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In meiner Sammlung befindet sich eine solche
alte Brennschere und die passende Wärmequelle für das "Eisen".
Über das Alter kann ich keine genaue
Angaben machen. Beide teile dürften aber so um die 80 - 90 Jahre alt
sein.
Etwa 27 cm lang - ganz aus Eisen,
Holzgriffe sind nicht (mehr) vorhanden.
Und nun folgt die Wärmequelle, ein kleiner
(11 cm langer) "Frisierofen" - ideal für die Reise.
Bügel eingeklappt, Brenner verschlossen
mit Messingschraube
Tank für Spiritus
Sogar ein Doch lässt sich noch auffinden
Die Bügel lassen sich aufstellen und
verschieben (nur der äußere)
So ließ sich die Brennschere erhitzen
Im Stukenbrok-Kastalog von
1926 habe ich ähnliche Stücke entdeckt:
Ein weiteres Beispiel einer kleinen Reisefrisierlampe
habe ich im Netz entdeckt,
genau wie die anderen Brenneisen:
Der ganze Artike aus der Wikipedia:
Geschichte
Die Brennschere ist eine Weiterentwicklung
des Prinzips der Frisiermethode mit dem Calamistrum. 1872 wurde die Brennschere
von dem französischen Coiffeur Marcel Grateau erfunden, man setzte
ihm darob in seiner Heimatstadt Lagnicourt ein Denkmal. Die Brennscherentechnik
war stets modeabhängig, wurde sowohl von Perückenmachern, Friseuren,
als auch im privaten Haushalt angewendet. Die Lockenherstellung mit diesem
Instrument hielt sich bis nach dem Zweiten Weltkrieg, bevor sie im elektrisch
betriebenen Ondulierstab die Ablösung fand und die Lockenwickler sich
endgültig auch beim privaten Hairstyling durchsetzten.
Prinzip
Die Brennschere funktioniert nach dem Prinzip
einer Schere, allerdings wird damit nicht geschnitten sondern lediglich
eingeklemmt. Anstatt der Schneideflächen sind zwei runde etwa 20 cm
lange Röhren angebracht. Je nach gewünschter Lockengröße
reicht der Durchmesser der Röhren von 1 bis 3 cm. Die Brennschere
wurde auf dem Herd oder über dem Feuer erhitzt. Anschließend
klemmte man die Spitze einer Haarsträhne zwischen die beiden Röhren
und drehte damit die Haare auf. Auf diese Weise bearbeitete man je nach
Wunsch mehrere oder alle Haarsträhnen. Kam man allerdings der Kopfhaut
mit dem heißen Eisen zu nahe, bestand die Gefahr der Verbrennung.
Die Oekonomische Encyklopädie von Johann Georg Krünitz schreibt
dazu:
...die Brenn Zange...ist wie eine Zange,
und an dem Ende mit zwey Backen, welche inwendig glatt sind, gemacht. Das
andere, das Schnabel=Eisen, Toupet=Eisen, oder die Toupet=Zange sieht einer
länglichen Schere gleich, welche statt der beyden Klingen oder Arme,
eben so viel eiserne Stäbe hat, deren einer rund, und der andere hohl
ist, daß jener in diesen hinein passet. Es muß dieses Eisen
gut schließen, besonders an der Spitze, oder es muß der rundliche
Arm in der Ninne des andern überall gleich anliegen. Man zieht diejenige
vor, deren Vernietung nicht zu sehen ist. Das Quetsch-Eisen muß niemahls
über Kohlen, sondern beständig in der Gluth heiß gemacht
werden. Wenn es die nöthige Hitze hat, welches man daran erkennt,
wenn es ein Papier nicht mehr schwarz brennet, so wird eine Papillotte
nach der andern dazwischen gefasset, und ein wenig, entweder eine kürzere
oder längere Zeit gedrückt, nachdem das Eisen mehr oder weniger
heiß ist; es ist aber besser, dasselbe so heiß, als es das
Haar leidet, zu gebrauchen, weil man alsdann jede Papillote in kürzerer
Zeit brennen kann. Aus dieser Ursache pflegt man auch mehrere dergleichen
Eisen zu haben und in das Feuer zu legen, wenn man die Haare auf dem ganzen
Kopfe brennen will.
Mit der Brennschere gelockten Haare halten
sich meist bis zur nächsten Waschung. Im Krünitzlexikon wird
vor allzu häufigem Gebrauch dieser Ondulationsart gewarnt mit den
Worten:
Werden indessen die Haare zu oft gebrannt,
so verlieren sie nach und nach alle ihre Elasticität, sie werden kraftlos,
ihr Glanz und ihre Ründung verschwinden, sie zerbrechen vor der Zeit,
und der Kopf wird davon so dünnhärig, daß man, statt des
eigenen Haares, eine Perücke aufsetzen muß.