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Markant - Zeichenkasten
VEB Schreibgerätewerk "Markant" Singwitz/Bautzen
(alias VEB Sächsische Füllhalterfabrik)
(18.12.06/11.7.11)


Früher bekam ich - oder später auch die nächste Generation - viele kleine Geschenke
aus der DDR  - von Tante Maria, die in Rostock lebte.
Als Rentnerin durfte sie uns auch besuchen und war dann während ihrer Aufenthalte
im Bühlertal oft damit beschäftigt, allerlei wichtige Dinge zu organisieren  - und die Gegenstände
dann nach Rostock zu schicken.
Als Gegenleistung erhielten wir dann eben auch kleine Ostdeutsche Geschenke - besonders viele
Bücher (die sehr günstig waren), Erzgebirge - Artikel, Ketten .......... Spielzeug.
Dieses Zeichenspiel, das ich heute vorstellen will, stammt aus jener Zeit.
Gab es im Westen Rotring, Pelikan, Geha, Parker ....... so hieß die DDR - Marke "Markant".
Im "Volks Eigenen Betrieb" - VEB - in Singwitz/Bautzen ist das Schablonenspiel hergestellt worden.
Interessante Angaben zum Markant - Betrieb finden sich unten !


3 Doppelstifte- die noch sehr gut funktionieren und 4 Schablonen mit geometrischen Formen


Vorlagen für ein Haus sind auf der Kunststoffeinlage eingeprägt.


Es geht ganz einfach !


Die Patentbuntstifte sind top !


Die Anleitung in Deutsch, Russisch und Polnisch ?


Die  weiteren Vorlagen fehlen leider !

Folgende Infos habe ich im Internet gefunden:
"Markant" ist ein traditiosnreicher, sächsicher Schreibgeräte-Hersteller mit Sitz in Singwitz bei Bautzen. Leider fiel er - wie so viele Firmen - der Wende zum Opfer und wurde von Edding aufgekauft!

Nach mir vorliegenden Infos produzierte man spätestens seit Anfang der 30er Jahre Schreibgeräte (Safeties, Kolbenfüller, Drehbleistifte usw.). Auch gab es verschiedene Untermarken, wie z.B. Makeba.

Der "Markant Saturn" dürfte kurz nach dem Krieg hergestellt sein. Da gab es verschiedene farbige Modelle. Dem "Markant 390" gab es auch mit dem Zusatz "JF", was soviel wie "Jugendfüller" bedeutete und der seit späten 50er Jahren vertrieben wurde.

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Die Edding AG ist ein Schreibwarenhersteller mit Sitz in Ahrensburg (seit 1970). Das Unternehmen wurde im Jahr 1960 in Hamburg von Carl-Wilhelm Edding und Volker Detlef Ledermann gegründet. Seit dem Jahr 1986 werden die Aktien des Unternehmens an der Börse gehandelt.

Bis 1992 war edding in Deutschland als reines Vertriebsunternehmen tätig. Nach dem Erwerb der ostdeutschen Marke „Markant“ aus Singwitz bei Bautzen wurde 1993 in Bautzen der erste eigene Produktionsbetrieb auf deutschem Boden errichtet, der heute den Status eines Kompetenzzentrums innerhalb der Unternehmensgruppe einnimmt.
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Ein Zeitungsbericht:
Markante Edding-Produkte aus Bautzen
Schon seit 1922 werden in der Oberlausitz Schreibgeräte hergestellt. In Singwitz nahe Bautzen begründeten und pflegten nacheinander die Schreibgerätehersteller Firma Quaas, ab 1948 Sächsisches Füllhalterwerk und ab 1957 Markant, diese Tradition. Heute findet sich der Nachfolger dieser Unternehmen, die V. D. Ledermann & Co. GmbH, einige wenige Kilometer östlich im Gewerbegebiet Bautzen-Ost. Diese gehört zur weltweit tätigen Edding AG mit Sitz in Ahrensburg nordöstlich von Hamburg. Der Konzern hatte das Markant-Werk 1992 von der Treuhand übernommen und 1994 in Bautzen für 8,5 Millionen Euro völlig neu aufgebaut. Hier arbeiten heute etwa 80 Beschäftigte, darunter zehn Lehrlinge, sagte Geschäftsführer Dieter Brunne im Interview mit sachsenlb.de.

Jedes Jahr produziert das Bautzener Werk des Schreibwarenkonzerns etwa 60 Millionen Fasermaler, Textmarker und andere Stifte. Damit werden in Bautzen cirka 50 Prozent aller Edding-Produkte gefertigt. Allerdings ist das Unternehmen nicht nur auf die Herstellung beschränkt, erläutert Dieter Brunne. Die hauseigene Forschungs- und Entwicklungsabteilung mit einem jährlichen Budget von rund 1 Million Euro kümmere sich auch um die Entwicklung neuer Produkte. Beispielsweise werde an der Verbesserung der Schreibfähigkeit der Stifte, aber auch an der Optimierung der chemischen Zusammensetzung von Tinten gearbeitet. Das ist auch notwendig, exportiert die Edding AG doch mehr als 50 Prozent ihrer Produkte und ist somit dem harten Wettbewerb auf dem Weltmarkt ausgesetzt.
Erfahrungen mit dem Export hat Dieter Brunne schon aus DDR-Zeiten, als er bei Markant noch stellvertretender Direktor war. Rund 40 Millionen Fasermaler der damals auch in der Bundesrepublik bekannten und geschätzen Marke gelangten so jährlich in den Westen. Während Markant als Marke im Moment keine Rolle mehr spielt, hat das Werk für die mit Arbeitsplätzen nicht sonderlich begünstigte Region eine hohe Bedeutung. Das zeigte sich beispielsweise 2003, als Alexander Prinz von Sachsen, der Ansiedlungsbeauftragte des Freistaates, dem innovativen Unternehmen einen Besuch abstattete. Das wird aber auch aktuell in den Worten Dieter Brunnes deutlich: "Die Rettung des Werkes damals bedeutete zum einen, dass die Tradition der Schreibgerätefertigung, die in der Region seit 1922 besteht, erhalten werden konnte. Der heutige Stellenwert des Unternehmens mit seinen 80 Mitarbeitern - aber auch der weltweit bekannte Name Edding – ist für Bautzen und die Region ebenfalls nicht unbeträchtlich."
http://www.sachsenlb.de/DE/Informationen/Wirtschaftsnachrichten/2005/Juli/050705/index.html

Ergänzung am 11.7.11
Heute erhielt ich folgende Infos per mail:
"Der Zeichenkasten ist eine Entwicklung des Ingenieur Eduard Roland (1901-1994). Es war eine Entwicklung aus einer Absatzkrise der Patentbuntstiftgarnitur 830, die dann im Zeichenkasten in den Kunststoff- und Metallwerkstätten E.Roland, Dresden, bis 1972 hergestellt wurde.  Die Firma stellte auch Fallbleistifte, Patentstifte und Fabrminen sowie den Zeichenkasten und ein weiters Produkt, den Kasten "Farben fürs Kind" (eine Komination von Patentbuntstiften mit Minen, Wasserfarben und Pinsel) her. Am 1. Mai 1972 ist die Firma zwangsverstaatlicht worden und führte die Produktion weiter unter der Firmierung "VEB Malbedarf Dresden" bis 1976, bis der Betrieb an den VEB Schreibgeräte Markant, Singwitz bei Bautzen, angegliedert wurde. Im Betriebsteil Dresden, wie sich dieser jetzt nannte, ist deren Produktion nur noch kurze Zeit weitergeführt worden und bis 1980 die gesamte Produktion eingestellt.
Daher auch der Herstellername auf dem Zeichenkasten.
Dieser Betriebsteil in Dresden wurde dann zur Abteilung Forschung und Entwicklung ausgebaut.

Markant ist von Joh. Gerh. Quaas etwa 1909 in Berlin gegründet worden, stellte zuerst Feuerzeuge und danach Füllfederhalter her. Nach dem 1. Weltkrieg verlagerte die Firma ihre Produktion nach Singwitz, wo sie in den ehemaligen Munitionsfabriken einen Teil des Geländes übernahm, und weiterhin Füllfederhalter und Füllstifte aus Zelluloid herstellte. Anfang des Krieges wurde, wie in vielen anderen Betrieben, die Fertigung stark verringert, dafür Teile für Zünder und andere Kriegsprodukte hergestellt.
Bereits 1945  ist jedoch die Füllfederhalterfertigung wieder begonnen worden. Der Betrieb wurde wegen der Kriegsproduktion enteignet und als VEB (K) Schreibgeräte Markant weitergeführt. "K" steht für die Unterstellung des volkseigenen Betriebes unter die kommunale Verwaltung.
1957 wurde der VEB (K) Makeba Bautzen, die ehemalige Füllhalterfabrik Max Kern, geschluckt. Daher kam auch das Warenzeichen "Makeba" dazu.
1980  sind die Schreibgerätebetriebe der DDR, Markant, HEIKO, GARANT, CLEO, ZELLA-MEHLIS u.a. zum VEB Schreibgeräte zusammengeschlossen worden, dessen Stammbetrieb (und Zentrale) Markant Singwitz wurde.

Die Bezeichnung IF, die Sie als "Jugendfüller" interpretieren, ist falsch. Es handelt sich dabei um die Bezeichnung, dass der Füllfederhalter eine Iridiumfeder  hat! Der Saturn IF wurde übrigens von 1957-1959 hergestellt."

Vielen Dank an:

Stefan Balzer, Dresden
 



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