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Locken-Brennschere und Frisierlampe
wohl über 80 Jahre alt
(19.2.10)


"Die Brennschere oder auch Brennzange (teilweise auch Brenneisen, Toupeteisen oder Perückeneisen genannt) ist ein Werkzeug zur Ondulation des menschlichen Haupthaares. Sie findet in der Friseurtechnik keine Anwendung mehr." (wikipedia)

In meiner Sammlung befindet sich eine solche alte Brennschere und die passende Wärmequelle für das "Eisen".
Über das Alter kann ich keine genaue Angaben machen. Beide teile dürften aber so um die 80 - 90 Jahre alt sein.


Etwa 27 cm lang - ganz aus Eisen,  Holzgriffe sind nicht (mehr) vorhanden.

Und nun folgt die Wärmequelle, ein kleiner (11 cm langer) "Frisierofen" - ideal für die Reise.

Bügel eingeklappt, Brenner verschlossen mit Messingschraube


Tank für Spiritus


Sogar ein Doch lässt sich noch auffinden


Die Bügel lassen sich aufstellen und verschieben (nur der äußere)


So ließ sich die Brennschere erhitzen

Im Stukenbrok-Kastalog von 1926 habe ich ähnliche Stücke entdeckt:

Ein weiteres Beispiel einer kleinen Reisefrisierlampe habe ich im Netz entdeckt,
genau wie die anderen Brenneisen:

Der ganze Artike aus der Wikipedia:
Geschichte
Die Brennschere ist eine Weiterentwicklung des Prinzips der Frisiermethode mit dem Calamistrum. 1872 wurde die Brennschere von dem französischen Coiffeur Marcel Grateau erfunden, man setzte ihm darob in seiner Heimatstadt Lagnicourt ein Denkmal. Die Brennscherentechnik war stets modeabhängig, wurde sowohl von Perückenmachern, Friseuren, als auch im privaten Haushalt angewendet. Die Lockenherstellung mit diesem Instrument hielt sich bis nach dem Zweiten Weltkrieg, bevor sie im elektrisch betriebenen Ondulierstab die Ablösung fand und die Lockenwickler sich endgültig auch beim privaten Hairstyling durchsetzten.

Prinzip
Die Brennschere funktioniert nach dem Prinzip einer Schere, allerdings wird damit nicht geschnitten sondern lediglich eingeklemmt. Anstatt der Schneideflächen sind zwei runde etwa 20 cm lange Röhren angebracht. Je nach gewünschter Lockengröße reicht der Durchmesser der Röhren von 1 bis 3 cm. Die Brennschere wurde auf dem Herd oder über dem Feuer erhitzt. Anschließend klemmte man die Spitze einer Haarsträhne zwischen die beiden Röhren und drehte damit die Haare auf. Auf diese Weise bearbeitete man je nach Wunsch mehrere oder alle Haarsträhnen. Kam man allerdings der Kopfhaut mit dem heißen Eisen zu nahe, bestand die Gefahr der Verbrennung. Die Oekonomische Encyklopädie von Johann Georg Krünitz schreibt dazu:

...die Brenn Zange...ist wie eine Zange, und an dem Ende mit zwey Backen, welche inwendig glatt sind, gemacht. Das andere, das Schnabel=Eisen, Toupet=Eisen, oder die Toupet=Zange sieht einer länglichen Schere gleich, welche statt der beyden Klingen oder Arme, eben so viel eiserne Stäbe hat, deren einer rund, und der andere hohl ist, daß jener in diesen hinein passet. Es muß dieses Eisen gut schließen, besonders an der Spitze, oder es muß der rundliche Arm in der Ninne des andern überall gleich anliegen. Man zieht diejenige vor, deren Vernietung nicht zu sehen ist. Das Quetsch-Eisen muß niemahls über Kohlen, sondern beständig in der Gluth heiß gemacht werden. Wenn es die nöthige Hitze hat, welches man daran erkennt, wenn es ein Papier nicht mehr schwarz brennet, so wird eine Papillotte nach der andern dazwischen gefasset, und ein wenig, entweder eine kürzere oder längere Zeit gedrückt, nachdem das Eisen mehr oder weniger heiß ist; es ist aber besser, dasselbe so heiß, als es das Haar leidet, zu gebrauchen, weil man alsdann jede Papillote in kürzerer Zeit brennen kann. Aus dieser Ursache pflegt man auch mehrere dergleichen Eisen zu haben und in das Feuer zu legen, wenn man die Haare auf dem ganzen Kopfe brennen will.
Mit der Brennschere gelockten Haare halten sich meist bis zur nächsten Waschung. Im Krünitzlexikon wird vor allzu häufigem Gebrauch dieser Ondulationsart gewarnt mit den Worten:

Werden indessen die Haare zu oft gebrannt, so verlieren sie nach und nach alle ihre Elasticität, sie werden kraftlos, ihr Glanz und ihre Ründung verschwinden, sie zerbrechen vor der Zeit, und der Kopf wird davon so dünnhärig, daß man, statt des eigenen Haares, eine Perücke aufsetzen muß.



Eine unverwüstliche Garnierspritze
wohl aus den 20er/30er Jahren
 
 

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