|
|
|
|
|
|
MSB,VEB Großräschen
oder Piko ??
Eine Walze - 50iger/60iger
(1.12.07)
Die Straßenwalze ist etwa 17,5 cm
lang und 11 cm hoch.
Meine Ausführung hat (leider
!) bei den hinteren Rädern und der vorderen Walze "Plastik"-Teile.
Der Auspuff fehlt, das Dach hat Klebebandspuren.
In Spielbergs Buch über BMechanisches
Blechspielzeug habe ich die Walze so gefunden:
Bei einer Auktion bei ebay habe ich die Walze
mit einem PIKO-Aufdruck entdeckt:
Bei einer anderen Auktion tauchte die Walze
so auf:
Ich hatte diese Seite schon fast fertig,
als ich im Internet das gefunden habe:
(http://www.shop.ddrtete.de/product_info.php/info/p239_DDR-Blech-Dampfwalze-mit-Karton-Uhrwerk--K797-.html)
"DDR Blech Dampfwalze mit Karton/Uhrwerk
@K797@"
Text:
"-gebraucht
Gebrauchsspuren vorhanden
leider fehlt am Karton die eine ganze
Seite zum verschließen
die Walze ist mit Uhrwerk und funktioniert
die vordere Walze und die Esse sind
aus Plastik,das andere ist
Blech
Hergestellt in Großräschen"
Preis: 140 Euro !
Das ist doch wohl meine Walze
!!!
Wenn ich bedenke, dass ich
das schöne Stück für 1 Euro ersteigert habe !!!???
-----------------------------------------------
Hier ein interessanter Artikel zur Geschichte
von MS-Brandenburg - früher Lehmann:
Der Ritter in der Spielzeugstadt
Carl-Peter Steinmann
20.5.2005 0:00 Uhr
Brandenburg (Havel) ist vom
Fluss umschlungen und war im Mittelalter reich und frei. Davon zeugt der
Roland auf dem Markt. Später inspirierte die Statue die Blechspielzeugfabrikanten
der Stadt – sie erfanden die ersten Plastikfiguren fürs Kinderzimmer
In grauen Tagen wirkt Brandenburg
an der Havel besonders grau und es fällt auf, wie viele Häuser
noch auf etliche Eimer Farbe warten. Zwängt sich dann aber die Sonne
durch die Wolken, entfaltet die älteste Stadt der Mark ihre Schönheit.
Blau ist die wichtigste Farbe im Stadtbild. Sie steht für das Wasser, wovon es in Brandenburg an der Havel reichlich gibt, da alle drei Siedlungskerne – Dominsel, Altstadt und Neustadt – auf Inseln gebaut sind. Die günstige Lage an der unteren Havel, umgeben von Beetzsee, Plauer See und Breitlingsee, machte die Ansiedlung schon früh zu einem wichtigen Fernhandelsplatz.
Das 14. und 15. Jahrhundert, als Brandenburg zum Hansebund gehörte, war die Blütezeit der Stadt. Damals galt sie als Hauptstadt der Mark und trägt deshalb bis heute den Namen des Landes. In diesen mittelalterlichen Tagen wurde auch die über fünf Meter hohe Rolandsfigur, ihr Wahrzeichen, aufgestellt. Mit dem Austritt aus dem Hansebund verlor Brandenburg allerdings an Bedeutung und spielte in den Geschichtsbüchern über Jahrhunderte hinweg eine geringere Rolle – bis die Brüder Reichstein mit ihrer neuen Werkstatt auch der Stadt eine Zukunft eröffneten.
Sie hatten wenig Geld, aber viele Ideen, stellten 1871 fünfzehn Arbeiter ein und produzierten Korbkinderwagen aus geflochtenem Naturmaterial. Nur wenige Jahre benötigten die beiden Brüder, dann besaßen sie die größte Kinderwagenfabrik Europas.
Vom großen Erfolg beflügelt, bauten die Reichsteins nun unter der Marke „Brennabor“ auch Fahrräder, Motorräder und später sogar Kraftwagen. Das Vorbild machte Schule, weitere Firmen wurden gegründet. Und vermutlich war der wie ein riesiges Spielzeug wirkende Roland auf dem Altstädtischen Markt ein Fingerzeig, als Ernst Paul Lehmann 1881 eine Spielwarenfabrik eröffnete. Der geborene Berliner hatte schon als Fünfundzwanzigjähriger einen Blechbehälter mit besonders sicherem Patentverschluss für die Industrie erfunden, nun entwickelte und produzierte er mechanisches Blechspielzeug mit anspruchsvollen Bewegungsmechanismen.
Seine erste Produktionsstätte brannte 1895 total aus, worauf Lehmann eine moderne Fabrik erbauen ließ, in der bis zu 800 Beschäftigte arbeiteten. Zum neuen Komplex gehörte auch eine im Jugendstil errichtete Fabrikantenvilla mit „Contor“, in der Plauer Straße 6, wo er mit seiner Frau wohnte. Über dem Eingang des Hauses ließ er das erfolgreichste Lehmann-Spielzeug in Stein verewigen: den störrischen Esel.
Die Firma erlangte bald Weltruf und exportierte einen Großteil der Produktion ins Ausland. Jedes Modell erhielt einen originellen Namen und war patentrechtlich geschützt, um Nachbauten zu verhindern. Schutzmarke war eine stilisierte Spindelpresse, in der die Initialen von Ernst Paul Lehmann zu einem „e“ verschmolzen. Schnell war Brandenburg die größte „Spielzeugstadt“ in Norddeutschland, wozu auch später gegründete Blechspielzeugfabriken wie Metz & Duncker, Reil & Co. oder die Oro- und Grundka- Werke beitrugen.
Ein zweiter Stern am Spielzeugfabrikanten-Himmel war Oskar Wiederholz, der anfangs als Vertreter für die Brennabor-Werke und Metz & Duncker tätig war. Er experimentierte in seiner Freizeit mit einem neuen Material, das zur industriellen Herstellung plastischer Spielfiguren geeignet sein sollte. Die von ihm erfundene Masse aus Leinöl, Kreide, Holzmehl und tierischem Leim nannte er „Lineol“. In heißem Zustand ließ er sie in Formen zu Rittern, Cowboys oder Soldaten pressen – gleichfalls inspiriert vom Roland auf dem Markt, den besonders die Kinder gerne bestaunen. Abgekühlt, wurden die innen durch Drähte verstärkten Figuren mit der Hand bemalt.
Mehrere hundert Menschen arbeiteten 1925 für die Lineol AG. Zu Kriegsbeginn stieg der Anteil an militärischem Spielzeug auf zwei Drittel der Produktion, so dass man hinter vorgehaltener Hand von der Brandenburger „Soldatenfabrik“ sprach. Als nach 1945 Kriegsspielzeug verboten wurde, wollte sich Oskar Wiederholz wieder friedlichen Kinderfreuden widmen. Dazu kam er aber nicht mehr, da die Lineol-Werke 1946 unter Treuhand gestellt und zwei Jahre später enteignet wurden.
Brandenburgs erster Spielzeugfabrikant Ernst Paul Lehmann hatte unterdessen seine Fabrik in die Hände seines Vetters Johannes Richter übergeben. Dieser wurde 1934, nach Lehmanns Tod, Alleininhaber und leitete das Patentwerk bis zur Enteignung 1947.Danach ging er mit seiner Familie in die zweite deutsche Spielzeugstadt Nürnberg, wo die Firma seither unter dem Namen „Lehmann-Groß-Bahn“ (LGB) die erfolgreichen Lehmann-Spielzeugeisenbahnen für den Garten baut.
In Brandenburg machte man „volkseigen“ weiter. Der VEB Patent-Lineol, der aus den enteigneten Betrieben von E. P. Lehmann und O. Wiederholz hervorgegangen war, arbeitete bis 1956. Danach verlagerte man die Lineol-Produktion nach Dresden. Der Brandenburger Betrieb, der in Lehmanns einstiger Fabrik weiterarbeitete, erhielt nun den neuen Namen „VEB Mechanische Spielwaren Brandenburg“. Anfangs stellte man noch viel aus Blech her, doch in den 60er Jahren war der Siegeszug von Kunststoff- Spielzeug nicht mehr aufzuhalten.
Ernst Paul Lehmann hatte 1919 dem Historischen Verein ein Haus zur Pflege der Heimatgeschichte geschenkt. Dieses Grundstück in der Ritterstraße 96 grenzt an die noch erhaltene Lehmannsche Fabrik. Im heutigen „Museum im Frey- Haus“ wird auch die Geschichte der Brandenburger Spielzeugfabriken erzählt, in den Vitrinen sind Exponate von Lehmann und Lineol zu bestaunen.
Der „VEB Mechanische Spielwaren“
wurde 1991 abgewickelt. Brandenburg als Standort der Spielwarenindustrie
ist seither Geschichte. Doch viele bunte Sammlerstücke sind geblieben
und erzählen vom Humor in der Spielzeugstadt. Zum Beispiel das „Ehepaar
Lehmann mit Hund“ – der Fabrikant ließ sich mit seiner Frau als Spielzeug
verewigen.
http://www.tagesspiegel.de/berlin/;art270,2142359
----
Bei wikipedia zu Piko:
Piko war ein Volkseigener
Betrieb in der Deutschen Demokratischen Republik (DDR), welcher Modelleisenbahnen
und -zubehör produzierte. Heute firmiert der privatisierte Betrieb
als Piko Spielwaren GmbH und hat sich auch im Bereich der alten Bundesländer
zu einer festen Größe auf dem Modellbahn-Markt etablieren können
und gilt neben Märklin, Fleischmann und Roco als "vierter großer",
Anbieter mit einem Komplettangebot in der sehr verbreiteten Modellbaugröße
Spur H0.
Anfangs in Chemnitz (Karl-Marx-Stadt)
gegründet, wurde der Betrieb später nach Sonneberg verlegt. Der
Betrieb wurde 1948 auf Anweisung der SMAD (Sowjetische Militäradministration
in Deutschland) gegründet, da die Einwohner der sowjetischen Besatzungszone
nach der separaten Währungsumstellung in Westdeutschland keine Modellbahnteile
mehr mit der bisherigen gemeinsamen Währung kaufen konnten. Die ersten
Modelle, die man anlässlich der Leipziger Herbstmesse 1949 vorstellte,
wurden unter der Produktbezeichnung „Pico Express“ auf den Markt gebracht.
Woher diese Schreibweise kam, ist unbekannt. Erst im Jahr 1952 wurden die
Modelle unter dem Namen PIKO angeboten. Dieser Handelsname stellt eine
Abkürzung aus den Worten PIonier KOnstruktion dar.
Bei PIKO wurden Modelleisenbahnfahrzeuge für die Nenngröße H0 und Nenngröße N (1964 - 1989) sowie elektromechanisches Spielzeug produziert. Die PIKO-Fahrzeuge bestachen bereits zu DDR-Zeiten durch ein sehr hohes Maß an Detaillierung; über die Firma Schreiber aus Fürth gelangten die Produkte auch auf den westdeutschen Markt.
Auch bei den Modelleisenbahnartikeln, die das westdeutsche Versandhaus Quelle in der Zeit vor der Wende zeitweise anbot, handelte es sich um PIKO-Produkte.
Nachdem in den 70er Jahren mehrere verstaatlichte Privatbetriebe zum PIKO-Kombinat zusammengeschlossen worden waren, lief ein großer Teil der DDR-Modellbahnproduktion unter dieser Marke.
Nach der Wiedervereinigung 1990 wurde auch das VEB Kombinat PIKO von der Treuhandanstalt abgewickelt, die 1971 übernommenen Betriebe wieder verselbstständigt. Für PIKO drohte das Aus. Der Betrieb konnte jedoch von Dr. René F. Wilfer gekauft werden und trägt seitdem den Namen "PIKO Spielwaren GmbH".
Daraufhin erfolgte eine sukzessive Überarbeitung des Sortiments, das dem aktuellen technischen Stand angepasst und verbessert wurde. Zudem wurde das Fahrzeugprogramm in H0 stetig erweitert. Dabei vermied PIKO Mehrfachentwicklungen und setzte konsequent auf solche Modelle, die von den Konkurrenten nicht oder nicht mehr angeboten wurden.
In den 1990er Jahren wurde
mit der Herstellung von Gebäuden für die Nenngrößen
H0, N und IIm (G) begonnen. 2002 erfolgte die Vorstellung des PIKO A-Gleises,
womit PIKO in der Nenngröße H0 wieder zu einem Vollsortiment-Anbieter
wurde.
-------
Zu VEB Großräschen
habe ich nur eine Firmenangabe finden können:
ARES Mechanik KG, Grossräschen, Blechspielzeugproduktion
ca. 1953 -1970