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1827 erkannte der Apotheker Wilhelm Bullrich
die Wirkung
des Natriumcarbonates im übersäuerten
Magen.
Bald danach (1835) füllte er sein Pulver
in Tütchen
und beschriftete sie mit "Original Bullrich-Salz".
Damit war einer der ältesten Markenartikel
geboren.
Elli-Heuss Knapp (die Ehefrau unseres ersten
Bundespräsidenten Theodor Heuss)
half ihm bei der Vermarktung mit kernigen
Werbesprüchen.
Der Besitzer der Marke hat zwar einige Male
gewechselt,
Bullrich - Salz ist aber noch heute ein
beliebtes rezeptfreies Mittel
gegen einen übersäuerten Magen
und Sodbrennen.
Dieses doppelseitige Werbeblatt stammt aus den dreißiger Jahren.
Noch heute liegt der Großpackung ein
kleines Tabletten-Röhrchen bei !
Preis damals: 155 Stück 1,10 RM
Heute: 180 Stück etwa 3,50 Euro !!
Rückseite:
Heute:
So sieht die Verpackung heute aus:
Bullrich - Salz gibt es als Pulver und Tabletten.
Noch fast das gleiche Markenzeichen !
Pulver = Färbung blau, Tabletten =
rot
Vertrieb heute:
http://www.deltapronatura.de/dp/bullrich.htm
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wikipedia:
Natriumhydrogencarbonat, chemisch NaHCO3, kurz Natron, wird oft auch
mit dem chemisch falschen, teilweise sehr veralteten Trivialnamen doppeltkohlensaures
Natron, Natriumbicarbonat oder Bikarbonat bezeichnet (falsch, da kein echtes
Bikarbonat) - nicht zu verwechseln mit Natronlauge. Im Handel wird Natron
auch unter Bezeichnungen wie „Speisesoda“, „Backsoda“, Speisenatron (z.B.
in Rezepten) und unter den Traditionsmarken „KaiserNatron®“ oder
„Bullrichsalz®“ gehandelt. Es ist ein feines weißes Pulver
und zersetzt sich oberhalb einer Temperatur von 65 °C unter Abspaltung
von Wasser und Kohlenstoffdioxid zu Natriumcarbonat. Es ist ein Natriumsalz
der Kohlensäure und hat eine Dichte von 2,159 g·cm-3.
Verwendung von Natron
In der Lebensmitteltechnik
Bestandteil von Backpulvern
Bestandteil von Brausepulvern
In der Medizin
als Mittel gegen Sodbrennen (KaiserNatron® oder Bullrichsalz®)
wegen der Neutralisationswirkung unter Bildung von ungiftigen Reaktionsprodukten
(CO2 und Wasser); gilt heute als obsolet (siehe Antacidum, Protonenpumpenhemmer)
zur Behandlung von Vergiftungen durch Barbiturate und Salicylate
als Infusion zur Behandlung der metabolischen Azidose
als Zusatz bei der Dialyse
als Bestandteil von Brausetabletten (z.B. Aspirin® oder Alka-Seltzer®)
In der Landwirtschaft
Als Mittel gegen Pilzerkrankungen wie z.B. Mehltau oder Graufäule.
Besonders bekannt unter dem Namen Steinhauer's Mehltauschreck.
Bestandteil von Feuerlöschpulvern
zum Strecken von synthetischen Drogen wie Amphetamin sowie zur Herstellung
von Crack aus Kokain
Im Haushalt
zum Enthärten von Wasser (beispielsweise um Tee oder Kaffee zu
kochen)
zum Entfernen verkrusteter Speisereste: Indem man die Kruste auf dem
Topfboden mit 1 Essl. Natron überpudert, das ganze über Nacht
stehen lässt und am folgenden Morgen mit einer Tasse Wasser aufkocht,
kann man selbst sehr hartnäckige und scheuermilchpflichtige Verkrustungen
lösen. Sie lösen sich in großen Flocken vom Topfboden.
Dieses Verfahren ist gut geeignet für Edelstahl- und Emailletöpfe,
Thermoskannen, Teekannen, Blumenvasen, Urinstein im WC usw.
Eine Prise Natron im Kochwasser lässt Erbsen, Linsen und Bohnen
schneller weich werden und nimmt verschiedenen Kohlsorten die blähende
Wirkung.
Es neutralisiert Gerüche z. B.: Abflussrohre, muffige Schuhe,
Kühlschrank, Katzentoilette, Kleintierkäfige...
als Deo-Ersatz und bei Schweißfüßen als Fußbad
anwendbar
Trägt man einen Brei aus Natron und Wasser auf einen Insektenstich
auf, vermindern sich Juckreiz und Schwellung schnell.
Bei der Einnahme von Natriumhydrogencarbonat geht es einem nach einem
Kater (Alkohol) besser.
Überschüssige Säure in Lebensmitteln wird durch Natron
neutralisiert oder abgeschwächt. Dies ist etwa bei der Zubereitung
von Konfitüren aus sehr sauren Früchten (z. B. Sanddorn) von
Bedeutung, da diese so einen milderen Geschmack erhalten und daher auch
weniger Zucker verwendet werden muss. Auch zu einer Speise versehentlich
übermäßig zugesetzter Essig oder Zitronensaft kann durch
Natron neutralisiert werden.
Bei der Zugabe von Natriumhydrogencarbonat werden aus hartem Wasser
Calcium- und Magnesium-Ionen als Carbonate ausgefällt:
Das weichere Wasser kann man dann nach Bodensatzbildung durch Abgießen,
oder bereits vorher durch Filtrieren, von den Carbonaten trennen.
In der Aquaristik.
Erhöhung der Karbonathärte zur Verhinderung eines Säuresturzes.
Um die KH in 100 Liter Wasser um 1°dH zu erhöhen, gibt man
3g Natriumhydrogencarbonat hinzu.
Wer mehr über Bullrich Salz wissen möchte, dem
kann ich sehr empfehlen:
http://www.berliner-geschichten.com
und:
Das tolle Buch von Matthias Gerschwitz
ISBN: 978-3-8334-822-9