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Keines der Bücher von Sibylle von
Olfers wurde so bekannt wie die Wurzelkinder – mit seinen inzwischen über
80
Auflagen hat es eine wechselvolle Geschichte erfahren. Die ersten Bücher
wurden noch in lithografischer Technik gedruckt.
Der Lithograf erstellte in einem durchaus
künstlerischen Prozess die Steindruckplatten mit der Umrisszeichnung
und den bis zu 20 verschiedenen Farben. Dieses einfache, aber farblich
wirkungsvolle Verfahren – Chromolithografie genannt – kam den aquarellierten
Federzeichnungen Sibylle von Olfers sehr entgegen.
Im Jahr 1956 empfand man das Buch als
nicht mehr zeitgemäß, und so wurde Ruth Koser-Michaels mit
der Neugestaltung beauftragt. Sie malte die Bilder in enger Anlehnung
an Olfers neu, verzichtete jedoch auf die rahmenden Jugendstilornamente.
Diese bis 1973 gedruckte, modernisierte Ausgabe war außergewöhnlich
erfolgreich. Sie unterscheidet sich neben der Neugestaltung der Figuren
– besonders deutlich in den Gesichtern zu erkennen – und den kräftigeren
Farben durch die zum Text hinzugefügten Illustrationen, die zunächst
einfarbig, später auch bunt waren. Viele werden die Wurzelkinder noch
in dieser Form aus ihrer Kindheit in Erinnerung haben.
Im Zuge des wiederaufkommenden Interesses
an alten Kinder-
büchern und am Jugendstil hat der
Verlag J. F. Schreiber dann ab der 61. Auflage wieder auf die Originalaquarelle
von Sibylle von Olfers zurückgegriffen. Auch die heutigen Ausgaben
arbeiten
mit den alten Illustrationen, wobei die Reproduktionsqualität
im Laufe der Jahre noch erheblich verbessert wurde und der Beschnitt der
Aquarelle nach der Originalausgabe rekonstruiert wurde. Heute präsentieren
sich die Wurzelkinder in der ursprünglichen Gestalt und Farbigkeit
der Olfers-Aquarelle.
Quelle: J.F.Schreiber-Verlag