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In der Presse gefunden
zum Jubiläum der Schwarzwaldhochstraße
75 Jahre Schwarzwaldhochstraße

Pforzheimer - Zeitung, 10.7.07

Vom Pfad zur Touristikroute
 
 Auch mit 75 lockt die Schwarzwaldhochstraße Millionen Besucher an – Strecke erschließt herrliche Aussichten
 
  
 Beliebt wie eh und je: die Schwarzwaldhochstraße, die Baden- Baden und Freudenstadt verbindet.

 Sie gilt als schönste Panoramastraße in Deutschland. In diesem Sommer wird die Schwarzwaldhochstraße 75 Jahre alt. Gefeiert wird am 29. Juli im Rahmen eines Aktionstags (siehe „Zum Thema“). Hervorgegangen aus einem forstwirtschaftlich genutzten Weg war die Strecke zwischen Baden-Baden bis zum Mummelsee am 30. Juli 1932 eingeweiht worden. Heute führt die Bundesstraße 500 über 60 Kilometer von der Kurstadt bis nach Freudenstadt. Mehr als eine Million Autos befahren pro Jahr die älteste deutsche Ferienstraße, die auch einen traurigen Rekord hält: Nirgendwo sonst im Südwesten verunglücken mehr Motorradfahrer als auf der kurvenreichen Ausflugsroute.Der Verein Schwarzwaldhochstraße begeht mit dem Aktionstag „Der Schwarzwald bewegt sich“ am 29. Juli das 75-jährige Bestehen der Touristenattraktion. Dazu wird die B 500 an diesem Sonntag auf dem Teilstück zwischen Ruhestein und Zuflucht für den Verkehr gesperrt. „Fußgänger, Wanderer, Radfahrer und Inlineskater haben an diesem Tag Vorfahrt“, sagt der Vereinsvorsitzende Heiko Fahrner.Forstverwaltung, BUND, Schwarzwaldverein, das Naturschutzzentrum Ruhestein, Hotels und Unternehmen wollen auf dem zwölf Kilometer langen Teilstück die Attraktionen des Gebiets präsentieren, wie beispielsweise den Lotharpfad. Schwarzwald-Guides stehen für Führungen bereit, an Ständen sollen die Produkte der Region angeboten und die Geschichte der Straße erklärt werden. „Wir erwarten 10 000 bis 12 000 Besucher“, sagt Reinhard Schmälzle, Bürgermeister von Seebach (Ortenaukreis) und Vizechef des Vereins Schwarzwaldhochstraße. Ein Buspendelverkehr wird eingerichtet.

Mit der Straße verbinden sich viele Sehenswürdigkeiten. Von Baden- Baden führt die Route hinauf zur Bühlerhöhe, dann zwischen 740 und 1035 Metern auf dem Kamm des Nordschwarzwaldes vorbei an Hundseck, Hochkopf, Hornisgrinde, Mummelsee, Ruhestein und Schliffkopf über die Alexanderschanze und den Kniebis nach Freudenstadt. Seit jeher luden prächtige Kurhäuser zur Erholung und Hotels zum Ausspannen ein, wie das Schlosshotel Bühlerhöhe, das Plättig Hotel, die Kurhäuser Sand, Unterstmatt oder das Schliffkopf-Hotel. Dort trafen sich auch Adel, Großbürgertum und wohlhabende Fabrikanten.

Erste Straße mit Teerauflage

Doch es dauerte, ehe aus dem 1897 vom Schwarzwaldverein angelegten Mannheimer Pfad die Ferienstraße entstand. Im November 1930 war die „Kraftwagenverbindungsstrecke“ zwischen Hundseck und Unterstmatt gebaut. Ein findiger Bürgermeister überzeugte den badischen Finanzminister von notwendigen Zuschüssen, in dem er den Busfahrer anwies, bei der Besichtigungstour in jedes Schlagloch zu fahren. Prompt wurde dann vor 75 Jahren für 410 000 Reichsmark der Anschluss zum Mummelsee fertig. Da der Wintertourismus zunahm, erhielt die Hochstraße als eine der ersten Strecken in Baden eine Teerauflage.

Im Dritten Reich interessierte sich das Militär für die Touristikroute und baute die Strecke weiter nach Freudenstadt aus. Heute sorgen der Naturpark Schwarzwald Mitte/Nord und Naturschutzgebiete für den Erhalt seltener Pflanzen und Tiere. Die Strecke erschließt herrliche Aussichten auf die Rheinebene und die Vogesen, aber auch auf die Alpen. Der Orkan „Lothar“ zerstörte an Weihnachten 1999 mehrere hunderttausend Festmeter Nadelholz; was die Waldbesitzer schädigte, kommt noch immer den Touristen zu Gute, die neue Aussichten und wieder gewonnene Fernblicke genießen können.
 
 
Erstellt am: 10.07.2007
 
http://www.pz-news.de/suedwest/93864/



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