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Kufeke´s - Kindermehl
Blechschild etwa 20iger Jahre
(27.4.07)


Die "Erfindung des Kindermehls" wird
Henri Nestlé zugeschrieben:
"1867 Kindermehl
Henri Nestlés Kindermehl war 1867 die erste industriell hergestellte Säuglingsnahrung. Mit der Entwicklung seiner
nahrhaften und hygienischen Nahrung für Säuglinge, leistete Nestlé einen entscheidenden Beitrag zur Verringerung der damals hohen Kindersterblichkeit." (Nestlé)
"Kindermehl"  war Milchpulver und wurde in Nestlé's Unternehmen in Vevey (Schweiz) hergestellt. Die Möglichkeit Milchpulver herzustellen revolutionierte den Markt für Kinderernährung.
Bis zum Ende des 19. Jahrhunderts waren Kinder auf die Muttermilch angewiesen. Konnte die eigene Mutter nicht stillen und die Familie sich keine Amme leisten, wurden häufig Mehlbreie gefüttert. Das führte zu schweren Darmerkrankungen, die viele Säuglinge nicht überlebten. In jener Zeit starb etwa jedes fünfte Kind in Europa im ersten Lebensjahr. Dies musste auch Henri Nestlé erleben - fünf seiner dreizehn Geschwister starben im Kindesalter.

Um die gesunde Entwicklung nicht gestillter Säuglinge zu verbessern, erfand der Apotheker Henri Nestlé 1867 sein berühmtes "Kindermehl", den ersten vollwertigen Muttermilchersatz.
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Natürlich gab es nicht nur das Nestlé Kindermehl sondern auch andere Marken.
Zu ihnen gehörte das "Kufeke Kindermehl".
Wo es hergestellt wurde kann ich leider nicht sagen.

(Nachtrag vom 13.Juni 2007:
Heute erhielt ich folgende mail von Stefan Hölscher aus Bergedorf:
Guten Tag Herr Weck, ich habe auf Ihrer Homepage das Metallschild von der Firma Kufeke gefunden. Das Kufeke Mehl wurde offenbar in Bergedorf bei Hamburg, heute ein Stadteil von Hamburg, hergestellt. Das Gesundheitsamt Bergedorf befindet sich heute in der Villa des Firmeninhabers.
Siehe: http://fhh.hamburg.de/stadt/Aktuell/bezirke/bergedorf/bezirksamt_20neu/soziales/start.html

Vielen Dank für die Info !)
 
 

Mein kleines Blechschild hat sicherlich Seltenheitswert.
Es hat schon ziemliche Gebrauchsspuren und müsste auch etwas
"geglättet" werden.

Größe: Durchmesser etwa 23 cm


Der abgebildete Junge vermittelt auf jeden Fall den Eindruck, dass er sehr gesund ist:
rote, runde Bäckchen - strahlende Augen !
Mit Kufeke´s Kindermehl !!


Die Anti-Rostbehandlung muss noch erfolgen !

So unumstritten war das Kindermehl aber damals nicht,
wie dieser Beitrag von 1912 zeigt:

 

In Meyer´s Konversationslexikon steht:
Kindermehle, Präparate, welche als Ersatz der Muttermilch dienen sollen, diesem Zweck aber entweder gar nicht oder nur unvollständig entsprechen. Manche K. sind in der Weise dargestellt, daß Kuhmilch zu sirupartiger Konsistenz verdampft und dann, mit aufgeschlossenem Getreidemehl und mehr oder weniger Zucker vermischt, eingetrocknet und gemahlen wurde. Andre haben nur einen Zusatz von Fett (Rahm oder Butter) erhalten, die übrigen sind nichts als aufgeschlossene und besonders präparierte Mehle von Getreide oder Hülsenfrüchten oder von einem Gemisch beider. Das Aufschließen der Mehle wird durch Behandlung mit überhitztem Wasserdampf unter erhöhtem Druck, auch wohl durch Erwärmen mit geringen Mengen einer Säure oder durch Behandeln oder Mischen mit Malz zu erreichen gesucht. Dabei soll die Stärke in Dextrin und Zucker verwandelt werden, dies Ziel wird aber nie vollständig erreicht, und da Kinder in den ersten Lebensmonaten Stärke nicht verdauen, so bilden die K. in dieser Zeit kein geeignetes Nahrungsmittel für dieselben. Frauenmilch enthält auf 1 Teil Eiweißstoff reichlich 1,5 Teile Fett und 2,5 Teile Milchzucker, und diesem Nährstoffverhältnis müßte die Zusammensetzung der K. entsprechen, wenn sie für die ersten Lebensmonate geeignet sein sollten. Später kann wohl der Fettgehalt allmählich etwas zurücktreten und durch Kohlehydrate ersetzt werden, ohne daß das Kind Schaden leidet. Viele K. enthalten aber gar keine erhöhte Menge Fett und eignen sich deshalb höchstens als Zusatz zu guter ganzer Kuhmilch. Dabei ist zu berücksichtigen, daß, wie bereits gesagt, wenigstens ein Teil der Kohlehydrate in nicht aufgeschlossenem Zustand vorhanden ist, und daß ferner die vegetabilischen Eiweißstoffe viel schwerer verdaulich sind als die animalischen. Hülsenfrüchte verhalten sich in dieser Hinsicht ungünstiger als Getreide, und der größere Kalk- und Phosphorsäuregehalt hebt diesen Nachteil nicht auf. K. eignen sich aus allen diesen Gründen nicht für die Ernährung der Kinder in den ersten Lebensmonaten, erst später können sie mit Vorteil und zwar zunächst als Zusatz zu guter Kuhmilch benutzt werden. Sie sind um so besser, je mehr ganze Milch sie enthalten. Die Menge, d. h. das Verhältnis derselben zu Mehl, läßt sich aus dem Fettgehalt der K. erschließen. Da Mehle nur etwa 0,5 Proz. Fett enthalten, so sind für ein Kindermehl mit 4-5 Proz. Fett auf 100 Teile Mehl 12-15 Teile Milchtrockensubstanz oder 100-125 Teile frische Milch angewandt worden. Gutes Kindermehl soll ferner höchstens 1 Proz. Holzfaser und auf etwa 20 Proz. unlösliche Kohlehydrate (Stärke) mindestens 50 Proz. lösliche in Form von Zucker und Dextrin enthalten. Die Zusammensetzung der bekanntesten K. ist aus nachstehender Tabelle (S. 738) ersichtlich. Kinderpulver (Ribkesches K., Pulvis magnesiae cum rheo, P. infantum, P. antacidus), Mischung aus 60 Teilen kohlensaurer Magnesia, 40 Teilen Fenchelölzucker und 15 Teilen Rhabarberpulver, wird als Abführmittel bei Kindern benutzt.

Kinder oder Hafermehlwerbung im Internet:


Blechposkarte - besitze ich selbst


 

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Nachtrag am 27.11.07:
Aus den USA erhielt ich heute aus den Händen von Mitgliedern der Familie Kufeke
folgende interessante Dokumente (Vielen Dank !!!):
Kufekes Kindermehl wurde auch in den USA verkauft !!

siehe auch:
Eines meiner schönsten Werbeblätter:
Nestle´s Kindermehl-Puppen-Bastelbogen von 1902



 Eine etwas ältere Kuh aus Dänemark - Karoline - Werbeikone der 60iger

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