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Die Bühlerhöhe war im Zug eines Insolvenzverfahrens Ende 2013 quasi über Nacht für rund 30 Millionen Euro an eine Investorengruppe aus Kasachstan verkauft worden. Für diesen Betrag war das Hotel bereits 2010 an den ukrainischen Geschäftsmann Igor Bakai veräußert worden, der aber nur 18 Millionen Euro bezahlt hatte. Als der Restbetrag nicht überwiesen wurde, war das Insolvenzverfahren eröffnet worden. Mit dem Kaufpreis waren zahlreiche Forderungen der Gläubiger erfüllt worden, darunter auch gegenüber dem ehemaligen Hotelbesitzer, dem SAP-Mitbegründer Dietmar Hopp.
Nach Recherchen unserer Zeitung haben seit dem Verkauf
des Hotels mit seinen 77 Zimmern und 13 Suiten an die Investorengruppe
aus Kasachstan im Dezember 2013 aber keinerlei Sanierungsarbeiten auf der
Bühlerhöhe stattgefunden. „Der Russe kauft so etwas und sammelt
Hotels wie andere Leute Briefmarken, ohne dass es ihn wirklich interessiert“,
sagt ein Insider der Immobilienszene.
Unmittelbar nach dem Verkauf hatte es noch geheißen,
die Kasachen wollten das Nobelhotel für 40 bis 50 Millionen Euro umbauen
und im Frühjahr 2015 als weltweites Vorzeigeprojekt für ein hochmodernes
Wellness-Hotel wieder eröffnen. Experten halten die Investitionssumme
aber für deutlich zu gering und beziffern die Sanierungskosten wegen
der langen Schließung inzwischen auf bis zu 80 Millionen Euro. „Das
holt man mit dem Hotelbetrieb nicht so schnell wieder rein“, sagen Branchenexperten.
Wie es heißt, entstehen derzeit monatlich bis zu 100?000 Euro sogenannte
Leerstandskosten, davon über die Hälfte für Heizöl,
um das Anwesen auf 770 Meter Höhe nicht ganz verwahrlosen zu lassen.
Aus Sicht des Bühler Oberbürgermeisters Hubert Schnurr ist die
Entwicklung „ein Trauerspiel“. Das einst „so renommierte Image der Bühlerhöhe
schwindet von Tag zu Tag, je länger sie geschlossen ist“.
Die ungewisse Zukunft der Bühlerhöhe passt in
die Entwicklung der Nobelhotel-Szene. In Baden-Baden soll seit Jahrzehnten
im Neuen Schloss eine Luxusherberge entstehen, mehrfach scheiterte das
aber. Nun wollen die Hyatt-Gruppe und kuwaitische Investoren die Idee verwirklichen,
aber die Finanzierung sei noch nicht geklärt, sagt ein Sprecher der
Stadt. Als ungewiss gilt auch die Zukunft des
Europäischen Hofs, der zur Steigenberger-Gruppe
gehört. Andere schreckt die Entwicklung aber nicht ab. Die Libeskind-Gruppe
plant ein Sieben-Sterne-Haus in Baden-Baden, und Mode-Unternehmer Bernhard
Wagener lässt bereits die Bagger buddeln, um unweit des Festspielhauses
ein Fünf-Sterne-Hotel zu bauen.
Stuttgarter Nachrichten vom 20.11.14
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Südkurier
Bühl
Zeitung: Keine Neueröffnung
der Bühlerhöhe 2015
Die für das kommende Jahr geplante Neueröffnung
des Schlosshotels Bühlerhöhe ist nach einem Bericht der «Stuttgarter
Nachrichten» gescheitert. Das Luxushotel an der Schwarzwaldhochstraße
könne frühestens 2016 wieder Gäste empfangen, sagte Hotel-Manager
Reto Schumacher dem Blatt (Donnerstag). Gründe für
die Verzögerung nannte er nicht. Vor knapp einem Jahr hatte eine internationale
Investorengruppe mit Sitz in Kasachstan das Anwesen erworben und einen
umfangreichen Umbau zu einem Fünf-Sterne-Hotel angekündigt.
«Bis heute sind noch nicht einmal Pläne vorgelegt
worden», sagte der Oberbürgermeister von Bühl, Hubert Schnurr
(parteilos), am Mittwoch der Deutschen Presse-Agentur. Diese seien aber
Voraussetzung für den Beginn des Baugenehmigungsverfahrens, bei dem
auch Belange des Naturschutzes zu berücksichtigen seien. Er blicke
jeden Tag von seinem Schreibtisch auf die Bühlerhöhe und hoffe
weiter, dass dort wieder neues Leben einkehren könne.
Das vor rund 100 Jahren in 770 Metern Höhe erbaute
Gebäude war zunächst Offiziersgenesungsheim, dann ein Kurhaus.
1986 erwarb der Unternehmer Max Grundig das Anwesen und ließ es zum
Hotel umbauen. 1999 wurde die Bühlerhöhe an den SAP-Mitbegründer
Dietmar Hopp, 2010 dann an den ukrainischen Investor Igor Bakai verkauft.
Als dieser den Kaufpreis nicht komplett zahlen konnte, startete ein Insolvenzverfahren,
das mit dem Verkauf 2013 abgeschlossen wurde.