindern Natur näher. Die Bezirksstelle für Natur und Landschaftspflege Freudenstadt bot ein Waldquiz an und informierte über die Tätigkeit der Schwarzwald-Guides.

Stets belagert von Kindern waren die Schaf- und Ziegengehege der Schäferei Svensson-Müller. Mit Vorführungen, wie ein Schaf geschoren wird, sorgte die Schäferei zeitweilig für besondere Anziehungspunkte. Dicht gedrängt scharte sich das Publikum um die Plattform. Während Schäferin Ute Svensson alles Wissenswerte zum Schafscheren und zu den verschiedenen Schafarten und ihrer Wolle erklärte, ging ihre Kollegin Sylvia Schmid an die Arbeit und erledigte diese in professioneller Weise in wenigen Minuten. Gespannt schauten Kinder und Erwachsene dabei zu und spendeteten am Ende anerkennend Beifall.

Viel Interessantes bot der Bauernmarkt. Er präsentierte nicht nur viele regionale Produkte wie Honig, Edelbrände, Wild- und Wurstspezialitäten, Schmuck- und Dekorationsartikel sowie Textilien aus Filz und reiner Schurwolle, sondern auch Handwerkskunst wie das Spinnen oder das Drechseln wurde vorgeführt.

Eine Nordic-Walking-Tour rund um den Schliffkopf führte Bodo Fischer, der Fitnesstrainer des Schliffkopf-Hotels, am Nachmittag. Im Festzelt moderierte Uli Schablewski vom SWR Beiträge über das Grindenfest. Am Abend folgten noch die Veranstaltungen "Abendspaziergang mit Märchenstunde bei den Rindern" und "Beobachtung und Erklärung der Sterne beim Spaziergang durch den Sternenhimmel" mit Charly Ebel.


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