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Vor Ostern wird "geklappert"
Uralte Kirchenklapper
(15.4.11)
Die Bilder der Klapper sprechen für
sich
"Ratschen"
aus
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Verschiedene Lärminstrumente beim Ratschen
Das Ratschen, in einigen Gegenden auch Räppeln,
Klappern, Kläppern, Kleppern, Raspeln, Kliäppern, Schledern,
Kläpstern, Klibberen, Karrenn oder Garren genannt, ist ein Brauch,
der in katholischen Gegenden in der Karwoche gepflegt wird. Dabei ziehen
Kinder (meist Ministranten) mit hölzernen Instrumenten durch die Straßen
der Dörfer und Stadtteile, um die Gläubigen mit unterschiedlichen
Sprüchen an die Gebetszeiten und Andachten zu erinnern
Hintergrund
Der Überlieferung zufolge schweigen
nämlich von Karfreitag bis Ostern die Glocken bzw. deren Zungen, die
Klöppel, da sie alle nach Rom geflogen seien. Da die Kirchenglocken
zumeist eine festliche Stimmung ausdrücken, ist deren Geläute
in der Zeit der Grabesruhe Jesu nicht angebracht. Um dennoch den Mitgliedern
der Religionsgemeinschaft das Angelusläuten nahe zu bringen, wird
um 6 Uhr, 12 Uhr und 18 Uhr (in vielen Gegenden auch öfter) mit dem
Ratschen oder Klappern daran erinnert. Sowohl die meist um 15 Uhr stattfindende
Karfreitagsliturgie als auch um 8 Uhr der Kreuzweg wird rechtzeitig vorher
angezeigt und ausgerufen. Und am Ostersonntag-Morgen wird die Auferstehung
Jesu verkündet. Der Anführer einer Klappergruppe wird „Klappermeister“
genannt.
Geschichte
Das Ratschen ist ein alter Brauch, der schon
in einem 1482 in Coburg geschriebenen Buch erwähnt wird. Auch in Sebastian
Francks „Weltbuch“ aus dem Jahr 1534 heißt es:
„Da fährt man mit einem klopfenden Karren und vielen Tafeln in der Stadt herum und rufen das Volk in die Kirche zur Passion.“
Instrumente
Es werden vor allem folgende Lärminstrumente
verwendet:
Die Ratsche oder auch Räppel ist ein
Resonanzkasten aus Holz, der ungefähr 30 cm lang ist und mit einer
Kurbel betätigt wird. Dabei werden Holzleisten durch Nocken auf einer
Walze in Bewegung gesetzt und ergeben dabei ein schnarrendes Geräusch.
Die Klapper ist ein Hämmerchen, das
– ähnlich einer Handglocke – auf eine Holzleiste schlägt und
dabei ein klapperndes Geräusch ergibt.
Die Raspel, ein durch heftiges Drehen bewegtes
Instrument, wobei bei der Drehung eine sehr dünne Holzplatte über
die Zähne eines hölzernen Zahnrades schnarrt.
Der Brauch findet sich heute noch in Bayern,
Österreich, Luxemburg, der Pfalz, der Rhön, an der Mosel, im
Saarland, in der Eifel, im Rheinland, in katholischen Gebieten Baden-Württembergs
und im Ruhrgebiet (Waltrop).
Auch in den christlichen Städten im
Heiligen Land (Israel und Westjordanland) gibt es solche Umzüge, jedoch
ohne Ratschen. Dort ziehen die Pfadfinder mit Trommeln