www.eichwaelder.de

Altes und Schönes

  Postkarten
Schilder
 Spielzeug
 Geräte1
 Film
Bücher



Wonder - Agral
mit Hochleistungsbatterie
(22.6.08)


Diesen alten Handscheinwerfer mit "Hochleistungsbatterie" habe ich vor einigen Jahren
auf einem Flohmarkt bei uns entdeckt.
Ich fand das "Design" so gelungen, dass ich  das Gerät für ein paar Mark erworben habe.


Viele Infos zu der Lampe aus Frankreich konnte ich leider nicht finden.
Bei ebay-France habe ich die Lampe einige Male gefunden.
50er oder 60er Jahre werden als Herstellungszeitraum aufgeführt.

Im Katalog des Schweizer-Armeemuseums steht folgender Eintrag:

Nun zu den Detailaufnahmen:

Gehäuse aus lackiertem Gussmaterial.
Klappbügel aus Metall. Großer Schalter an der Oberseite.


Das rote Rücklichtfenster wird von der  vorderen Lampe mitbeleuchtet.


Die Verschlüsse können nach dem Öffnen der Rändelmuttern weggeklappt werden.


Im Inneren steckt dann eine Mega - "Pile-Wonder" - Blockbatterie mit 9 V.


Nicht nur die Batterie wird gewechselt - auch die Lampe !


Kontakt: + Lasche berührt einen Schalterkontakt,
- Lasche liegt direkt am Fußkontakt der Birne an.
Die Birne links ist eine Ersatzbirne.


Ohne Batterie wirkt das große Gehäuse recht leer.
Man erkennt hier gut die Öffnungen im Reflektor,
die das Rücklicht "versorgen".


Drehschalter-Kontakte leiten den Strom vom +Pol zur Fassung.

Heute würden in einer solchen Lampe 6 x 1,5 V Mono - Batterien stecken.

Im Internet habe ich noch dieses Emailschild entdeckt.
Es soll von 1930 stammen:

Die ,Wonder'-Saga
Es war im Sommer 1916, als Estelle Courtecuisse im achtzehnten Bezirk von Paris eine kleine Fabrik zur Herstellung von Batterien und elektrischen Akkumulatoren gründete. Die allgemein herrschende Anglophilie, der Wille, sich mit den kriegsführenden britischen Alliierten zu solidarisieren, und die - übrigens sehr bald erfüllte - Hoffnung, die englische Armee als Kunden zu gewinnen, bildeten den Hintergrund für die Wahl des Namens ,Wonder'.

Nach dem Ende des Krieges ließ ,Wonder' sich in Saint-Ouen nieder. Unter der Leitung von Monsieur Victor Courtecuisse, der bis 1970 an der Spitze des Unternehmens stand, nahm der Betrieb daraufhin einen durch nichts zu bremsenden Aufschwung.

Die fünfziger und sechziger Jahre wurden für ,Wonder' die ,zwanzig glorreichen Jahre': Im Zusammenhang mit der Erfindung und der Entwicklung des Transistorradios boomte die Nachfrage aus Frankreich selbst, der Absatz auf dem afrikanischen Markt erhöhte sich, und dazu kamen, wie zu Beginn, wichtige Militäraufträge, die mit dem Krieg in Indochina und Algerien zu tun hatten. (...)

Im Rahmen der Expansion wurden neue Niederlassungen in Vernon, Louviers, Lisieux, Pontchateau etc. gegründet.

1966 entfielen auf ,Wonder' mehr als 37% des französischen Batterien-Marktes, mit weitem Vorsprung vor zwei anderen französischen Unternehmen, ,Leclanché' und ,Mazda'. (...)

Am Ende der sechziger Jahre verschlechterte sich die Situation. Die Militäraufträge gingen zurück, die Entstehung von Einkaufszentren erleichterte ausländischen Marken den Zutritt zum französischen Markt.

Zu Beginn der siebziger Jahre zog die Erfindung von alkalihaltigen Batterien das Erscheinen der amerikanischen Marke ,Duracell' sowie japanischer Fabrikate auf dem französischen Markt nach sich. Die französischen und europäischen Unternehmen waren auf diese technische Revolution kaum vorbereitet. Für ,Wonder' tauchte das Problem im ungünstigsten Moment auf, da sich der Betrieb gerade auf kostenintensive, wenig rentable Joint-ventures in Afrika eingelassen hatte. (...).

1984 war die Familie Courtecuisse entschlossen zu verkaufen. Schließlich übernahm Bernard Tapie - nach einem unschönen Streit mit der Worms-Bank - die Firma ,Wonder'. Auf Anordnung Tapies sollte als erstes die Produktion gesteigert werden: ,Duracell' produzierte pro Arbeiter im Jahr 500.000 Batterien, ,Wonder' nur 120.000. (...)

Ende 1986 wurde das historische Firmengelände von Saint-Ouen geschlossen. 1988 verkaufte die Gruppe Bernard Tapie das Unternehmen ,Saft-Mazda-Wonder' an die amerikanische Gruppe ,Ralston', die ihr Produkt ,Energizer' auf dem französischen Markt unterbringen wollte.

Ende 1994 wurde die letzte ,Wonder'-Fabrik, die noch in Betrieb war, in Louviers geschlossen. Die Gruppe ,Ralston' behielt eine Fabrik in Frankreich, nämlich das ehemalige Werk von Saft in Caudebec-les-Elbeuf, in dem noch ,Wonder'-Batterien hergestellt werden, die sich besonders in Schwarzafrika und bei ,Domtom' großer Nachfrage erfreuen, wo der Bekanntheitsgrad der Marke noch sehr hoch ist.

Die ehemalige Fabrik in Saint-Ouen überließ Bernard Tapie nach einem langen Rechtsstreit - ,Ralston' dachte, den Besitz der Firma eworben zu haben - einem seiner Antiquitätenhändler-Freunde, Monsieur Steinitz, dem sie heute als Lager dient.

Quelle: http://www.fdk-berlin.de/forumarchiv/forum97/f074d.html



Mignon - Pfeffermühle
20er - Jahre

Seite 1 Altes und Schönes
 

 home