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Sehr schick gekleidet schlemmen die Kinder
fröhlich ihr Eis.
Alle tragen selbstverständlich Bleyle
- Kleidung.
Weitere Bleyle-Werbung aus dem Internet:
Aus der Wikipedia:
Bleyle
Die Firma Bleyle mit Sitz in Stuttgart wurde 1889 gegründet
und war in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts einer der größten
deutschen
Hersteller von Strickwaren. Das Unternehmen musste 1988 Konkurs anmelden,
der Markenname wurde aber von einer österreichischen Tochterfirma
mit Sitz in Pinggau übernommen. Diese stellt gestrickte Damenbekleidung
her.
Die Firma Bleyle wurde im Jahr 1889 von Wilhelm Bleyle (1850-1915)
aus Feldkirch (Österreich) gegründet. Nach einer Ausbildung zum
Einzelhandelskaufmann im Zigarrenhandel in Ulm und beruflichen Erfahrungen
als Buchhalter und Handelsvertreter für ein Stuttgarter Unternehmen,
musste Bleyle zunächst den Gemischtwarenladen eines Bruders in Feldkirchen
weiterführen, als dieser in die USA auswanderte. 1885 kaufte er sich
eine Strickmaschine, zunächst nur für den privaten Gebrauch,
um seine sechs Kinder preiswert einzukleiden. Daraus entwickelte sich eine
Geschäftsidee, die er 1889 in Stuttgart umsetzte. Er eröffnete
eine Garnhandlung "mit Fabrikation und Verkauf von gestrickten Waren".
Zu diesem Zeitpunkt hatte Bleyle fünf Strickmaschinen, etwa 5000 Mark
Eigenkapital und acht Beschäftigte. Im Unterschied zu anderen Strickwarenherstellern
dieser Zeit ließ Bleyle keine kompletten Kleidungsstücke am
Stück stricken, sondern große Bahnen, aus denen er die einzelnen
Teile zuschneiden und dann zusammennähen ließ. Dieses Verfahren
erwies sich in der Folgezeit als sehr erfolgreich.
Zu den ersten Produkten, die die Firma Bleyle herstellte, gehörten gestrickte Matrosenanzüge, die zu dieser Zeit sehr populär waren. Die Produktion weitete sich bald aus, und 1901 bezog der Betrieb die erste eigene Fabrikhalle. 1903 folgte ein Zweigbetrieb in Brackenheim, 1905 in Ludwigsburg. 1912 wurde ein neuer Firmensitz in der Rotebühlstraße in Stuttgart bezogen. Ein Jahr später übergab Bleyle die Geschäftsführung an seine Söhne Max und Fritz; die Firma war nun eine Offene Handelsgesellschaft. 1905 betrug der Umsatz des Unternehmens schon eine Million Mark, im Jahr 1913 waren es fünf Millionen. Auch die Mitarbeiterzahl hatte rasant zugenommen. 1910 hatte Bleyle zirka 1000 Mitarbeiter, 1918 waren es gut 2000.
Der 1. Weltkrieg brachte zwar keinen Rückgang der Nachfrage mit sich, hatte aber spürbare Auswirkungen auf die Qualität der Wolle. Bleyles Vorräte waren im Herbst 1914 für die Armee beschlagnahmt worden. Die danach zugeteilte Wolle war meist von relativ schlechter Qualität, so dass das Unternehmen ab 1916 bis in die 1920er Jahre keine Kleidung mehr unter seinem Markennamen verkaufte, um seinen Ruf nicht zu beschädigen. Das wichtigste Produkt war weiterhin der Matrosenanzug. Nach dem 2. Weltkrieg stand Damenbekleidung im Vordergrund, auch Unterwäsche.
Im Jahr 1988 musste die Firma Bleyle Konkurs anmelden. Die MVG AG in
Stuttgart übernahm den Betrieb samt der 1978 in Pinggau gegründeten
Tochterfirma und erwarb auch die Markenrechte. Heute wird unter dem Namen
Bleyle gestrickte Damenkleidung auf den Markt gebracht. In Pinggau arbeiten
rund 50 Mitarbeiter.
Das wichtigste Produkt der Firma Bleyle war ein halbes Jahrhundert
lang der Matrosenanzug. Daneben wurden ab 1889 Herrenanzüge sowie
Hosen zum Turnen, Reiten und Radfahren hergestellt. Nach 1900 kamen Turnkleidung
und Unterwäsche für Damen sowie Mädchenkleider hinzu. Strickkleidung
für Erwachsene war jedoch weitaus weniger gefragt als solche für
Kinder. Zu dieser Zeit wurde sie zwar in Deutschland von Gustav Jäger
als Reformkleidung propagiert; Jäger gründete allerdings ein
eigenes Unternehmen in England. Der Erfolg von Bleyle stützte sich
also zunächst vor allem auf die Matrosenanzüge, die um 1900 zur
Standardkleidung für Knaben gehörten. 1915 wurden zwölf
verschiedene Anzugmodelle gefertigt. Das Unternehmen stellte die Strickkleidung
nicht nur her, sondern bot den Kunden auch einen Reparaturservice an. In
der Zeit des Nationalsozialismus erlebte die Nachfrage nach Matrosenanzügen
allerdings einen Einbruch, denn die NSDAP wünschte in dieser Zeit
eine andere Form der Kinder-Uniformierung. Nach dem 2. Weltkrieg war die
Zeit der Matrosenanzüge dann auch weitgehend vorbei; Bleyle stellte
das letzte Modell 1957 her. Andere Strickwaren waren weitaus weniger erfolgreich.