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Stragula
Preisschilder - 60er
(8.9.10)


In unserem Haus gab es früher einige "Stragula-Böden". Besonders in den Fluren lagen diese damals billigen "Läufer". Stragula war eigentlich nur eine bedruckte, imprägnierte Pappe. Da es diese Bitumenpappen mit vielen Mustern gab, waren sie sehr beliebt.
Heute gibt es im Bereich der Bodenbeläge auch günstigere und teuere Varianten. Laminat ist auch wesentlich günstiger als echtes Parkett, so verhielt es sich damals  auch zwischen Stragula und Linoleum.
Ich habe in unserem Haus einige "Stragula-Teppiche" vor einigen Jahrzehnten entfernt. An den Kanten brachen dabei oft viele Stücke ab. Aber trotz ihres Alters ließen sie sich meist noch recht gut zusammenrollen. Da sie recht dünn waren, hatten sich bei unebenen Dielen richtig die Struktur der Unterböden eingeprägt. Ich erinnere mich noch gut, dass bei beschädigten Stragula-Böden die abgebrochenen Stücke mit oft mit "merkwürdigen" Verfahren wieder "angefügt" wurden - zum Beispiel durch "Vernagelung", das Unterkleben mit Leukoplast ...........

Diese beiden Papp-Preisschilder stammen aus der "Stragula-Zeit" um 1960:

DLW = Deutsche Linoleum Werke


Wenn man den Preis umrechnet, lag der Quadratmeterpreis also etwa bei 3,66 DM


Geprägte Pappe


Austauschbare Preisschilder


 


Sogar noch billigerer Quadratmeterpreis!


 

Werbepostkarten:

Stragula
aus Wikipedia
Stragula ist eine kostengünstige Linoleum-Imitation. Es ist eine mit Teer imprägnierte Pappe (Bitumenpappe), die vorzugsweise mit verschiedenfarbigen, eingedickten Ölfarben in verschiedenen Mustern bedruckt wird. Stragula wurden von den Deutschen Linoleum-Werken (DLW) hergestellt.

Stragula wurde seit den 1970er Jahren durch den Werkstoff PVC weitgehend verdrängt.

Der Name leitet sich ab vom lateinischen Wort "vestis stragula" für Teppich oder Decke.
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In der Geschichte des Linoleums heißt es:

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In der "Einrichtungsbibel" - "Unsere Wohnung" - Einrichten und Gestalten von Eva M.J.Schmid, Bertelsmann 1960
findet man unter dem Stichwort "Fußböden":


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Deutsche Linoleum-Werke
aus Wikipedia

Die DLW wurde 1926 in Berlin durch den Zusammenschluss fünf deutscher Linoleumfabriken gegründet (Hansa, Anker und Schlüssel aus Delmenhorst sowie der Adler-Werke Maximiliansau und der Deutschen Linoleum und Wachstuch Compagnie Rixdorf-Berlin). Zwei Jahre später, 1928, war sie neben der schwedischen Linoleum Aktiebolaget Forshaga und der schweizer Linoleum AG Giubiasco eine der Gründerfirmen der Continentalen Linoleum Union, aus der sie dann um die Mitte der 1930er Jahre aus politischen Gründen jedoch wieder ausschied. 1938 verlegte die Firma dann ihren Sitz nach Bietigheim.

Während des Zweiten Weltkriegs waren rund 500 Zwangsarbeiter im Werk in Bietigheim beschäftigt. Die Zwangsarbeiter kamen mit Sammeltransporten im Durchgangslager Bietigheim an und wurden in einem firmeneigenen Barackenlager auf dem unmittelbar an die Fabrik grenzenden Sportplatz untergebracht.

In den 60er Jahren des 20. Jahrhunderts kam es aufgrund der Verdrängung des Linoleums durch PVC und ähnliche Bodenbeläge zu einem weitgehenden Produktionsrückgang; einziger Produktionsstandort ist seit 1968 Delmenhorst. In den 1970er Jahren sanken die Produktionszahlen bis auf nur noch 150.000 Quadratmeter jährlich. Erst mit dem zunehmenden Interesse an Linoleum seit Mitte der 80er Jahre wuchs das Unternehmen wieder.

1996 gingen die DLW ein Joint Venture mit dem indischen Konzern Birla Corporation Limited ein. Ziel war es, mit der Birla-DLW Ltd. ein Unternehmen zum Vertrieb und zur Produktion von ökologischem Linoleum in Indien aufzubauen. Nach 10 Jahren zog sich Armstrong DLW aus dem Unternehmen zurück, Birla-DLW firmiert heute als Budge Budge Floorcoverings Ltd, Linoleum wird nicht produziert.

1998 übernahm der amerikanische Konzern Armstrong World Industries die Aktienmehrheit an dem mit 125 Millionen D-Mark verschuldeten Unternehmen, die vorher unter anderem in Händen der Allianz Deutschland AG sowie der Baden-Württembergischen Bank AG lag.

In Deutschland sind die DLW heute Marktführer mit einem Marktanteil von 54 Prozent, international stehen sie hinter der Forbo Holding auf Platz 2 mit 26%. Im Jahr 2002 wurden dabei rund 12 bis 13 Millionen Quadratmeter produziert.

Schon in mehreren der Vorgängerunternehmen gab es seit der Jahrhundertwende eine starke Verbindung zu moderner Kunst und modernem Design, an der sich zahlreiche bekannte Künstler, Architekten (u.a. Heinz Stoffregen) und Designer beteiligten. Im Dritten Reich riss diese Verbindung ab. Die Wiederbelebung dieser Tradition ab 1957 blieb auf Grund des Einbruchs des Marktes nur kurzlebig; erst ab den 80er und 90er Jahren konnte daran wieder angeknüpft werden.
Zur heutigen Firma Amstrong (DLW)
Zur Geschichte der DLW = Deutsche Linoleum Werke Maximiliansau



Aus der Malzbierbrauerei Achern
Bierkasten - 60er

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